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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ärmeln. »Ich sagte doch, Hiram würde sich darum kümmern.«
    »Ich konnte ihn nicht rechtzeitig erreichen.«
    Irene stülpte sich den Hut auf die graumelierten Haare. »Nun dann, ich brauche die Schlüssel zu Ihrem Apartment, und wenn Sie glauben, Sie könnten die Kosten für die Schlösser von der Miete abziehen –«
    »Ich werde mich darum kümmern, dass Sie die Nachschlüssel bekommen«, unterbrach Kristi sie, verärgert über ihre raffgierige Vermieterin. »Ich habe übrigens gehört, Tara Atwater hat in meiner Wohnung gewohnt.«
    Die ältere Frau zuckte zusammen, und Kristi wusste, dass sie eine empfindliche Stelle getroffen hatte. »Tara? Die Kleine, die sich aus dem Staub gemacht hat, ohne die letzte Monatsmiete zu bezahlen? Das stimmt, sie hat oben gewohnt.«
    »Und jetzt ist sie verschwunden.«
    »Alles, was ich weiß, ist, dass sie ohne zu bezahlen abgehauen ist.«
    »Manche Leute denken, sie wurde entführt.«
    »Die?«, schnaubte Irene verächtlich. »Nie und nimmer. Sie war ganz wild nach Partys und eine Herumtreiberin. Ich wette, sie ist irgendwann durchgeknallt und abgehauen.«
    »Und niemand hat sie seither gesehen.«
    »Vielleicht war sie in irgendwelche Drogengeschichten verwickelt.« Irene blickte Kristi mit zusammengekniffenen Augen an. »Ich weiß, was für einen Wirbel die Presse veranstaltet, wenn ein Mädchen vom College verschwindet, die machen aus einer Mücke einen Elefanten. Die Polizei scheint nicht davon auszugehen, dass ein Gewaltverbrechen dahintersteckt. Und was diese ganzen Mädchen angeht: Keines von ihnen ist zum ersten Mal abgehauen. Noch nicht einmal ihre Familien machen sich Sorgen.«
    Irene bückte sich und zupfte Unkraut.
    »Kennen Sie die Namen der jungen Männer, mit denen sie ausgegangen ist?«
    »Ich stecke meine Nase nicht in die Privatangelegenheiten meiner Mieter.«
    Das war, wie Kristi wusste, eine dreiste Lüge. Irene Calloway hatte Kristi bereits genug erzählt, um als Klatschtante durchzugehen. Kristi musste ihr also nur genug Honig ums Maul schmieren oder ihr weitere Informationen zuspielen, um alles herauszubekommen, was ihre Vermieterin wusste.
    »Wer hat denn ihre Sachen abgeholt? Irgendjemand muss sich doch um das Zeug gekümmert haben, wenn sie alles einfach dagelassen hat.«
    »Bislang keiner. Dafür steht auch noch Miete aus! Lagerraum ist nicht billig.«
    »Sie haben ihre Sachen eingelagert?«
    »Ich? Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Das ist Aufgabe des Verwalters.«
    Hiram. Der Nichtsnutz. Großartig.
    Kristi ließ die alte Dame stehen, die weiter vor sich hin schimpfend Unkraut aus den Asphaltritzen zupfte.
    Zerstreut überquerte Kristi die Straße und ging Richtung Adam’s Hall. In dem weinüberwucherten Gebäude war das English Department untergebracht, und dort fand auch das Seminar für Kreatives Schreiben bei Dr. Preston statt.
    Als sie die Stufen von Adam’s Hall erreichte, klingelte ihr Handy in dem Ton, der für ihren Vater reserviert war.
    Natürlich.
    »Hey«, sagte sie und gab ihrer Stimme einen erfreuten Klang, obwohl sie über seinen Anruf ein wenig genervt war. Hatte es einen Tag gegeben, an dem er keinen Kontrollanruf bei ihr gemacht hatte, unter welchem Vorwand auch immer?
    »Dachte, ich rufe mal an, weil du irgendetwas davon gesagt hast, dass du dein Fahrrad haben willst. Ich könnte es dir dieses Wochenende vorbeibringen.«
    »Gib’s auf, Dad. Du suchst doch nur nach einem Vorwand, um mich zu kontrollieren«, sagte Kristi und schaute mit zusammengekniffenen Augen über die Rasenfläche, die Adam’s Hall von der steinernen Fassade von Abbot’s Lodge trennte. Daran schloss sich ein Bogengang an. Zusammen mit der Kirche, deren Turmspitze sich über die Zweige der Lebenseichen erhob, war beides Teil der alten Klosteranlage, die sich auf dem Gelände befand.
    Ihr Vater lachte, und Kristi musste ebenfalls lächeln. »Alte Gewohnheit, du weißt schon«, sagte er.
    »Ja, das weiß ich, und ich hätte gern das Fahrrad, aber du musst es nicht extra herbringen. Ich komme selbst runter.«
    »Und legst es in den Honda?«
    »Ich habe einen Fahrradträger …« Kristi bemerkte, dass zwei Gestalten aus der Kirche kamen: ein Priester, nicht Vater Tony, sondern der andere, und Ariel O’Toole. Wie viele Stunden verbrachte Ariel eigentlich in der Kirche oder mit dem Priester? Hatte sie eine Affäre mit dem Kerl? Oder wollte sie Nonne werden? Eine Unzahl von Sünden beichten?
    »Ich muss los, Dad. Wir reden später weiter … oder schick mir

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