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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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nicht.« Ich schob ein paar kleinere Stücke in einen dritten Beutel und bekam endlich ein ansehnliches Stück heraus, das etwa daumengroß war. Die Beutel schob ich mir in die Tasche, zusammen mit dem Taschenmesser.
     
    »Glauben Sie wirklich, dass Evans aus diesen Stückchen etwas lesen kann?«
     
    »Ich weiß es nicht.« Ich stand auf und blickte auf das Grab hinunter. Die beiden Kammerjäger standen ein kleines Stück entfernt. Damit wir unter uns waren. Sehr höflich. »Wissen Sie, Dolph, den Stein mögen sie ja zerstört haben, aber das Grab ist trotzdem noch hier.«
     
    »Aber die Leiche ist weg«, beharrte er. »Stimmt, aber der Sarg könnte uns etwas verraten. Alles kann hier hilfreich sein.« Er nickte. »Also gut, ich beschaffe eine Exhumierungsanordnung.« »Können wir ihn nicht einfach heute Nacht ausgraben?«
    »Nein«, sagte er. »Ich muss mich an die Bestimmungen halten.« Er sah mich sehr eindringlich an. »Und ich will nicht hierher kommen und sehen, dass das Grab bereits geöffnet wurde. Die Beweise sind keinen Pfifferling mehr wert, wenn Sie daran herumgespielt haben.«
     
    »Beweise? Glauben Sie wirklich, dass dieser Fall vor Gericht geht?« »Ja. « »Dolph, wir brauchen nur den Zombie zu vernichten.« »Ich will die Schweinehunde, die ihn erweckt haben, Anita. Ich will, dass sie wegen Mordes angeklagt werden.«
     
    Ich nickte. Ich war seiner Meinung, aber ich hielt es für unwahrscheinlich. Dolph war Polizist, er hatte sich um die Einhaltung der Gesetze zu kümmern. Ich kümmerte mich um einfachere Dinge wie das Überleben.
     
    »Ich gebe Ihnen Bescheid, wenn Evans etwas Nützliches zu sagen hat.« »Tun Sie das.« »Wo immer sich die Bestie aufhält, Dolph, hier ist sie nicht.« »Sie kann sonst wo sein, stimmt's?« »Ja«, antwortete ich. »Und jemanden umbringen, während wir hier stehen und uns im Kreis drehen.«
     
    Ich wollte seinen Arm nehmen, ihn wissen lassen, dass es in Ordnung war, aber es war nicht in Ordnung. Ich wusste, wie er sich fühlte. Wir drehten uns im Kreis. Selbst wenn dies das Grab des Killerzombies war, brachte uns das seiner Ergreifung kein Stück näher. Und wir mussten ihn finden.
     
    Ihn finden, fangen und vernichten. Die Vierundsechzigtausend-Dollar-Frage hieß: Würden wir das schaffen, bevor er wieder fressen musste? Darauf hatte ich keine Antwort. Das war eine Lüge. Es gab eine Antwort. Sie gefiel mir nur nicht. Irgendwo war der Zombie gerade dabei zu fressen.
     
    15
     
    Der Wohnwagenplatz, auf dem Evans lebt, befindet sich in St. Charles am Highway 94. Weite Flächen mit mobilen Häusern erstrecken sich in alle Richtungen. Eigentlich sind sie überhaupt nicht mobil. Als ich noch ein Kind war, konnte man einen Wohnwagen hinten am Auto einhaken und damit umherziehen. Einfach. Das war einer ihrer Reize. Die mobilen Häuser haben mitunter drei oder vier Schlafzimmer, zahlreiche Bäder. Das Einzige, was diese Dinger bewegen kann, ist ein Sattelschlepper oder ein Wirbelsturm.
     
    Evans Wohnwagen ist ein älteres Modell. Ich glaube, wenn er muss, kann er ihn an seinen Kleinlaster koppeln und umziehen. Einfacher, als einen Umzugswagen zu mieten, nehme ich an. Aber ich bezweifle, dass Evans jemals umzieht. Himmel, er hat fast ein Jahr lang seinen Wohnwagen nicht verlassen.
     
    Die Fenster waren vom Licht vergoldet. Es gab eine kleine Behelfsveranda samt Vorzelt vor der Tür. Ich wusste, er würde wach sein. Evans war immer wach. Schlaflosigkeit klang so harmlos. Evans hatte eine Krankheit daraus gemacht.
     
    Ich war wieder in der Aufmachung mit den schwarzen Shorts. Die drei Überraschungstüten steckten in einer Gesäßtasche. Wenn ich reinging und sie ihm gleich unter die Nase hielt, würde er ausflippen. Ich würde mich langsam heranarbeiten müssen, raffiniert vorgehen. Hab gedacht, ich schau mal bei meinem alten Kumpel vorbei. Keine anderweitigen Beweggründe. Klar doch.
     
    Ich öffnete die Fliegengittertür und klopfte. Stille. Nichts regte sich. Gar nichts. Ich hob die Hand, um ein weiteres Mal zu klopfen, hielt aber inne. War Evans doch endlich einmal eingeschlafen? Wäre sein erster anständiger Nachtschlaf, solange ich ihn kannte. Zum Teufel damit. So stand ich mit erhobener Hand da, als ich plötzlich spürte, wie er mich anstarrte.
     
    Ich sah in das kleine Fenster der Tür. Eine Scheibe seines blassen Gesichts lugte durch den Vorhangspalt. Eines seiner blauen Augen sah mich entgeistert an. Ich winkte.
     
    Das Gesicht verschwand. Die Tür

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