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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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hatte seine Schuldgefühle oder seine Scham gelindert. Erst als er sich von jeglichen Gefühlen losgesagt hatte, hatte er Erleichterung verspürt.
    Und jetzt …
    Jetzt erwiesen sich die kalten Kristalle, die unaufhörlich aus seinen Flügeln rieselten, als Segen, der ihn an seinen Status erinnerte – Kommandant –, an seine Pflicht – die himmlischen Gesetze verteidigen – und an sein Ziel – den Sieg über die Dämonen ohne Kollateralschäden. Das Mädchen konnte, würde keine Rolle spielen.
    „Sie sind so vorhersehbar, Fitzpervers“, verhöhnte sie ihn. „Ich wusste, dass Sie kommen würden.“
    „Als könnte ich meiner süßen kleinen Geisha fernbleiben. Wir müssen schließlich über dein Verhalten von heute Morgen reden.“ Begierde verschleierte den Blick des Mannes, als er ihn über ihren schlanken Körper wandern ließ und an ihren sehr femininen Kurven innehielt.
    Hektisch blickte sie zwischen dem Menschen und Zacharel hin und her. Er wusste, dass sie ihn nicht mehr sehen konnte. Dass sie bloß herauszufinden versuchte, ob er noch da war. Und er erkannte den Moment, in dem sie entschied, dass er es war – denn ein Schauer überlief sie, zweifellos aus Scham.
    „Warum sprechen wir nicht stattdessen über Ihr Verhalten? Sie sollen Ihren Patienten helfen, nicht ihnen noch mehr Schaden zufügen.“ Ein Hauch von Verzweiflung in ihrem Ton strafte ihre draufgängerischen Worte Lügen.
    Die Erwiderung bestand in einem lüsternen Grinsen. „Was wir miteinander tun, muss nicht wehtun. Wir können einander solche Genüsse verschaffen.“ Er ließ die Akte zu Boden fallen und zog sich den Kittel aus. „Ich werd’s dir beweisen.“
    „Tun Sie das nicht.“ Ihre Nasenflügel blähten sich unter ihrem hektischen Atem. „Man wird Sie erwischen, Sie verlieren Ihren Job.“
    „Süße, wann lernst du’s endlich? Dein Wort steht gegen meins.“ Er holte eine Spritze aus der Hosentasche und ging auf sie zu. „Ichbin ein hochangesehener Mediziner. Du bist ein Mädchen, das Monster sieht.“
    „Genau wie in diesem Moment!“
    Er lachte nur selbstgefällig. „Ich werde deine Meinung schon noch ändern.“
    „Ich hasse Sie“, stieß sie hervor, und Zacharel beobachtete, wie sie noch einmal alle Kräfte zusammennahm. „Begreifen Sie nicht, dass Sie das auf ewig verfolgen wird? Wenn Sie die Saat der Zerstörung säen, werden Sie auch mit der Ernte leben müssen, mit allen Schlingen und Dornen.“
    „Wie süß. Lebensweisheiten von einer der gewalttätigsten Insassinnen dieser Anstalt. Aber bis meine Ernte reif ist …“
    Stumm wandte sie den Blick von dem Menschen ab, ebenso von Zacharel, und starrte irgendwo in die Ferne. Tränen glänzten in diesen Augen aus einer anderen Welt, bevor sie sie fortblinzelte. Heute Abend würde sie nicht zerbrechen; dieser Mann würde sie noch viele Monate oder sogar Jahre lang nicht brechen. Aber sie würde heute Abend Leid erfahren. Furchtbares Leid.

3. KAPITEL
    S obald Zacharel sich in die Lüfte erhob, wurde der Riss in seiner Brust länger, und er hätte schwören können, er hörte Eis knacken. Wären ein paar Worte an den Arzt wirklich eine Einmischung? Er flog langsamer. Danach würde er in seine Wolke zurückkehren, die Frau vergessen und weitermachen, wie er es immer getan hatte. Allein, unbeeindruckt und unbewegt. So, wie er es mochte. So, wie es vermutlich auch seiner Gottheit am liebsten war.
    Sehr gut. Er hatte sich entschieden.
    Zacharel kehrte in den Raum zurück und materialisierte sich vor den Augen des Menschen. Eines Menschen, der für seine Untaten den Tod verdiente. Doch Zacharel würde ihm keinen Schaden zufügen. Er konnte sich nur mit dem Wissen begnügen, dass der Arzt eines Tages all das Übel ernten würde, das er gesät hatte. Wie es jedem am Ende erging.
    Bevor der Mann in Panik geraten konnte, blickte Zacharel ihm tief in die Augen und sagte kalt: „Du hast etwas Besseres zu tun.“
    Der Arzt erschauderte. Gefesselt vom Klang der Wahrheit in Zacharels Stimme erwiderte er: „Was Besseres. Genau. Hab ich.“
    Na also. Was Zacharel hier machte, war gar nicht so sehr Einmischung – vielmehr half er dem Arzt, sich zu erinnern an … was auch immer er als wichtiger empfand, als eine seiner Patientinnen zu misshandeln. „Du wirst diesen Raum verlassen. Du wirst nicht zurückkommen. Du wirst dich an diese Nacht nicht erinnern.“
    Der Arzt nickte, machte auf der Stelle kehrt und klopfte an die Tür.
    Während Zacharel sich in einer Luftfalte

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