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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ihr Bestes tat, weil es stimmte. Aber in St. Louis passieren pro Jahr eine ganze Menge Morde. Langsam liefen wir Washington als der Hauptstadt des Verbrechens den Rang ab. »Sie tun ihr Bestes, Jamison.«
     
    »Warum sagen sie uns dann nichts?« Seine Hände verkrampften sich. Das splitternde Plastik gab ein scharfes Knacken von sich. Er schien es nicht zu bemerken. »Ich weiß es nicht«, antwortete ich.
     
    »Anita, Sie stehen gut mit der Polizei. Können Sie mal danach fragen?« Seine Augen enthüllten so viel echten Schmerz. Meistens gelang es mir, Jamison zu ignorieren, ihn sogar abzulehnen. Er war lästig, oberflächlich, ein mitfühlender Liberaler, der Vampire einfach für Leute mit Reißzähnen hielt. Aber heute ... heute war er mal echt. »Was soll ich sie fragen?« »Ob sie Fortschritte machen. Ob sie Verdächtige haben. Dergleichen.«
     
    Das waren allgemeine, aber wichtige Fragen. »Ich werde sehen, was ich herausfinden kann.«
     
    Ich erntete ein wässriges Lächeln. »Danke, Anita, ehrlich, danke.« Er hielt mir die Hand hin. Ich nahm sie. Wir schüttelten uns die Hände. Er bemerkte seine zerbrochene Sonnenbrille. »Verdammt, fünfundneunzig Dollar im Eimer.«
     
    Fünfundneunzig Dollar für eine Sonnenbrille? Das musste ein Witz sein.
     
    Ein paar der Trauergäste brachten endlich die Familie zum Wagen. Die Witwe wurde von wohlmeinenden männlichen Verwandten getröstet. Sie trugen sie buchstäblich vom Grabe fort. Die Kinder und der Großvater gingen als Letzte. Keiner hört auf einen guten Rat.
     
    Ein Mann löste sich aus der Gruppe und kam auf uns zu. Es war der, der mich von hinten an Peter Burke erinnert hatte. Er war gut einsachtzig groß, hatte einen schwarzen Schnurrbart und einen dünnen Kinnbart. Er war ein gut aussehender Mann mit einem Filmstargesicht, aber an seiner Art, sich zu bewegen, stimmte etwas nicht. Vielleicht lag es auch an der einzelnen weißen Strähne über der Stirn. Was auch immer, man wusste, er würde immer den Schurken spielen~
     
    »Wird sie uns helfen?«, fragte er. Keine Vorrede, keine Begrüßung.
     
    »Ja«, sagte Jamison. »Anita Blake,..das ist John Burke, Peters Bruder.«
     
    John Burke, der John Burke, wollte ich fragen. New Orleans' größter Animator und Vampirtöter? Ein Gleichgesinnter. Wir gaben uns die Hand. Sein Griff war kräftig, fast schmerzhaft kräftig, als wollte er sehen, ob ich zusammen zuckte. Ich tat es nicht. Er beließ es dabei. Vielleicht kannte er seine eigenen Kräfte nicht? Ich bezweifelte es. »Es tut mir wirklich leid wegen Ihres Bruders«, sagte ich. Ich meinte es ehrlich. Und war froh darüber.
     
    Er nickte. »Danke, dass Sie mit der Polizei sprechen wollen.«
     
    »Ich bin überrascht, dass Ihnen die Polizei von New Orleans keinen ausreichenden Einfluss bei der hiesigen Abteilung verschaffen kann.« Er besaß den Anstand, ein verlegenes Gesicht zu machen. »Die Polizei von New Orleans und ich hatten eine Meinungsverschiedenheit.«
     
    »Ach wirklich?«, sagte ich mit unschuldigen Augen. Zwar hatte ich Gerüchte gehört, aber ich wollte die Wahrheit wissen. Die Wahrheit ist immer befremdlicher als alles Ausgedachte.
     
    »John wurde beschuldigt, an rituellen Morden teilgenommen zu haben«, sagte Jamison. »Nur weil er praktizierender Voodoopriester ist.« »Oh«, sagte ich. Das waren die Gerüchte. »Wie lange sind Sie schon in der Stadt, John?« »Fast eine Woche.« »Ach wirklich?«
     
    »Peter wurde zwei Tage lang vermisst, ehe man ... ihn gefunden hat.« Er leckte sich über die Lippen. Seine dunkelbraunen Augen blickten an mir vorbei in die Ferne. Waren die Totengräber im Anmarsch? Ich drehte mich um, aber das Grab sah unverändert aus.
     
    »Für alles, was Sie herausfinden können, werden wir höchst dankbar sein«, versprach er.
     
    »Ich werde tun, was ich kann.«
     
    »Ich muss jetzt zurück zu den anderen.« Er zuckte mit den Schultern, als wollte er eine Verspannung loswerden. »Meine Schwägerin nimmt es sehr mit.«
     
    ich beließ es dabei. Dafür hatte ich einen Sonderpunkt verdient. Eines ließ ich aber doch nicht auf sich beruhen. »Können Sie sich um Ihren Neffen und Ihre Nichte kümmern?«
     
    Mit einem verwirrten Stirnrunzeln sah er mich an. »Ich meine, halten Sie die beiden von den wirklich dramatischen Szenen fern, wenn Sie können.«
     
    Er nickte. »Es kam schon mich hart an zu sehen, wie sie sich auf den Sarg geworfen hat. Gott, was muss in den Kindern vorgehen?« In seinen Augen

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