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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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nichts weiter.
    Bill konnte den Schauder nicht unterdrücken, der ihn bei der Erinnerung daran überlief, wie sehr Rafe in diesem Augenblick Sara geähnelt hatte.
    Er nahm sein Brevier und versuchte sich auf die tägliche Messe zu konzentrieren.
    6.
    Das geht so nicht.
    Sie saß rittlings auf Rafe in ihrem dunklen Schlafzimmer, hatte die Arme um seinen Hals geschlungen und bewegte ihr Becken rhythmisch gegen seines. Diese Nacht sollte anders sein. Sie hatte darauf bestanden. Kein Gürtel, keine symbolischen Auspeitschungen, keine Sticheleien, kein Schreien, keine Katharsis – nur einfaches, normales Liebesspiel. Und das taten sie jetzt: Sie hatten sich ausgezogen, das Licht ausgeschaltet und sich unter der Bettdecke getroffen.
    Aber es funktionierte nicht. Rafe war nur halb so hart wie sonst, er hatte sogar Probleme gehabt, in sie einzudringen. Selbst jetzt, als er sich in ihr bewegte, spürte sie seine Schlaffheit, seine Lustlosigkeit.
    Plötzlich war sie wütend. Er machte nicht mit. Ging es darum? Wenn es keinen Sex auf seine Art gab, dann machte er zwar mit, aber nur pro forma? In einem plötzlichen Wutanfall biss sie ihm in die Schulter.
    Rafe zuckte zusammen und stöhnte in ihr Ohr. Sie spürte, wie er in ihr hart wurde und sich leidenschaftlicher an ihr rieb. Sie biss erneut zu, härter, und schmeckte diesmal sogar Blut. Lisl konnte ein Lachen nicht unterdrücken, als sie spürte, wie er noch härter wurde, steif und lang wie ein Besenstiel. Und wie eine Hexe ritt sie auf ihm in die Nacht hinaus.

Februar
    XXI
    1.
    Everett Sanders stand auf der unteren Seite des Südparkplatzes am Straßenrand und tat so, als sei er ein zufälliger Passant, der zusah, wie drei Männer des technischen Dienstes ein Stück Rohr des unterirdischen Sprinklersystems austauschten. Aber sein Interesse war nicht zufällig und er beobachtete auch nicht ihre Arbeit.
    Er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen, aber er hoffte, auf einen der Arbeiter einen Blick aus der Nähe erhaschen zu können. Auf den Mann mit dem Bart und dem Pferdeschwanz. Lisls Freund.
    Seit der Polizist ihm das Foto gezeigt hatte, rang Ev mit dem Gefühl, dass er dieses Gesicht eigentlich kennen müsste. Er erinnerte sich immer an Gesichter – Namen konnte er sich nicht merken, aber er vergaß nie ein Gesicht. Er konnte zufällig einen Studenten treffen, der nur ein Semester in einer seiner Vorlesungen gesessen und den er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, und augenblicklich wusste er wieder, welche Vorlesung der Student besucht hatte, wo er gesessen und welche Abschlussnote er bekommen hatte. Nur an den Namen konnte er sich nie erinnern.
    Deswegen war er sich sicher, das Gesicht schon mal gesehen zu haben, als der Polizist ihm das Foto gezeigt hatte. Es hatte eine ganze Woche gedauert, aber jetzt war er sich zu neunzig Prozent sicher, dass der junge Priester auf dem Foto und Lisls Gärtnerfreund ein und dieselbe Person waren. Lisl und der Kerl hatten letzten Freitag und gestern wieder draußen zusammen Mittag gegessen. Ev hatte sein Fernglas benutzt, um ihn sich anzusehen, während sie nebeneinander unter der kahlen Ulme saßen, aber das war ihm nicht genug gewesen. Der Mann hatte sehr angeregt gesprochen, mit vielen Gesten und Kopfbewegungen, und Ev hatte keinen guten Blick gehabt.
    Da hatte er beschlossen, ihn sich aus der Nähe anzusehen, um die letzten zehn Prozent Gewissheit zu erreichen. Denn es verstand sich von selbst, dass er ganz sicher sein musste, bevor er jemanden beschuldigte. Es war etwas irritierend, aus seiner normalen Routine auszubrechen – vor allem an einem Mittwochnachmittag, wo er immer etwas unter Zeitdruck stand – und auf der Suche nach einem geheimnisvollen Fremden über das Unigelände zu spazieren, aber er rief sich ins Gedächtnis, dass er das tat, um Lisl zu beschützen.
    Er hatte ihn gefunden und jetzt vibrierten seine Nervenenden vor Aufregung, als er sich näher heranschob. Dies war fast so etwas wie die Arbeit eines Privatdetektivs, so als sei er für einen Tag Sam Spade oder Philip Marlowe.
    Er bemerkte, dass der fragliche Mann, auch wenn er gut mit den anderen zusammenarbeitete, doch nicht so ganz zu ihnen passte. Er redete mit ihnen, lachte über ihre Witze, schien aber irgendwie nicht dazuzugehören. Ev hatte den Eindruck, etwas in ihm achtete darauf, dass er sich immer einen Schritt abseits hielt.
    So wie ich.
    »Wenn Sie noch’n Schritt näher kommen, Mister, dann fallen Sie noch rein.«
    Die Stimme ließ Ev

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