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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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werde süchtig nach denen.«
    »Da wärst du nicht der Erste. Ach übrigens, ich habe da letztens diesen Artikel über das Klonen heruntergeladen. Er erinnerte mich an den Wirbel, den es damals in den Siebzigern gab, über diesen Freund von dir …«
    »Jim«, sagte Bill, dem sich plötzlich die Brust zusammenschnürte. »Jim Stevens.«
    »Richtig, James Stevens. Der angebliche Klon von Roderick Hanley. In dem Artikel wurde auch der Fall Stevens behandelt, wie die ihn nannten. Wie man heute weiß, heißt es in diesem Artikel, war es in den Vierzigerjahren technisch unmöglich, einen Menschen zu klonen. Ich bin mir da aber nicht so sicher. Bei dem, was ich im Lauf der Jahre mitbekommen habe, muss Roderick Hanley ein wirklicher Überflieger gewesen sein. Wenn so etwas jemandem gelingen konnte, dann ihm. Was meinst du?«
    »Ich denke nicht darüber nach.«
    Und das war fast die Wahrheit. Bill gestattete es sich nur selten, an Jim zu denken, denn dann dachte er auch an Jims Frau Carol. Bill wusste, wo Jim war – in einem Grab auf Tall Oaks –, aber wo war Carol? Er hatte sie 1968 das letzte Mal am LaGuardia-Flughafen gesehen. Sie hatte ihn später noch einmal angerufen, nachdem sie mit Jonah davongeflogen war, um ihm zu versichern, dass es ihr gut ging, aber das war alles. Sie könnte sich genauso gut in Luft aufgelöst haben.
    In den Jahren seit ihrem Verschwinden hatte er gelernt, wie man vermied, an sie zu denken. Und darin war er ziemlich gut geworden.
    Aber jetzt hatte Nick diese Erinnerungen wieder angefacht … vor allem die an dieses eine Mal, als sie sich vor ihm ausgezogen hatte, um ihn zu …
    »Es ist wirklich schade …«, begann Nick, wurde aber durch die Ankunft eines in einen Pyjama gekleideten Wirbelwindes unterbrochen.
    Der kleine, sieben Jahre alte Danny Gordon kam in voller Fahrt aus dem Flur hereingepest und versuchte, schliddernd vor dem Tisch, auf dem Bill und Nick ihr Schachspiel aufgebaut hatten, zum Stehen zu kommen. Es gelang ihm nur nicht, seinen Bremsweg richtig einzuschätzen. Er knallte gegen den Tisch und warf ihn beinahe um.
    »Danny!«, rief Bill, als das Schachbrett und alle Figuren durch den Raum flogen.
    »’tschuldigung, Pater«, sagte Danny mit strahlendem Lächeln.
    Er war klein für sein Alter, mit einem sehnigen mageren Körper, flachsblonden Haaren und einer gesunden, rosigen Gesichtsfarbe. Ein Kind wie aus der Werbung. Er hatte noch seine Milchzähne, und wenn er lächelte, konnte er mit der Wirkung dieser winzigen, perfekt angeordneten weißen Rechtecke fast alles erreichen. Wenigstens bei den meisten Menschen. Bill war es gewohnt und nahezu immun dagegen. Mehr oder weniger.
    »Wieso bist du noch auf? Du solltest im Schlafsaal sein. Es ist«, er sah auf seine Uhr, »fast Mitternacht. Zurück ins Bett! Augenblicklich!«
    »Aber da sind Monster, Pater!«
    »In St. Francis gibt es keine Monster.«
    »Aber sie sind da! In den Schränken!«
    Das war die alte Leier. Das hatten sie bestimmt schon hundertmal durchgespielt. Er gab Danny einen Wink, sich auf seinen Schoß zu setzen. Das Kind sprang hoch und schmiegte sich an ihn. Sein Körper schien nur aus Haut und Knochen zu bestehen und wog fast nichts. Einen Augenblick lang war er ruhig. Bill wusste, das würde nicht lange anhalten.
    »Hallo Nick«, sagte Danny, lächelte und winkte über das chaotische Schachbrett hinweg.
    »Wie geht’s dir, Danny Boy?«
    »Gut. Gab es hier Monster, als du ein Junge warst, Nick?«
    Bill antwortete für Nick – man konnte nie wissen, was der antworten würde.
    »Ach, komm schon, Danny. Du weißt, dass es so was wie Monster nicht gibt. Wir haben uns immer wieder alle Schränke angesehen. Da drin ist nichts außer Kleidung und Wollmäusen.«
    »Aber die Monster kommen, wenn die Türen wieder zu sind.«
    Warum hatte er ihn nur Monsters, Inc sehen lassen?
    »Nein, das tun sie nicht. Und ganz bestimmt nicht heute Nacht. Pater Cullen bleibt heute Nacht hier.« Bill wusste, dass die meisten Kinder in St. F’s Respekt vor der strengen Miene und dem humorlosen Gebaren des alten Priesters hatten. »Kannst du dir irgendein Monster – und es gibt keine Monster –, aber wenn es sie geben würde, kannst du dir ein Monster vorstellen, das es wagen würde, sich hier zu zeigen, wenn Pater Cullen durch die Gänge patrouilliert?«
    Dannys bereits große blaue Augen wurden noch größer. »Niemals! Er würde sie so erschrecken, dass sie dahin zurücklaufen, wo sie herkommen!«
    »Richtig. Also gehst du jetzt

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