Angels of the Dark: Verruchte Nächte
sie unbekümmert fort. „Ich hatte bloß keinen Schimmer, dass es Dämonen waren, gegen die ich gekämpft hab. Ich hätte drauf kommen können, aber ich binbei Vampiren und mythischen Monstern hängen geblieben, und dann bei Halluzinationen, deshalb …“
„Mensch!“ Erhebe ihr gegenüber nicht die Stimme . Auf keinen Fall würde er seiner Gottheit erklären können, dass er sie gar nicht hatte zu Tode erschrecken wollen .
Sie schüttelte den Kopf und befreite sich mit der gleichen Entschlossenheit von ihren offensichtlich rasenden Gedanken, wie er es getan hatte. Beeindruckenderweise schien sie allerdings beileibe nicht eingeschüchtert zu sein. „Ich kann dir nicht antworten, weil ich keine Ahnung hab, wovon du redest. Mich hat ein Dämon gezeichnet? Wie? Warum?“
Ehrliche Verwirrung. Das wusste er, denn die Lügen anderer schmeckten immer bitter auf seiner Zunge. Doch das Einzige, was er in diesem Moment schmeckte, war … ihr Duft? Ein zarter Hauch von Rosen und Bergamotte, der von ihrer Haut auszuströmen schien, dieser glatten, sahnig-gebräunten Haut.
Dass er ein so unwichtiges Detail bemerkt hatte, ärgerte ihn. „Du erinnerst dich nicht, zugestimmt zu haben, dich mit einem Dämon zu vermählen, bewusst oder vielleicht unbewusst?“
„Niemals!“ Als sie die Augen verengte, verschmolzen ihre langen dunklen Wimpern miteinander. „Und jetzt bin ich dran mit ein paar Antworten. Bist du hier, um mich zu retten oder nicht?“
Wenn sie stark genug war, auf einer Antwort zu bestehen, obwohl sie die Wahrheit bereits erraten hatte, war sie auch stark genug, sie zu hören. „Nein. Das bin ich nicht.“ Aber nur zu gern wäre er lange genug bei ihr geblieben, um das Rätsel ihrer Vermählung zu lösen. Wann war es geschehen? Wer hatte es vollzogen? Wie hatte man sie hereingelegt?
Die Details spielen keine Rolle. Nur das Ergebnis zählt .
Eine Pause, während sie sein Eingeständnis verarbeitete, und dann ein bitteres Lachen. „Natürlich bist du das nicht. Warum hätte ich je etwas anderes hoffen sollen?“
Scharniere quietschten, als die Stahltür plötzlich ruckartig geöffnet wurde. Zacharel verbarg sich vor neugierigen Blicken, und die Menschenfrau verkrampfte sich. Ein Wachmann mit einem Schlagstock hielt die Tür offen, während ein männlicher Menschin den Raum trat, eine dicke Akte in der Hand. Für einen Menschen war er durchschnittlich groß, hatte bereits einiges an Haar verloren und trug einen falschen mitfühlenden Gesichtsausdruck zur Schau. Ein weißer Kittel lag um seine schmalen Schultern, der Stoff verunziert von kleinen Spritzern getrockneten Blutes.
„Sie ist eine Kämpferin“, sagte der Mensch, „aber sie ist fixiert und kann mich nicht verletzen. Achten Sie nicht auf das, was Sie hören könnten. Diese Therapiesitzung wird einige Zeit dauern, also kommen Sie nicht wieder rein, bevor ich Ihnen das Signal gebe.“
Der Wachmann warf der Frau einen mitfühlenden Blick zu, nickte aber schließlich. „Was immer Sie sagen, Doc.“ Er zog die Tür zu und schloss den Neuankömmling mit dem Mädchen ein.
Zacharel befahl sich, zu gehen. Nicht einmal Glücksboten, die am engsten mit den Menschen in Kontakt waren, durften in deren freien Willen eingreifen. Außerdem waren die wichtigsten Aspekte des heutigen Rätsels gelöst. Die Dämonen waren wegen des Mädchens gekommen, unwiderstehlich von ihr angezogen, begeistert von der Gelegenheit, das Eigentum eines anderen ihrer Art zu beschmutzen.
Was sie anging – sie würde erst im Tod Befreiung finden.
Ja, ich sollte wirklich gehen . Und doch blieb er. Angst, Abscheu und Zorn strömten jetzt aus ihren Poren und verursachten … Sicherlich nicht. Und doch, er konnte seine Existenz nicht leugnen. Ihre Gefühle verursachten einen winzigen Riss in dem Eis und der Dunkelheit in seiner Brust. Verursachten ein leises Flackern von … Schuldgefühlen?
Er verstand es nicht. Warum hier? Warum jetzt?
Warum sie?
Augenblicklich formte sich die Antwort in seinem Inneren, und auch wenn er davor zurückweichen wollte wie schon zuvor, so konnte er es nicht. Sie erinnerte ihn an Hadrenial. Nicht in ihrer Art, dazu war sie zu feurig, aber in den äußeren Umständen.
Hadrenial war an sein Bett gefesselt gestorben.
Das spielt keine Rolle. Du musst gehen . Gefühle waren nichts als Verschwendung. Jahrhundertelang hatte Zacharel um seinenBruder getrauert. Er hatte geweint, er hatte gewütet, er hatte selbst den Tod gesucht, doch nichts von alledem
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