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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hoch.
    Guter Gott, er wiegt fast nichts.
    Er trug ihn durch den Korridor bis zum hinteren Treppenhaus, dann die Stufen hinunter, Etage um Etage, wobei er betete, dass ihm niemand entgegenkam. Er hatte diesen Moment gewählt, weil das wahrscheinlich die einzige Viertelstunde des ganzen Jahres war – außer es handelte sich gerade um eine Krisensituation –, wo alle mehr oder weniger von ihren Aufgaben abgelenkt waren.
    Im Erdgeschoss angekommen legte Bill Danny auf dem Treppenabsatz ab und sah auf die Uhr: beinahe Mitternacht. Er blickte in den Korridor hinaus. Leer. Am anderen Ende, der Ausgang. Und genau wie er gehofft hatte – nicht bewacht. Der Platz des Pförtners war nicht besetzt. Wieso auch? George, der für gewöhnlich in dieser Schicht Dienst hatte, hatte auf ihn zwar immer einen sehr pflichtbewussten Eindruck gemacht, aber auch der sagte sich wohl, dass es nicht schaden würde, wenn er seinen Posten für ein paar Minuten verließ, um den Jahreswechsel mit den anderen zu feiern. Schließlich war es seine Aufgabe, die Leute zu kontrollieren, die in das Krankenhaus hinein wollten und nicht die, die hinaus wollten. Und hinein kamen die Leute schließlich nur, wenn er ihnen die Tür öffnete.
    Bill griff sich Danny und stürzte auf den Ausgang zu. Vor sich hörte er Stimmen durch die offene Tür eines der kleinen Büros. Er blieb stehen. Um das Krankenhaus zu verlassen, musste er an dieser Tür vorbei. Es gab keine andere Möglichkeit. Aber konnte er das riskieren? Wenn er jetzt ertappt wurde, mit Danny auf dem Arm, war das seine letzte Chance gewesen.
    Dann hörte er es: der Countdown. Ein Gewirr von Stimmen, männliche und weibliche, begann zu rufen.
    »ZEHN! NEUN! ACHT! …«
    Bill setzte sich in Bewegung, ein Fuß nach dem anderen, schneller und schneller, so schnell es gerade noch ging, ohne wirklich zu rennen.
    »SIEBEN! SECHS! FÜNF! ...«
    Er schlüpfte an der Tür zu dem Büro vorbei, dann begann er zu rennen.
    »VIER! DREI! ZWEI! …«
    Als er die Tür erreichte, wurde er für einen Sekundenbruchteil langsamer, gerade so lange, dass er den Türöffnungsmechanismus in dem Moment bediente, als die Stimmen riefen: »EINS!«
    Das Geräusch der sich öffnenden Tür wurde durch die anschließenden guten Wünsche übertönt, während er in aller Eile auf den Parkplatz stürmte. Er hatte den Kombi von St. F’s im Halteverbot geparkt, in der Hoffnung, dass man aufgrund des Pfarrersausweises Nachsicht damit haben würde. Das Schlimmste, was ihm jetzt passieren konnte, war ein abgeschleppter Wagen.
    Er seufzte erleichtert auf, als er ihn so vorfand, wie er ihn zurückgelassen hatte. Es war eine rostige alte Klapperkiste, aber im Augenblick kam sie ihm vor wie eine Luxuslimousine. Sachte legte er Danny auf die Rückbank und legte die Decken lose über ihn.
    »Wir sind unterwegs, Junge«, flüsterte er durch den Stoff hindurch.
    Dann hörte er eine lallende Stimme hinter sich.
    »Ist er das? Iss er derjenige, welcher?«
    Bill fuhr herum und sah die beiden Penner vom Nachmittag, der eine groß, der andere klein und schmächtig. Wie waren sie auf den Parkplatz gekommen?
    »Nein, das ist er nicht«, sagte der Kleinere. »Hör auf damit.«
    Der Größere trat auf Bill zu und starrte ihm ins Gesicht. Sein Bart stank nach Wein und altem Essen.
    »Bis du derjenige?« Noch ein Augenblick der aufdringlichen Musterung, dann: »Nee. Er isses nich.«
    Er drehte sich um und taumelte davon.
    Der kleinere Mann lief ein paar Meter hinter ihm her.
    »Walter! Walter, warte!« Dann wandte er sich wieder zu Bill. »Tun Sie es nicht!«, sagte er mit einem heiseren Flüstern. »Egal, was man Ihnen gesagt hat, tun Sie es nicht!«
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte Bill, betroffen von der Eindringlichkeit des Mannes. »Ich habe es eilig.«
    Der kleine Mann ergriff seinen Arm.
    »Ich kenne Sie! Sie sind dieser Jesuit. Erinnern Sie sich an mich? Martin Spano? Wir sind uns vor langer Zeit begegnet … in der Hanley-Villa.«
    Bill zuckte zusammen, als habe er einen Stromschlag erhalten.
    »Um Gottes willen, ja. Was …?«
    »Wir haben nicht viel Zeit. Ich darf Walter nicht aus den Augen verlieren. Ich helfe ihm bei der Suche nach jemand. Walter war einmal Sanitäter. Er kann manchmal Menschen heilen, aber nicht den Jungen. Er kann niemand heilen, wenn er betrunken ist, und mittlerweile ist er fast immer betrunken. Aber denken Sie daran, war ich gesagt habe: Tun Sie es nicht! Eine böse Macht ist hier am Werk. Sie benutzt Sie! Ich wurde

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