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Angélique - Am Hof des Königs

Angélique - Am Hof des Königs

Titel: Angélique - Am Hof des Königs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Golon
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schlimmsten Momenten fröhlich vor sich hin pfiff, während alle anderen flohen …
    Obwohl ich selbst immer darauf geachtet habe, nie Anlass zu Klatsch und Tratsch zu geben, werde ich mich hüten, mich den Vorwürfen anzuschließen, mit denen man die Regentin überhäuft. Als Gemahlin von Ludwig XIII. hat Königin Anna in ihrem Leben nicht viel Glück kennengelernt. Und um das Zerwürfnis zwischen ihr und dem König noch zu steigern, konnte sie es auch nicht lassen, mit ihrem Bruder, dem König von Spanien,
zu korrespondieren, weshalb man sie des Verrats bezichtigte. Es stimmt ja auch, dass sie in zahlreiche Komplotte verwickelt war … die zum größten Teil von meinem Vater ausgeheckt wurden.«
    Sie blieb erneut stehen. Der Wind wurde stärker und umwehte sie mit seinem salzigen Geruch. Für Angélique war das eine angenehme, neue Empfindung.
    Als Mademoiselle weiterging, schüttelte sie in einer Mischung aus Resignation und Bedauern den Kopf.
    »Warum ist Frankreich das einzige Königreich, das Frauen den Zugang zum Thron verwehrt? Dann hätte ich in der Thronfolge an erster Stelle gestanden, wenn Ludwig nicht geboren wäre. Ich weiß nicht mehr, seit welchem Herrscher diese Regelung angewandt wird. Ich glaube, es war beim Tod von Ludwig X., der der Zänker genannt wurde und nur eine stark von Inzucht gezeichnete Tochter hinterließ. Die Barone weigerten sich, sie als ihre Königin anzuerkennen, da ihre Mutter jene Margarete von Burgund gewesen war, die nachts hübsche junge Männer in der Tour de Nesle empfing und sie anschließend in die Seine werfen ließ.«
    Mademoiselle verstummte und blieb wieder stehen, diesmal, um den Schleier, den sie über ihr Haar gelegt hatte, energisch unter ihrem Kinn zu verknoten. Der Wind blies unvermittelt mit doppelter Kraft. Das Tuch, das Angélique um die Schultern trug, flog davon.
    Sie erreichten ihr Ziel.
    Der Wind peitschte um sie herum, und sie mussten sich gegen ihn stemmen, um nicht in einen Strudel mitgerissen zu werden, in den selbst der Geist sich bereitwillig ergab.
    Angélique hatte den Eindruck, als würden Himmel und Erde tanzen und in einem seltsamen Ballett aufeinanderprallen, während die weißen Wolken plötzlich in schaumigen Massen zerstoben und mit rasender Wucht auf den Steilhang zustrebten, um
sich dann wieder mit einer Geschwindigkeit zurückzuziehen, die Furcht einflößend war, wenn man daran dachte, mit welcher Kraft sie bald wieder zurückkehren würden. Sie erkannte, dass sie zum ersten Mal vor dem Ozean stand und dass über diesem das beeindruckende Schauspiel eines Sturms tobte.
    Vögel flogen taumelnd durch den Wind, und ihre schrillen Rufe vermischten sich mit einem Geräusch, das die beiden Frauen erst nach einer Weile aus den peitschenden Böen heraushörten. Es war das unbeherrschbare Gelächter einer Gruppe junger Frauen, die in einiger Entfernung standen. Ihre prächtigen Kleider und eleganten Umhänge wiesen sie als Damen des Hofes aus.
    Die Grande Mademoiselle ging auf sie zu. Sie war schon früher an den Strand gekommen und hatte bereits andere Stürme erlebt.
    »Was ist denn los, Mesdames?«
    Immer noch lachend, deuteten sie auf eine Frau, die ein paar Schritte von ihnen entfernt mit weit ausgebreiteten Armen im Sand kniete. Sie war der Auslöser für ihre Heiterkeit. Eine der Damen trat vor und erklärte ihnen, immer wieder von Gelächter und dem Brausen des Winds unterbrochen, dass sie in größerer Gesellschaft hergekommen seien. Drei der Herren, die sie begleiteten, seien hinunter an den Strand gegangen, um im Meer zu baden, und von den tosenden Fluten des Ozeans mitgerissen worden.
    Daraufhin sei Mme. de Bréssigny auf die Knie gefallen. Sie habe die Arme ausgebreitet wie ein Votivbild für den heiligen Antonius von Padua und mit lauter Stimme für das Seelenheil der drei Toten zu beten begonnen... Es war ein zum Schreien komischer Anblick!
    Alle ihre Gefährtinnen waren sich einig, dass die Ärmste völlig verrückt geworden war.
    »Ihr seid hier doch wohl diejenigen, die verrückt geworden
seid, Mesdames«, rief Angélique empört, nachdem sie die Fäden dieses seltsamen Berichts entwirrt hatte. »Wenn diese drei Herren tatsächlich ertrunken sind, dann beweist Madame de Bréssigny als Einzige von Euch allen Würde, indem sie für ihr Seelenheil betet!«
    Mit einem Mal schienen die Frauen vor ihr aufzuwachen, und als sie die Herzogin von Montpensier erkannten, begannen sie stammelnd nach Ausreden zu suchen.
    »Aber Madame de

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