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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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und sie hatte in sich geblickt und ein paar Dinge gesehen, für die sie sich schämte, Dinge, die sie ändern musste.
    Aber zuerst musste sie mit Ev reden und sich davon überzeugen, dass ihm nichts fehlte. Das hatte oberste Priorität.
    Aber Ev antwortete nicht. Sie sah auf und stellte fest, dass sie gerade an einer Kneipe namens Rafterys vorbeikam. Sie war vor ein paar Stunden auf der Suche nach Ev schon mal darin gewesen. Das war so nah an seiner Wohnung … Vielleicht sollte sie es noch einmal versuchen.
    Im Innern der Kneipe war es dunkel und verqualmt und es roch nach Alkohol, genau wie in jedem anderen Laden, in dem sie im Laufe der Nacht gewesen war. Sie erinnerte sich daran, dass sie große Hoffnungen in diese Kneipe gesetzt hatte, als sie früher am Abend hier gewesen war. Vor ein paar Stunden war es hier rappelvoll gewesen, aber jetzt war der Ansturm vorüber.
    Als sie an der Theke entlangging, die immer noch mit Gästen gesäumt war, bemerkte sie eine einsame Gestalt, die zusammengekauert in einer der Ecknischen hockte. Schütteres Haar, schmale Schultern, Brille …
    »Ev!«
    Sie brüllte den Namen lauthals durch den ganzen Laden. Die Leute starrten sie an, als sie sich einen Weg durch das Gewirr der Tische bahnte.
    Sie hatte ihn gefunden!
    Aber ihre anfängliche Euphorie verflog, als ihr klar wurde, wo sie ihn gefunden hatte und in welcher Verfassung er war.
    »Ev?« Sie glitt ihm gegenüber in die Nische. »Geht es dir gut, Ev?«
    Seine blutunterlaufenen Augen richteten sich hinter der Brille auf sie. Für einen Augenblick schien er verwirrt, dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.
    »Lisl! Lisl! Was für eine Überraschung!« Seine Stimme war laut, die Worte lallend. Ihr Name klang wie Lie-schel . »Nett, dich zu sehen. Warte, ich bestell dir etwas zu trinken!«
    »Nein danke, Ev, ich …«
    »Komm schon, Lisl! Mach dich locker! Es ist Freitagabend! Partytime!«
    Lisl sah genauer hin um sicherzugehen, dass dieser leutselige Suffkopp wirklich Ev Sanders war.
    Er war es.
    Sturzbetrunken – und alles meine Schuld.
    Sie schob die Schuldzuweisungen in den Hintergrund. Dazu war später noch genug Zeit. Jetzt musste sie erst einmal versuchen, etwas von dem ungeschehen zu machen, was sie angerichtet hatte.
    »Mir reicht es für heute, Ev. Und das gilt auch für dich. Ich bringe dich nach Hause.«
    »Ich will nicht nach Hause.«
    »Sicher willst du das. Da kannst du dich wieder ausnüchtern.«
    »Nicht nach Hause. Da gefällt es mir nicht.«
    »Dann fahren wir woanders hin.«
    »Ja. Irgendwohin, wo was los ist! Nicht so wie in der Leichenhalle hier.«
    »Sicher.«
    Irgendwo, wo ich dir Kaffee einflößen kann.
    Sie nahm seinen Arm und half ihm auf. Er schwankte, und einen Augenblick lang befürchtete sie, er könne lang hinschlagen. Aber er stützte sich an ihr ab. Er konnte kaum laufen, aber zusammen schafften sie es, in die kühlere, frischere Luft vor der Tür zu gelangen.
    »Wo fahren wir hin?«, fragte er, als sie ihn zur Beifahrerseite ihres Autos führte.
    Sie lief um den Wagen herum und stieg auf ihrer Seite ein.
    »Wir besorgen uns Kaffee.«
    »Will keinen Kaffee.«
    »Ev, du musst wieder nüchtern werden. Ich muss mit dir über ein paar Sachen reden und das geht nicht, wenn du hackenstramm bist.«
    Er sah sie benommen an. »Du willst mit mir reden? Du hast noch nie mit mir reden wollen.«
    Die simple Bemerkung traf Lisl unvorbereitet. Er hatte recht und das schmerzte. Sie lächelte ihn an.
    »Nun, ab heute ist das anders – so wie viele andere Dinge auch.«
    »Na gut, dann ab zum Kaffee.«
    Sie fuhr zum Kiosk an der Greensboro Street und rannte hinein, während Ev im Wagen wartete. Mit zwei großen Kaffee zum Mitnehmen hastete sie wieder nach draußen. Als sie zum Wagen zurückkam, schnarchte Ev. Sie versuchte ihn zu wecken, aber er war weggetreten.
    Was jetzt?
    Sie konnte ihn zu seiner Wohnung bringen, würde ihn aber niemals die Treppe hochkriegen. Für ihre Wohnung galt das Gleiche. Wenn Will doch da wäre.
    Sie öffnete ihren Kaffee und trank etwas davon. Es war ein gutes Gefühl, wie er warm ihre Kehle hinunterlief. Es wurde kalt und dafür war sie nicht angezogen. Ev auch nicht. Sie konnte nichts anderes tun, als herumzufahren und die Heizung laufen zu lassen, bis Ev wieder aufwachte.
    Vor diesem Moment fürchtete sie sich. Dann würde sie sich entscheiden müssen, wie viel sie Ev erzählen sollte. Aber bis dahin würde sie einfach durch die Gegend fahren.
    Sie legte den Gang

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