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Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Titel: Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hallie Ephron
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in der oberen Schreibtischschublade. Sie klappte es auf. Der Akku war natürlich leer. Sie kramte weiter in der Schublade und fand auch das Ladegerät. Sie schloss es an und tippte Jakes Nummer ein. Fünf Ziffern hatte sie schon eingegeben, als sie ihre Meinung änderte und beschloss, ihm eine SMS zu schreiben.
    Nicht jetzt. Bin nicht ganz bei der Sache. Meine Schwest
    Sie hielt inne. Wenn sie Jake sagte, dass sie sich Sorgen um ihre Schwester machte, dann würde es ihn nur in seiner Meinung bestärken, dass mit Ashley nicht viel anzufangen sei. Sie löschte daher, was sie eingegeben hatte, und schrieb:
    Bin hier. Habe zu tun. Erwarte einen Anruf. Vault-Angebot in Arbeit. 30 Min.
    Normalerweise war Arbeit die beste Therapie – sie lenkte ab und beruhigte das Gemüt. Heute musste sie sich jedoch zwingen, sich auf die Fertigstellung des Angebotes zu konzentrieren. Während sie es las und umformulierte, musste sie zugeben, dass es schon ziemlich beeindruckend klang. Natürlich würden sie den Auftrag bekommen.
    Zufrieden öffnete sie das E-Mail-Konto, das sie sich mit Jake teilte, und hängte das Angebot an eine leere Mail an, die sie in ihrem Entwurfsordner ablegte. Dann schickte sie Jake die Mitteilung, dass er es abholen konnte.
    Kaum hatte sie das erledigt, rannte sie planlos durch das Haus. Zwischen den Lamellen der Jalousie hindurch spähte sie nach draußen. Sie erschrak, als ein Minivan vorbeifuhr. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkte ein Volvo-Kombi. Von einem goldenen Mini Cooper jedoch keine Spur.
    Sie drehte sich um, ließ den Blick durch den Raum schweifen und stellte fest, dass es ihr in kürzester Zeit gelungen war, das bisschen Ordnung, das Ashley geschaffen hatte, wieder zunichtezumachen. Sie drehte rasch eine Runde durch das Zimmer und sammelte T-Shirts und Socken, ein Sweatshirt und eine Jogginghose vom Boden auf. Dann einen Schuh, wobei sie sich fragte, wo der andere war.
    Sie sah hinter den Sesseln und dem Sofa nach und stapelte im Vorbeigehen Bücher und Zeitungen. Dann sah sie die weiße Spitze des Turnschuhs unter dem Sofa hervorlugen. Sie bückte sich und zog ihn hervor. Ein Lippenstift in einer silbernen Fassung rollte ihr entgegen. Diana nahm ihn und richtete sich auf. Er gehörte ihr nicht. Lippenstift hatte sie seit einer Ewigkeit nur noch virtuell aufgetragen, bei Nadia.
    Sie zog die Kappe ab und drehte unten an der Hülse. Dann tippte sie mit dem Finger an den weichen pinkfarbenen Rest, der zum Vorschein gekommen war. Dabei stieg ihr ein Hauch von Lakritz in die Nase. Diana glaubte, Ashley vor sich zu haben. Die Wirkung war so stark, dass sie sich setzen musste.
    Diana kannte niemanden, der die Bonbons von Good & Plenty so sehr liebte wie Ashley. An ihrem siebten Geburtstag hatte sich Ashley nur pinke und weiße Ballons, pinke Pappteller, pinke Plastikgabeln und dazu die passenden Bonbons gewünscht. Sie war überglücklich, dass die meisten ihrer Freunde ihre mit Bonbons gefüllten Party-Becher gar nicht erst geöffnet hatten. Ihre Mutter hatte ihr in einem seltenen Anfall von Hausfraulichkeit kleine weiße Napfkuchen gebacken und mit pinkem Zuckerguss überzogen.
    Diana fragte sich, ob Ashley vielleicht bei ihrer Mutter angerufen hatte.

12
    W as ist passiert?«, fragte ihre Mutter sofort, als sie Dianas Stimme am Telefon hörte.
    »Warum sollte etwas passiert sein?«
    »Weil du mich nie anrufst. Ich rufe dich an. Deine Schwester ruft mich an. So läuft das in unserer Familie.«
    »Also, hat sie angerufen?«
    »Habt ihr euch wieder gestritten?«
    Diana atmete tief ein. »Also, fangen wir noch mal von vorne an. Hallo, Mum. Wie geht es dir?«
    In den letzten fünf Jahren hatte ihre Mutter in Jensen Beach in Florida gelebt. In einem Apartment, umgeben von Golfplät zen. »Männergolf«, hatte sie Diana erklärt, vergeblich darauf hoffend, einen besseren Partner als Dianas Vater zu finden. Der hatte sich aus ihrem Leben verabschiedet, lange bevor er sich diese Frau genommen hatte, die Diana und Ashley nur Tiffany nannten, weil das ihre liebste Einkaufsadresse war. Sie wurde kurze Zeit später durch Tiffany II ersetzt.
    »Tut mir leid. Klinge ich mürrisch? Ich kann nicht klagen. Die Gelenke knirschen ein wenig. Habe immer gedacht, das sei nur so eine Redensart, aber sie knirschen tatsächlich. Und knacken. Das nervt. Ich meine, wenn ich eine Faust mache, dann machen die Knöchel … dieses Geräusch. Und der Rücken. Der Arzt sagt immer, dass ich mehr laufen soll. Dass das für

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