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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hin und warten.« Er sah auf seine Uhr. »Dürfte nicht mehr lange dauern.«
    Sie gingen zum Auto zurück und Rafe fuhr einen halben Block weg bis zu einer Kreuzung, wo sie am Straßenrand hielten. Langsam fing es an zu dämmern. Lisl hatte einen guten, uneingeschränkten Blick auf Brians Garage und Einfahrt.
    Sie warteten. Rafe ließ den Motor laufen, damit die Heizung weiterlief. Es war warm. Zu warm. Lisl wurde schläfrig. Sie war gerade dabei einzunicken, als ein schwarzer Sportwagen an ihnen vorbeiraste.
    Rafe stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Oh, er ist wütend. Warum nur? Vielleicht, weil er vollkommen umsonst zum Krankenhaus gefahren ist? Weil er sich vor dem Personal in der Notaufnahme lächerlich gemacht hat? Aber das ist keine Entschuldigung für sein Verhalten. Ein Arzt sollte so vernünftig sein, nicht wie ein Wilder durch ein Wohngebiet zu rasen.«
    Brians Wagen machte mit quietschenden Reifen einen scharfen Schlenker in die Einfahrt hinein …
    … und raste weiter.
    Der Wagen geriet ins Schleudern, als die Bremsen blockierten, aber keinen Halt auf dem ölverschmierten Asphalt fanden, knallte glatt durch das Garagentor und blieb in einem aberwitzigen Winkel zwischen den zersplitterten Garagentrümmern stecken.
    Lisl keuchte vor Schreck auf und konnte den Blick nicht abwenden. Sie kämpfte gegen den Impuls an, aus dem Wagen zu springen und zum Unfallort zu rennen.
    »Gottogott, ist er verletzt?«
    »So viel Glück haben wir nicht«, sagte Rafe. »Da, sieh.«
    Die Tür von Brians Wagen öffnete sich und seine weißbekittelte Gestalt stolperte heraus. Er rieb sich den Kopf und wirkte benommen, schien aber nicht ernsthaft verletzt.
    Sie fühlte, wie langsam ein Lächeln auf ihre Lippen trat.
    Geschieht dir recht, du Scheißkerl.
    Als er zurücktrat, um den Schaden zu begutachten, geriet er mit dem Fuß auf den ölverschmierten Asphalt. Plötzlich begann er mit den Armen zu rudern und seine Füße vollführten einen unfreiwilligen Stepptanz auf dem glatten Boden. Er fiel platt auf den Rücken und seine Beine ragten in die Luft.
    Lisl brach in Gelächter aus. Sie konnte es nicht verhindern. Sie hatte Brian noch nie in einer so lächerlichen Pose gesehen. Es war fantastisch.
    Mit der Hand vor dem Mund sah sie zu, wie er sich herumrollte und sich auf Hände und Knie hochstemmte. Der Rücken seines Kittels war schwarz und er hatte Motoröl in seiner Fönfrisur. Er hatte sich halbwegs hochgerappelt, als seine Füße wieder unter ihm wegrutschten und er flach aufs Gesicht fiel.
    Lisl lachte so heftig, dass sie kaum noch Luft bekam. Sie boxte Rafe gegen die Schulter.
    »Bring mich hier weg!«, japste sie. »Sonst lache ich mich noch tot.«
    Rafe lächelte, als er den Gang einlegte.
    »Jetzt ist er nicht mehr so furchteinflößend, was?«
    Lisl schüttelte den Kopf. Sie konnte nicht antworten, weil sie immer noch lachte. Sie würde sich nie wieder von Brian Callahan einschüchtern lassen.
    Eine Frage kam ihr in den Sinn.
    »Warum ich, Rafe? Warum tust du das alles für mich?«
    Er lächelte strahlend. »Weil ich dich liebe. Und das ist erst der Anfang.«
    Der Junge im Alter von fünfzehn Jahren
    Carol erwischte ihn an der Eingangstür.
    »Sagst du nicht einmal auf Wiedersehen?«, fragte sie.
    Während der letzten zwei Jahre war Jimmy so hochgeschossen, dass er Carol jetzt überragte. Schlank und gutaussehend sah er auf sie herunter wie eine Katze auf einen Napf mit Futter, das ihr nicht zusagt.
    »Warum sollte ich das? Wir werden uns nicht wiedersehen.«
    Es war Jimmy irgendwie gelungen, seine Geburtsurkunde in Arkansas so zu manipulieren, dass er jetzt als volljährig galt. Er hatte einen Winkeladvokaten aus Austin engagiert, der sie per Gerichtsbeschluss zwang, Jimmy die Hälfte des Vermögens auszuhändigen. In den letzten Jahren hatte er sie nur noch wie Dreck behandelt. Es gab so viele Augenblicke, in denen sie ihren Sohn verachtet, gehasst, gefürchtet hatte. Und doch war da immer noch etwas in ihr, das vor Schmerz aufschrie, als sie ihn jetzt gehen sah.
    »Ich habe dich aufgezogen, habe fünfzehn Jahre lang für dich gesorgt, Jimmy. Bedeutet das denn gar nichts?«
    »Das ist nur ein Lidschlag. Weniger. Und was kümmert es dich? Es ist ja nicht so, als ob du von dieser Zeit nicht profitiert hättest. Ich habe dir dreißig Millionen gelassen, die dir ein sehr angenehmes Leben ermöglichen.«
    »Du verstehst es nicht, oder?«
    Er sah sie fragend an: »Was denn?«
    Sie sahen sich gegenseitig in die Augen und

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