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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Jedenfalls, Mrs. Cranston hat eine linksseitige Oberschenkelhalsfraktur. Sie hat zurzeit sehr starke Schmerzen. Nein, es tut mir sehr leid, das sagen zu müssen, aber sie ist nicht stabil. Ihr Blutdruck fällt. Ja, das habe ich getan. Sie ist jedoch auch stark adipös und es besteht die Gefahr einer Lungenembolie.« Eine lange Pause, dann: »Ja, das werde ich tun. Und ich werde die Tochter benachrichtigen, dass Sie unterwegs sind. Sie wird sehr erfreut sein. Vielen Dank. Ich freue mich schon darauf, Sie kennenzulernen, Dr. Callahan.«
    Lisl starrte ihn verwundert an.
    »Du hast dich angehört wie ein Arzt. Wo hast du das alles gelernt?«
    Er lachte und führte sie zurück in den warmen Wagen.
    »Da, wo die Ärzte das auch alles lernen: in einem medizinischen Lehrbuch. Ich bin in die Bibliothek gegangen und habe die wichtigsten Komplikationen bei einer Oberschenkelhalsfraktur nachgeschlagen.«
    »Aber warum?«
    »Um ihn aus dem Haus zu kriegen. Was sonst?«
    Er half ihr ins Auto und schloss die Tür. Aber statt selbst einzusteigen, ging er zurück zur Tankstelle.
    Was hat er nur vor?, fragte sie sich. Er tat so geheimnisvoll mit seinem Vorhaben.
    Einen Augenblick später kam er wieder und trug einen Pappkarton. Er stellte ihn hinter der Sitzbank ab und setzte sich dann hinters Lenkrad.
    »Was hast du gekauft?«
    »Motoröl.«
    »Hat das irgendwas mit Brian zu tun?«
    »Aber sicher.«
    »Darf ich fragen, was?«
    Er lächelte geheimnisvoll.
    »Alles zu seiner Zeit, meine Liebe. Alles zu seiner Zeit.«
    »Du klingst wie die Böse Hexe des Westens.«
    Rafe gluckste vor sich hin, als der Motor des Maserati zum Leben erwachte.
    Als sie sich Rolling Oaks näherten, sah Lisl Brian davonrasen.
    »Da geht er hin. Der gute Dr. Callahan, auf dem Weg zu einer barmherzigen Tat.«
    »Mach dich darüber nicht lustig.«
    »Er hat heute Nacht orthopädische Rufbereitschaft. Er muss dem Notruf Folge leisten, sonst darf er da nicht mehr praktizieren.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe es überprüft. Dazu reichte ein Anruf. Und außerdem bringt ihm die OP an der alten Dame ein paar Tausender, also brauchst du ihm deswegen noch keinen Heiligenschein zu verleihen.«
    Rafe schaltete die Scheinwerfer vor Brians Haus aus. Er ließ den Wagen ausrollen, sodass er hinter der Auffahrt zum Stehen kam.
    Lisl war kalt. Ihr war flau im Magen.
    »Du planst doch nichts Verbotenes, oder?«
    »Du meinst so was wie Einbruch? Nein. Aber ich vermute, man könnte es als mutwillige Beschädigung fremden Eigentums ansehen.«
    »Oh, klasse!«
    »Komm schon. Es geht dabei um dich, nicht um mich.«
    »Ein paar Stunden Schlaf wären wahrscheinlich eher in meinem Sinn.«
    Rafe stieg aus und holte den Karton mit dem Motoröl hinter den Sitzen hervor.
    »Komm schon. Und sei leise. Wir wollen ja nicht die Nachbarn wecken.«
    Als er vorsichtig seine Tür ins Schloss drückte, stieg Lisl aus und stellte sich neben ihn auf den Bürgersteig. Der Himmel war winterlich klar, voller glitzernder Sterne im Westen, aber mit einem bleichen Schimmer im Osten. Sie sah, wie Rafe den Schraubverschluss eines Zwei-Liter-Kanisters Motoröl aufschraubte. Er brach das Plastiksiegel auseinander und hielt ihr den Kanister hin.
    »Fang schon mal an, das auszuschütten.«
    »Wohin?«
    »In die Einfahrt, wohin sonst? Fang unten an und arbeite dich dann bis oben vor. Eine großzügige, dicke Schicht.«
    »Aber …?«
    »Vertrau mir. Das wird dir gefallen.«
    Lisl sah sich um. Sie fühlte sich vor aller Augen und angreifbar hier im Licht der frühmorgendlichen Dämmerung, aber sie wusste, Rafe würde niemals gehen, bevor er nicht getan hatte, weswegen er gekommen war, also begann sie das Öl auszugießen.
    Die zähe Flüssigkeit gluckerte aus dem Kanister und platschte auf den Asphalt, aber nach kurzer Zeit hatte sie den Bogen raus und das Öl quoll in einem gleichmäßigen Strom heraus, den sie nach links und rechts schwenkte und dabei langsam rückwärts auf die Garage zuging. Kanister für Kanister verschüttete sie die zähflüssige goldene Flüssigkeit, die langsam die leicht abschüssige Auffahrt hinunter- und dabei wie Honig zusammenlief, bis eine glatte, gleichförmige Schicht entstanden war.
    »Bis direkt vor die Garagentür«, sagte Rafe und reichte ihr den letzten Kanister. »Wir wollen diesem Arschloch doch nicht das geringste bisschen Reibungsfläche übrig lassen.«
    Lisl gehorchte, dann reichte sie ihm den leeren Behälter.
    »Gut. Und was jetzt?«
    »Jetzt setzen wir uns

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