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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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dass Luc zu Jesus findet, wäre das natürlich auch schon ein schöner Erfolg.»
    «Bring sie bloß nicht auf dumme Gedanken!»
    Ich gebe mir einen Ruck und stehe auf. Ich weiß nicht, was ich denken soll. Die Welt verändern? Ich? Schon bei dem Gedanken überfällt mich nackte Panik. Wie stellt Gabe sich das überhaupt vor?
    Gabe zieht mich an sich und schlingt einen Arm um mich. Ich lehne mich an ihn und atme seine Frühlingsdüfte ein. Nach und nach legt sich meine Furcht.
    «Wie geht es jetzt weiter?», frage ich leise.
    «Hab keine Angst, Frannie.» Er küsst mich nur auf die Wange, aber doch schlägt mein Herz einen Tick schneller. «Du weißt, dass ich immer für dich da bin. Ganz gleich, was geschieht. Wenn du mich brauchst, komme ich.»
    Beruhigt schmiege ich mich an seine Brust.
    «Pass bloß auf», sagt Luc. «Sonst verlierst du am Ende noch deine Flügel.»
    Gabe versteift sich. «Warum kümmerst du dich nicht um deinen eigenen Kram?», erwidert er und zieht mich enger an sich. Ich lasse mich von seinen Frühlingsdüften einhüllen und versuche, gar nichts mehr zu denken.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 18 Engel und Dämonen
    Frannie
    Die beiden zu beobachten, ist fast schon komisch. Jeder gibt sich so große Mühe, den anderen zu hassen, dass sie nicht merken, wie ähnlich sie sich sind. Gut, ein paar Unterschiede gibt es schon. Der eine wirkt auf mich dunkel und gefährlich, der andere blendet mich mit seinem Glanz. Aber sonst …
    Wir sitzen in Gabes Küche. Ich stütze die Ellbogen auf den Tisch und meinen Kopf auf die Hände. Vor einer Woche hat Gabe mir das mit der Macht der Herrschaft eröffnet. Richtig begriffen habe ich es noch nicht. Und seitdem haben sich beide, Luc und Gabe, von mir zurückgezogen. Wahrscheinlich wollen sie mir Zeit zum Nachdenken geben. Mit Gabe war ich selten allein, und wenn, hat er krampfhaft versucht, Abstand zu halten, was mir nicht sonderlich gefallen hat, wie ich zugeben muss. Trotzdem habe ich ihn nicht nach dem Grund gefragt. Vielleicht will er ja seine Flügel nicht verlieren.
    Gabe und Luc streiten schon seit einer guten halben Stunde. Es ist wirklich albern.
    «Du hast doch den Verstand verloren», beginnt Luc wieder. «Es wird keine zweite Sintflut geben. Die erste war ja schon der größte Witz aller Zeiten. Frag deinen Chef. Du wirst sehen, er gibt mir recht.»
    «Du weißt doch überhaupt nicht, wovon du redest.» Gabe zieht die Brauen zusammen. «Jeden Tag geschehen die wundersamsten Dinge. Schön, vielleicht wird es keine Sintflut mehr geben. Inzwischen existieren ja auch genügend Menschen, die selbstlos gute Taten vollbringen.»
    «Das ist doch Quatsch. Hinter jeden guten Tat verbirgt sich in Wahrheit Eigennutz.»
    «Du solltest dich mal ein bisschen entspannen, dann siehst du vielleicht, wie verbohrt du bist.»
    «Jetzt hört doch endlich beide auf», bitte ich, schlage mein Mathebuch auf und schiebe den leeren Becher Mokka-Eiscreme zur Seite. «Morgen ist schriftliche Abschlussprüfung. Vielleicht könnt ihr das ja alles im Schlaf, aber ich muss noch lernen. Wenn ich die Prüfung versaue, kann ich die UCLA vergessen.»
    «Weshalb willst du denn eigentlich ausgerechnet dahin? Ich meine, die UCLA liegt immerhin dreitausend Meilen von hier entfernt?», fragt Luc.
    «Genau deshalb will ich dahin. Außerdem gibt es dort die beste Abteilung für Internationale Beziehungen. Und ich kann im zweiten Hauptfach Politologie oder Arabisch belegen.»
    «Arabisch?» Luc hebt die Brauen. «Und was willst du nachher damit anfangen?»
    «Ich will mit den Arabern reden können», entgegne ich ungeduldig. «Die ganze Scheiße in der Welt passiert doch nur, weil wir die Sprache, Religion und Kultur anderer Menschen nicht verstehen.»
    Gabe lächelt. «Ein schönes Ziel. Und sehr nobel.»
    Ich werde rot. «Du machst dich über mich lustig.» Vielleicht klingt das ja wirklich naiv, aber ich meine es wirklich ernst.
    «Und du glaubst, du könntest etwas ändern?», fragt Luc skeptisch.
    «Wahrscheinlich nicht, aber ich kann es wenigstens versuchen.» Verlegen fange ich an, mit dem Bleistift zu spielen.
    «Du wirst etwas ändern», erklärt Gabe ernst.
    «Die Frage ist nur wie?»
    «Du wirst schon einen Weg finden», entgegnet Gabe voller Zuversicht.
    Luc beugt sich zu Gabe vor. «Worauf wartest du eigentlich noch? Warum markierst du sie nicht einfach?» Sehr glücklich scheint ihn der Vorschlag jedoch nicht zu machen.
    «Du bist echt noch dümmer, als du aussiehst!»,

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