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Angst in deinen Augen

Angst in deinen Augen

Titel: Angst in deinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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überzeugt.“
    „Das Problem ist, dass Brogan unseres Wissens keinerlei Kenntnisse auf diesem Gebiet hatte. Und ein Motiv für die Bombenanschläge hatte er auch nicht. Können Sie uns weiterhelfen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, ich weiß nichts über den Mann.“
    „Sagt Ihnen der Name Brogan etwas?“
    „Nein.“
    „Aber Ihr Name sagte ihm etwas. In seinem Wagen war ein Zettel mit Ihrer Adresse.“
    Sie starrte ihn an. Es erschreckte sie, wie wenig sie in seinen Augen lesen konnte. „Was wollte er mit meiner Adresse?“
    „Es muss irgendeine Verbindung zwischen Ihnen geben.“
    „Ich kenne aber niemand, der Brogan heißt.“
    „Warum sollte er dann versuchen, Sie zu töten? Von der Straße abzudrängen?“
    „Woher wissen Sie, dass er es war?“
    „Bei dem Wagen, in dem wir die Leiche fanden, handelte es sich um einen schwarzen Ford.“

5. KAPITEL
    S am fuhr mit Nina ins Leichenschauhaus, um sich noch einmal bestätigen zu lassen, was sie ihm bereits gesagt hatte: dass sie Jimmy Brogan nicht kannte. Dann fuhren sie wieder zum Ocean View Drive, wo er ihr half, ihre Bücher in den Mercedes zu laden, um anschließend hinter ihr her zum Haus ihres Vaters zu fahren, nur damit er sich sicher sein konnte, dass sie auch gut dort anlangte.
    Um drei hielten sie auf der Polizeistation eine Lagebesprechung ab, an der Sam, Gillis, Takeda vom kriminaltechnischen Labor und ein dritter Detective des Bombendezernats, Francis Cooley, teilnahmen. Alle legten das, was sie hatten, auf den Tisch.
    Cooley ergriff als Erster das Wort. „Ich habe mich über Jimmy Brogan schlau gemacht. Jimmy Brogan ist sein richtiger Name. Fünfundvierzig Jahre alt, geboren und aufgewachsen in South Portland, ein paar Gesetzesverstöße, aber unwesentlich. Seit zehn Jahren verheiratet, keine Kinder. Reverend Sullivan hat ihn vor acht Jahren eingestellt. Es gab nie irgendwelche Probleme, außer dass er ein paarmal zu spät zur Arbeit erschienen ist. Kein Militärdienst, keine Weiterbildung nach der elften Klasse. Seine Frau sagt, dass er Legastheniker war. Ich kann nicht sehen, wie es dieser Bursche geschafft haben soll, eine Bombe zu basteln.“
    „Hat Mrs. Brogan irgendeine Idee, warum Nina Cormiers Adresse in seinem Auto war?“, fragte Sam.
    „Nein. Sie hat den Namen noch nie vorher gehört. Und sie sagt, dass es nicht die Handschrift ihres Mannes ist.“
    „Gab es Eheprobleme?“
    „Glücklich wie Muscheln, nach dem, was sie sagte. Sie ist völlig am Boden zerstört.“
    „Dann haben wir also als Hauptverdächtigen einen glücklich verheirateten Hausmeister mit geringer Schulbildung und Leseschwäche.“
    „Ich fürchte.“
    Sam schüttelte den Kopf. „Das wird ja von Minute zu Minute mysteriöser.“ Er schaute auf Takeda. „Ernie, gib uns ein paar Antworten. Bitte.“
    Takeda, nervös wie immer, räusperte sich. „Was ich habe, wird dir nicht gefallen.“
    „Schlag mich trotzdem.“
    „Okay. Erstens, die Pistole in dem Wagen wurde vor einem Jahr von ihrem rechtmäßigen Besitzer in Miami als gestohlen gemeldet. Wir wissen nicht, wie Brogan an die Waffe gekommen ist. Seine Frau sagte, dass er keine Ahnung von Schusswaffen hatte. Zweitens, Brogans Wagen war tatsächlich der schwarze Ford, der Miss Cormiers Honda von der Straße abgedrängt hat. Die Lacksplitter passen. Drittens, die Gegenstände in dem Kofferraum sind dieselben Elemente, die bei der Bombe in der Kirche verwendet wurden. Zwei Zoll breites grünes Isolierband. Identische Zündschnur.“
    „Das ist Victor Spectres Handschrift“, sagte Gillis.
    „Und hier ist noch etwas, das euch nicht gefallen wird. Bei der Obduktion wurde eine Schädelverletzung festgestellt.“
    „Was?“, fragten Sam und Gillis gleichzeitig.
    „Eine Fraktur. Wegen des Schadens, den die Kugel angerichtet hat, war sie nicht gleich zu erkennen. Aber die Röntgenbilder sprechen eine eindeutige Sprache. Jimmy Brogan hat zweifelsfrei einen Schlag auf den Kopf bekommen. Bevor er erschossen wurde, wurde er geschlagen.“
    Das war der Grund, weshalb Sam sofort nach der Besprechung ins Krankenhaus zu Reverend Sullivan fuhr, der trübselig dreinschauend im Bett saß. Er hatte bereits Besuch – Dick Yeats vom Morddezernat. Nicht unbedingt jemand von Sams Lieblingsleuten.
    „Hallo Navarro“, sagte Yeats in diesem schnöseligen Ton. „Sie brauchen sich nicht zu überschlagen. Wir haben den Fall Brogan bereits übernommen.“
    „Ich möchte trotzdem mit Reverend Sullivan

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