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Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Titel: Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hallie Ephron
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GPS -Koordinaten zu senden, die ihren Standort preisgaben.
    Zum Teufel mit ihnen. Sie arbeiteten nicht mit Volganet. Sie waren Volganet.
    Diana durchsuchte den Bildschirm, bis sie eine Liste mit Usern fand, die bei Volganet angemeldet waren. Sie sah über dreißig Einträge durch. JWILSON. BPACKER. PHREAKANOID. ACIDFI. MKATE . Eine Mischung aus Hacker-Handles und normalen Usernamen.
    Da stand SOKOS – das war Daniel. Außerdem NADIAV . Account-Status: Gesperrt .
    Als Nächstes ging sie die Laufwerkhierarchie von Volganet durch. Ganz oben fand sie kurze, kryptische Verzeichnisnamen. ML sprang ihr ins Auge. MedLogic ? NH und UI. Das könnten die Kürzel für Neponset Hospital und Unity Insurance sein – Kunden von Gamelan , die sich verdrückt hatten, als sie dort Hackern auf die Spur gekommen war.
    Diana durchsuchte sämtliche Ordner und Unterordner. Ihr wurde übel. Und sie hatte sich für eine großartige Sicherheitsberaterin gehalten. Tatsächlich aber war sie nicht mehr als eine Puppe, eine Marionette für Daniel und Jake. Sie hatten das Vertrauen missbraucht, das sie aufgebaut hatte, und sie als Trojanisches Pferd benutzt. Über sie hatten sie uneingeschränkten Zugang zu den Systemen dieser Unternehmen und konnten sich nach Herzenslust bedienen … Aber womit?
    Wahllos öffnete sie Dateien und stieß auf eine Rechnung für eine ambulante Behandlung; eine vollständige Anamnese mit Namen, Anschrift und Sozialversicherungsnummer; ein DNA -Profil wie das, das bei MedLogic gestohlen worden war; die Personalakte eines Labormitarbeiters; den Behandlungsplan für einen Krebspatienten; ein Rezept für Paxil.
    Ihr Blick wanderte vom Bildschirm zu zwei Servern, die auf dem Boden standen. Riesige Geräte, so groß wie Minikühlschränke. Darauf Schubfächer für Festplatten-Wechselrahmen – ein Datenhafen. Das alles zusammen, vermutete sie, bot Platz für Zigtausende von Gigabytes – ein Vielfaches dessen, was sie für die Zwecke des Geschäfts, das sie ihrer Meinung nach betrieben, jemals benötigten.
    Wie lang hatten sie sie schon zum Narren gehalten? Die Datierung einiger Ordner ging sechs Monate zurück. Zu der Zeit war Daniel noch gar nicht wieder im Land, wie er behauptete. Gab es innerhalb dieses Zeitraums nicht irgendein Ereignis, das sie verifizieren konnte?
    Die alte Fabrik – der Verkauf des Grundstücks musste irgendwo registriert worden sein. Das konnte sie überprüfen.
    Sie öffnete eine Karte von New Hampshire, suchte Mill Village und folgte dem Merrimack River ein paar Meilen Richtung Norden, wo sie das Gebäude vermutete. Ziemlich wahrscheinlich in Merrimack County.
    Sie ging in das Internet-Grundbuch von Merrimack County, richtete sich einen Account ein und gelangte zu einem Fragebogen. In das Feld Tag des Abschlusses gab sie ein 2008 – 2010 . Nun fehlte ihr nur noch der Nachname .
    Sie wusste, dass es unwahrscheinlich war, versuchte es aber trotzdem mit Schechter, Daniels Nachnamen. Kein Treffer. Dann gab sie Jakes Nachnamen ein, Filgate. Es gab einen Eintrag über einen Michele Filgate, aber das Grundstück lag an der Main Street in Concord. Anschließend versuchte sie es mit Wilson, Packer und so weiter, alles Namen, die sie der Liste der Anwender des Systems entnommen hatte.
    Nachdem schließlich alles fruchtlos gewesen war, versuchte sie es mit ihrem eigenen Namen. Bingo! Diana Highsmith hatte ein sechzehntausend Quadratmeter großes Grundstück mit drei leer stehenden Fabrikgebäuden für 1 660 000 Dollar erstanden, und zwar am … Diana sah genauer hin … 11. August 2008.
    Es war, als täte sich der Boden unter ihr auf. Ihr stockte der Atem. Vier Monate bevor ihr Leben durch Daniels Verschwinden aus den Fugen geraten war, hatten Daniel und Jake ihre Identität benutzt, um dieses Grundstück zu kaufen. Sie hatten alles geplant und wussten, dass sie einen Bunker brauchten, in dem sich Daniel verborgen halten konnte.
    Plötzlich war gewiss, was sie nie zu glauben gewagt hatte. Es hatte keinen Unfall gegeben. Daniel war nicht ohne Sicherungsgeschirr geklettert. Er war überhaupt nicht geklettert. Übelkeit und Wut stiegen in ihr auf, Wut über sich selbst. Wie konnte sie diesen Mann geliebt, seinem Freund vertraut haben? Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein?
    Daniel musste zu Fuß zurückgelaufen sein, gleich nachdem sie hinter dem Felsvorsprung verschwunden und außer Sichtweite war. Unten hatte er geschrien und den Helm in die Spalte geworfen. Womöglich war sie sogar ganz in seiner Nähe

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