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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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gleich. Sie schüttelten einander die Hände, und Fran bemerkte, dass sich Stubins Handfläche heiß und feucht anfühlte.
    »Wo soll ich anfangen?«, begann Dr. Stubin, faltete die Hände, wippte auf den Fersen vor und zurück und blickte in die Ferne. »Okay. Sie wissen bestimmt, was man unter Terrorismus versteht, nicht wahr? Ich rede nicht von terroristischen Taten, sondern von der Ideologie dahinter.«
    »Ja, klar«, erwiderte Josh. »Brutales Vorgehen gegen Zivilisten, um allgemein Furcht und Schrecken zu verbreiten.«
    Stubin nickte. »Genau. Ich sollte hinzufügen, dass alle Nichtkämpfer Ziele darstellen, aber der eigentliche Zweck ist, den Machthabenden eine Nachricht zu übermitteln. Wenn man genug Menschen in Angst und Schrecken versetzt - so lautet die Theorie -, wird die jeweilige Regierung ihre Politik ändern. Wir gehen von der fehlerhaften Annahme aus, dass Terrorismus lediglich oder vielmehr hauptsächlich von Extremisten oder Fundamentalisten als Waffe eingesetzt wird. Aber das ist falsch. Sämtliche Regierungen, selbst die westlichen, unterstützen Terroristen. Manchmal durch diskrete Spenden - erinnern Sie sich noch an die Iran-Contra-Affäre? Die sogenannten Freiheitskämpfer, die unsere Regierung unterstützte, bestanden aus einer Gruppe von Vergewaltigern, Mördern und Verbrechern, die mehr als hundert Dörfer in Nicaragua in Schutt und Asche legten.«
    »Haben wir es damit zu tun?«, erkundigte sich Josh. »Mit Terroristen, die von der Regierung unterstützt werden?«
    Stubin runzelte die Stirn. »Nein. Womit wir es hier zu tun haben, ist viel schlimmer. Während der letzten Jahre haben zahlreiche Länder begonnen, ihre eigenen Terroristen auszubilden, statt ihnen heimlich Gelder zuzustecken. Diese Einheiten besitzen den Codenamen Red-Ops. Alle Regierungen haben
Red-Ops in ihrer Hinterhand. Aber eine dieser Einheiten ist aus Versehen in Safe Haven gelandet.«
    Fran dachte an Taylor. Wenn er auch nicht ihrer Vorstellung eines Terroristen entsprach, hatte er ihr zweifelsohne Furcht und Schrecken eingeflößt. »Und wer hat sie geschickt?«, wollte sie wissen.
    »Ich weiß nicht, was inzwischen vermutet wird, aber der letzten Information nach, die ich bekommen habe, handelt es sich um Kanadier. Es ist höchstwahrscheinlich, dass sie den Hauptteil ihres Trainings in den USA absolviert haben.«
    »Aber Kanada ist unser Nachbar«, warf Josh ein.
    »Genau. Und deshalb bin ich hier. Ich bin Hirnchirurg und auf Transhumanismus spezialisiert. Das bedeutet, dass wir Menschen mit Hilfe bestimmter Technologien leistungsfähiger machen können. Ich habe mit unserem Militär zusammengearbeitet und experimentiert, um die Leistungen unserer Soldaten zu steigern. Mathison ist zum Beispiel einer meiner frühen Durchbrüche.«
    Fran warf einen Blick ins Auto. Durch die Windschutzscheibe sah sie Duncan und Mathison etwas spielen, das wie Backe-Backe-Kuchen aussah. »Er scheint sehr intelligent zu sein.«
    »Das ist er. Ich kann mit Stolz behaupten, dass er das klügste Tier ist, das ich je kennenlernte. Außer uns Menschen, versteht sich, aber selbst von denen steckt er die meisten in die Tasche. Ich habe ihn nach Alan Mathison Turing benannt, dem Großvater des modernen Computers. Turing erfand Maschinen, die sequenziell arbeiten, also sich linear durch ein Problem kämpfen. Das menschliche Gehirn funktioniert jedoch als paralleler Prozessor, der viele Informationen auf einmal aufnehmen und abgeben kann. Ein Beispiel: Jetzt sehen Sie mich an und hören mir zu. Aber im gleichen Augenblick nehmen Sie wahr, dass eine kühle Brise weht, sehen, was hinter mir geschieht
und formulieren bereits weitere Fragen in Ihren Köpfen. Viel Forschung ist in letzter Zeit betrieben worden, um Computer ›menschlicher‹ zu machen. Meine Forschung geht jedoch genau in die andere Richtung: Ich implantiere neuroprothetische Geräte, die Menschen dazu bringen, wie Computer zu denken.«
    »Also eine Gehirnwäsche«, entfuhr es Josh. Er klang misstrauisch.
    »Eher eine Programmierung. Der Chip erlaubt das Laden von Informationen direkt in unser Gehirn - als wenn man einem Computer befiehlt, ein Programm abzuspielen. Sobald das Programm anläuft, funktioniert es mit absoluter Effizienz und kann Aufgaben bewältigen, die sonst erst nach jahrelangem Training möglich wären. Ein weiteres Beispiel wäre eines von Mathisons Programmen, das mit einem Wort abgerufen werden kann.« Stubin schnipste mit den Fingern, um die Aufmerksamkeit des

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