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Angelique und der Koenig

Angelique und der Koenig

Titel: Angelique und der Koenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Golon
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begebe. Der Auftrag, den er mir erteilt hat, ist von äußerster Wichtigkeit. Es handelt sich darum, meinen Bruder Karl davon abzuhalten, dem zwischen den Holländern, Spaniern und Teutonen geschlossenen Bündnis beizutreten. Ich muss glänzen, bezaubern, betören, auf jede Weise für Frankreich einnehmen, und das wird schwierig sein, wenn ich da drüben durch ein allzu enges Kleid in meiner Bewegungsfreiheit gehemmt sein werde, um es bildlich auszudrücken. Ihr versteht, was ich meine. Ihr wisst ja, was eine solche Mission erfordert. Man muss mit vollen Händen Geld ausgeben können, muss die Gewissen, die Gutwilligkeit, die Unterschriften kaufen. Wenn ich mich geizig zeige, werde ich nichts ausrichten können. Und ich muss etwas ausrichten.«
Sie sprach schnell und leicht, ihre Wangen glühten, aber hinter ihrer Ungezwungenheit verbarg sich Verlegenheit. Das war es, was Angélique bewog, sich großmütig zu erweisen.
»Euer Hoheit wolle mir verzeihen, dass ich nicht alle Wünsche erfüllen kann. Es würde mir sehr schwerfallen, sofort viertausend Pistolen aufzubringen. Aber ich kann mit Bestimmtheit dreitausend versprechen.«
»Liebste, Ihr glaubt nicht, wie Ihr mir helft!« rief Madame aus, die sich sichtlich nicht so viel erhofft hatte. »Ihr könnt versichert sein, ich werde Euch dieses Geld sofort nach meiner Heimkehr zurückgeben. Mein Bruder liebt mich, er wird mir bestimmt Geschenke machen. Wenn Ihr wüsstet, welche Bedeutung das für mich hat! Ich habe dem König versprochen, seine Wünsche zu erfüllen. Ich bin es ihm schuldig, denn er hat im voraus bezahlt.«
Sie hatte Angéliques Hände ergriffen und drückte sie dankbar. Die ihren waren kalt und zart. Die Nervosität trieb die Prinzessin an den Rand der Tränen.
»Würde ich scheitern, wäre es schrecklich. Ich habe die Verbannung des Chevaliers de Lorraine nur dadurch erreicht, dass ich mich zu diesem Gegendienst bereit erklärte. Hätte ich keinen Erfolg, kehrte er zurück. Ich könnte das Leben mit diesem Wüstling nicht mehr ertragen, der es darauf abgesehen hat, in meinem Hause zu herrschen. Gewiss, ich bin kein Engel. Aber die Verworfenheit Monsieurs und der Seinen überschreitet jedes erträgliche Maß. Ich kann nicht mehr. Aus der gegenseitigen Abneigung ist Hass geworden, und das ist allein das Werk des Chevaliers…«
Angélique machte keinen Versuch, ihren Wortschwall zu unterbrechen. Sie spürte, dass die Prinzessin überreizt war. Offensichtlich hatte sie bis zuletzt gebangt, ob sie das Darlehen bekommen würde. Sie war es gewohnt, von ihren besten Freundinnen verraten und im Stich gelassen zu werden. Die Hilfsbereitschaft einer Fremden musste ihr wie ein Wunder erscheinen.
»Ihr versprecht mir, dass ich vor meiner Abreise über diese Summe verfügen kann?« fragte sie, von neuem beunruhigt.
»Ich verbürge mich dafür, Euer Hoheit. Ich muss mich mit meinem Verwalter besprechen, aber auf jeden Fall wird man Euch heute in acht Tagen dreitausend Pistolen übergeben.«
»Wie gut Ihr seid! Ihr macht mich wieder zuversichtlich. Ich wusste nicht mehr, an wen ich mich wenden sollte. Monsieur behandelt mich seit der Abreise des Chevaliers wie ein Stück Vieh…«
In kurzen, abgerissenen Sätzen setzte sie ihre vertraulichen Mitteilungen fort. Sie würde sie später gewiss bereuen. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass sie sich immer den falschen Menschen erschloss. Sie würde sich sagen, dass diese Madame du Plessis entweder gefährlich oder dumm war. Doch im Augenblick genoss sie das seltene Gefühl, einen offenbar freundschaftlich gesinnten Menschen neben sich zu haben, der ihr Gehör schenkte. Sie schilderte, wie sie jahrelang gekämpft hatte, um sich, ihre Familie und ihren Hofstaat aus dem Sumpf zu befreien, in dem sie zu versinken drohten. Aber von Anfang an war alles verfehlt gewesen. Nie hätte sie Monsieur heiraten dürfen.
»Er ist neidisch auf meinen Verstand, und seine Angst, man könnte mich lieben und achten, wird mir mein ganzes Leben vergällen.«
Sie hatte die Hoffnung gehegt, Königin von Frankreich zu werden. Davon sagte sie freilich nichts. Das war einer der stillen Vorwürfe, die sie Monsieur machte: dass er nicht sein Bruder war. Und vom König sprach sie mit einem Anflug von Bitterkeit.
»Ohne seine Angst, mein Bruder Karl könnte sich mit Holland verbünden, hätte ich nie etwas erreicht. Meine Tränen, meine Schande, mein Kummer, all das kümmerte ihn wenig. Er beobachtet den Abstieg seines Bruders ohne Missfallen.«
»Ist

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