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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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nicht fort.
    Meine Mutter betrachtet mich nachdenklich. «Na schön, ihr arbeitet bei geöffneter Tür. Aber nicht zu lang.»
    Fast hätte ich sie umarmt, aber ich will es nicht übertreiben. «Danke, Mom.»
    Sie wirft mir noch einen langen Blick zu und verschwindet dann wieder nach unten.
    Als ich in mein Zimmer zurückkehre, hat Luc meinen iPod in der Hand. «Du hast ja wirklich von allem was. Jimi Hendrix, Mozart, Nickelback …»
    «Na und?» Nervös knete ich meine Finger.
    Luc steckt den iPod zurück in den Lautsprecher. «Was ist denn der Preis dafür, dass ich nicht rausgeworfen werde?»
    «Die Tür muss offen bleiben.»
    «Das erschwert die Sache natürlich.» Er wirft einen Blick in den Flur, über den gerade meine kichernden Schwestern laufen. Mit einem Finger fährt er an meiner Kinnlinie entlang.
    Mein Herz spielt jetzt völlig verrückt, und vor meinen Augen verschwimmt alles. Benommen setze ich mich auf den Boden. «Hast du die Hausaufgaben für Coach Runyon schon gemacht?»
    «Nein.»
    Mit zitternden Händen hole ich meinen Block aus der Tasche und schlage ihn auf. Luc setzt sich neben mich und lehnt sich an mein Bett.
    Während wir Hausaufgaben machen, versuche ich, meine Schwestern zu ignorieren, die in regelmäßigen Abständen auftauchen und kichernd ins Zimmer schauen.
    Eine Stunde später begleite ich Luc hinaus zu seinem Wagen.
    «Dann bis Montag.»
    «Bis Montag.» Er gleitet auf den Fahrersitz, schließt die Tür und schaltet seine Stereoanlage ein.
    Durch das geöffnete Seitenfenster beuge ich mich zu ihm vor. «Was hörst du da? Von wem ist das?»
    «Vivaldi.»
    «Hätte ich dir gar nicht zugetraut.»
    «Ich stecke eben voller Überraschungen.»
    Mein Herz schlägt schneller. «Das glaube ich dir aufs Wort.»
    «Viel Spaß morgen in der Kirche», wünscht er mir mit leicht spöttischem Lächeln.
    «Danke.»
    Luc stellt den Motor an, aber ich trete nicht zurück, sondern rücke noch dichter an ihn heran, so dicht, dass ich seine Hitze spüre. Lucs Gesicht kommt mir entgegen. Mein Herz hämmert wie verrückt.
    «Frannie», höre ich meine Mutter rufen. Als ich zurückschnelle, sehe ich meine Eltern im Hauseingang stehen. Mit einem frustrierten Seufzer richte ich mich auf.
    Luc lächelt amüsiert, winkt mir zu und fährt los. Ich sehe ihm nach, bis der Wagen um die Ecke verschwindet. Meine Eltern rühren sich nicht vom Fleck. Ich steige die Stufen hoch. «Verdammt, was sollte das?», fahre ich sie an.
    «Du sollst doch nicht fluchen», sagt meine Mutter streng.
    «Okay, aber dürfte ich bitte erfahren, was das sollte?»
    Dad betrachtet mich mit besorgter Miene. «Du und er … ihr seid doch nicht etwa –» Verlegen bricht er ab.
    «Was?»
    Meine Mutter nimmt meine Hand und führt mich ins leere Wohnzimmer. Oben auf der Treppe höre ich meine Schwestern, die um den besten Lauschposten kämpfen. «Zwischen dir und diesem Jungen ist doch hoffentlich … nicht mehr?»
    «Was meinst du damit? Ob wir ein Paar sind?»
    «Ja.»
    «Sind wir nicht. Wir haben Englisch zusammen und haben Hausaufgaben gemacht.» Außerdem ist er das Objekt meiner Träume.
    «Gut, denn wir möchten nicht, dass du mehr Zeit als notwendig mit ihm verbringst.»
    «Warum nicht?»
    «Irgendetwas stimmt nicht mit ihm, und das macht uns Sorgen.»
    «Was stört euch denn an ihm? Dass er gepierct ist, oder was?»
    «Nein, es liegt eher an seiner – Ausstrahlung.»
    «An seiner Ausstrahlung ?»
    Ich höre Kate und Maggie kichern.
    «Vertrau uns bitte, Frannie. Er ist einfach nicht die Art von Mensch, mit der du dich abgeben solltest.»
    «Aber du kennst ihn doch gar nicht.»
    Meine Mutter nimmt mich in die Arme und drückt mich an sich. «Aber ich kenne meine Mädchen und sorge mich um jedes einzelne von ihnen.»
    Wow, denke ich, Luc hat es tatsächlich geschafft, meine Mutter zu einer Gefühlsregung zu bewegen. Eigentlich sollte ich mich nicht darüber wundern, Lucs Ausstrahlung ist ziemlich gewaltig. Und, sagen wir so, es ist sicher nicht die Art Ausstrahlung, die sich Eltern für den Freund ihrer Töchter wünschen.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 7 Persönliche Dämonen
    Frannie
    Ich konnte nur an Luc denken, seitdem er gestern Nachmittag weg ist. Ich bin besessen, anders kann man es nicht nennen. Noch nie hat mich jemand so angeschaut wie er. Wenn ich nur an diesen Blick denke, beginnt es in meinem Bauch zu kribbeln. Um mich abzulenken, schaue ich auf den Hinterkopf meiner Mutter, die vor mir im Auto sitzt. Wäre sie

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