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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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auch einmal benutzt – ich weiß, wie das ist. Hören Sie damit auf, bevor es zu spät ist!«
    Und dann war er weg und rannte seinem Kumpan hinterher.
    Vollkommen fassungslos stieg Bill in den Wagen und saß für einen Augenblick nur da. Martin Spano – war das nicht einer der Verrückten gewesen, die sich die Auserwählten genannt hatten, als sie 1968 in die Hanley-Villa einbrachen? Spano war schon damals verrückt gewesen und das war offensichtlich noch schlimmer geworden. Aber was hatte er damit gemeint, dass …?
    Egal. Er durfte sich jetzt nicht verwirren lassen. Er schüttelte die Irritation ab und fuhr von dem Parkplatz herunter, wobei er sich zu einem Lächeln zwang und winkte, als er an dem Parkwächter in seinem Häuschen vorbeikam. Er fuhr nach Norden, auf das Bayside-Viertel von Queens zu, an einen Ort, wo er den größten Teil des Abends mit den Vorbereitungen für Danny zugebracht hatte.
    3.
    Renny warf den Hörer auf die Gabel und schleuderte die Bettdecke von sich.
    »Verdammt.«
    »Was ist denn los?«, fragte Joanne von der anderen Seite des Bettes.
    »Der Junge ist weg!«
    »Der aus dem Krankenhaus?«
    »Ja.« Er fuhr in Hose und Pullover. »Danny Gordon. Die Schwester ging in das Zimmer, um Pater Bill ein frohes neues Jahr zu wünschen, und fand es leer vor.«
    »Der Priester? Du glaubst doch nicht …?«
    »Vor Mitternacht waren sie beide zusammen in dem Raum, nach Mitternacht waren sie beide verschwunden. Was soll ich denn sonst glauben?« Er gab ihr einen hastigen Kuss im Dunkeln. »Ich muss los. Tut mir leid, Liebes.«
    »Ist schon in Ordnung. Ich verstehe das.«
    Tat sie das? Renny hoffte es inständig.
    Der Priester!, dachte er, als er dem Hospital entgegenraste. Könnte er derjenige sein, der den Jungen so zugerichtet hatte?
    Nein! Bestimmt nicht! Niemals!
    Aber trotzdem …
    Renny dachte erneut daran, dass jeder, mit dem er in St. F’s gesprochen hatte, betont hatte, wie sehr der gute alte Pater Ryan an Danny gehangen hatte, wie Vater und Sohn. Dass Danny immer auf seinem Schoß gesessen hatte. Was, wenn diese Beziehung nicht ganz so unschuldig war? Man hörte massenweise Geschichten über schwule Priester, die sich an kleinen Jungen vergingen. Was, wenn der Gedanke, Danny zur Adoption freizugeben, ihn in Panik versetzt hatte? Was, wenn er Angst gehabt hatte, Danny könnte mit seinen neuen Eltern über die Dinge reden, zu denen Pater Bill ihn gezwungen hatte?
    Renny beschleunigte noch mehr. Er umklammerte das Lenkrad, während sich seine Eingeweide zu einem Klumpen zusammenballten.
    Was, wenn Danny den Loms an Heiligabend etwas erzählt hatte? Und was, wenn die in ihrem Schock und ihrem Unglauben, in einem fehlgeleiteten Versuch, diesem wunderbaren und zuvorkommenden Mann eine Möglichkeit zu geben, sich gegen die Anschuldigungen zu verteidigen, zuerst Pater Bill angerufen hatten und nicht die Polizei? Und was, wenn er durchgedreht war, als sie ihm davon erzählten? Was, wenn er gesagt hatte, er würde sofort vorbeikommen, um über diese Sache zu reden? Was, wenn er dann im Haus der Loms völlig den Verstand verloren hatte?
    »Mein Gott!«, sagte er laut.
    Das erklärte nicht alles. Niemand – niemand – würde Renny jemals eine vollkommen zufriedenstellende Erklärung für das geben können, was mit Herbert Lom passiert war, also schob er diesen Fall in ein geistiges Niemandsland. Aber die falsche Sara – wie passte sie in das Bild? War sie ein Ablenkungsmanöver? Oder steckte sie irgendwie mit dem Priester unter einer Decke bei dem Versuch, Danny von St. F’s wegzubekommen, an einen Ort, wo der wundervolle Pater Bill ungestörten und diskreten Zugriff auf den Jungen hatte?
    Plötzlich passten die Puzzlestücke alle zusammen.
    Der Priester verbrachte jede freie Minute bei dem Jungen, er schlief sogar auf einem Stuhl in seinem Krankenzimmer. Renny hatte sich von diesem Anschein tiefer Zuneigung einlullen lassen. Aber was, wenn es um etwas ganz anderes ging? Was, wenn der Priester einfach nur zur Stelle sein wollte, für den Fall, dass der Junge aus seinem Koma aufwachte? Was, wenn er nur der Erste sein wollte, der es mitbekam, falls Danny wieder sprechen konnte?
    Und mehr noch: Der Priester hatte sich mit Zähnen und Klauen gegen all die endlosen Untersuchungen und Tests gewehrt, die die Ärzte an Danny durchführen wollten. Renny hatte angenommen, das geschehe zum Wohl des Jungen – bis jetzt. Was, wenn er einfach nur Angst hatte, sie würden einen Weg finden, ihn zurückzuholen,

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