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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hätte sie besser umgehen können als mit dieser Bestrafung, die er ihr zum Ende ihrer Ehe verabreichte.
    »Warum nicht?«, fragte Rafe noch einmal.
    »Er ist es einfach nicht wert, sich mit ihm zu befassen.«
    »Doch, das ist er bestimmt. Du hast ihm geholfen, das zu werden, was er jetzt ist. Du hast gearbeitet, um die Miete zu bezahlen, du hast ihm seine Mahlzeiten gekocht, du hast es ihm ermöglicht, Medizin zu studieren, während er seinen Schwanz in alles mit einem Rock gesteckt hat.«
    »Lass es sein, Rafe. Das ist vorbei und erledigt.«
    »Und als er dann so weit war und Assistenzarzt wurde und selbst Geld verdiente, da hat er dich fallen lassen.«
    »Es reicht.«
    »Sieh ihn dir an, Lisl. Groß, gutaussehend, vermögend – er praktiziert erst seit ein paar Jahren und schon fährt er einen teuren Sportwagen und trägt Klamotten von Armani. Und viel davon verdankt er dir.«
    »Ich will nichts von ihm.«
    »Doch, das willst du.« Rafes Augen funkelten. »Du willst von ihm frei sein.«
    »Ich bin frei von ihm.«
    »Juristisch schon. Aber bist du das wirklich?«
    Lisl hörte, wie Brians Wagen ansprang, dann sah sie, wie er aus seiner Parklücke heraussetzte und zum Ausgang des Parkplatzes flitzte. Als sich das Tor hob, um ihn hinauszulassen, raste er mit quietschenden, qualmenden Reifen davon.
    »Folgen wir Dr. Callahan, einverstanden?«
    Lisl schwieg. Ihr war kalt, ihr war übel, und sie saß mit verschränkten Armen neben Rafe, der Brian durch die Stadt folgte.
    »Dr. Callahan fährt gerne mit Bleifuß«, meinte Rafe.
    Lisl erinnerte sich daran, wie sehr Brian schnelles Fahren liebte. Eine Fahrt durch die Stadt mit ihm war ein heftiger Flirt mit einem Schleudertrauma.
    »Du machst auch nicht unbedingt einer Schnecke Konkurrenz.«
    »Ich versuche nur, mit dem guten Doktor mitzuhalten.«
    Sie folgten ihm durch das Farbigenviertel am südlichen Ende der Stadt – »Downtown Browntown«, wie es bei den Studenten hieß – und dann in ein Neubaugebiet der gehobenen Klasse. Laut Schild am Eingang hieß die Siedlung Rolling Oaks .
    » Rollende Eichen? Was soll das denn sein?«, mokierte sich Rafe.
    Brians Wagen flitzte eine kurze Asphaltauffahrt hoch und blieb mit quietschenden Reifen vor einer Doppelgarage neben einem neuen Einfamilienhaus stehen. Das Garagentor öffnete sich automatisch und er ließ den Wagen hineinrollen.
    »Nettes Haus«, meinte Rafe. »Ein ›Haus für Einsteiger‹, wenn man vorhat, noch viel Geld zu machen. Das könnte auch deines sein.«
    »Ich will nichts von ihm. Das habe ich doch schon gesagt.«
    »Er lässt sich ein Luxushaus von einem Architekten bauen und du wohnst in einer kleinen Mietwohnung.«
    Lisl bemerkte, dass sie wütend war – sehr wütend. Aber wenn sie das zugeben würde, würde sie Brian damit irgendwie einen weiteren Sieg zugestehen. Also sagte sie gar nichts.
    Rafe sah sie lange Zeit an, dann sagte er: »Irgendwie scheint das nicht gerecht, oder?«
    »Das Leben ist nicht gerecht, Rafe. Wenn du erwartest, dass im Leben immer alles gerecht zugeht, dann wirst du wahnsinnig, lange bevor du stirbst.«
    Er klatschte in die Hände. »Ausgezeichnet! Ich hätte es nicht besser formulieren können! Gerechtigkeit ist ein menschliches Konstrukt. Das Leben sorgt nicht für Gerechtigkeit – das tun wir. Deswegen habe ich dich hergebracht. Jetzt, wo wir wissen, wo Dr. Brian Callahan wohnt, werden wir hier in der Gegend für etwas Gerechtigkeit sorgen.«
    Rafes Lächeln machte Lisl Angst. Er ließ die Reifen aufheulen und jagte an Brians sich schließendem Garagentor vorbei.
    4.
    Sie genossen eine leichte Mahlzeit und Rafe lud sie ein, über Nacht zu bleiben. Sie hatten sich gerade der letzten Kleidungsstücke entledigt, als Rafe einen schwarzen Ledergürtel aus einer der Schubladen zog und ihn ihr reichte.
    »Was soll ich damit?«, fragte Lisl.
    Sie rollte ihn in ihrer Hand ab. Er war lang, mehr als einen Meter, und fast fünf Zentimeter breit.
    »Ich will, dass du mich damit traktierst.«
    Lisl spürte, wie sich etwas in ihr zusammenzog.
    »Was soll das heißen, ›dich traktieren‹?«
    »Ich will, dass du mich damit schlägst.«
    Es drehte ihr den Magen um. »Das ist pervers.«
    »Was ist pervers?«
    »Hör zu, ich liebe dich, Rafe, aber mit deinem Masochismus komme ich einfach nicht klar.«
    Plötzlich funkelten seine Augen wütend.
    » Mein Masochismus? Lisl, du bist die Masochistin! Du hast dich von Menschen fertig machen lassen. Du hast zugelassen, dass sie auf dir herumtrampeln,

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