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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Sekundärinfektion bekommen? Sie sind alle bemerkenswert gesund.«
     
    Marks stand so heftig auf, dass er sich den Kaffee über die Hand schüttete. Er fluchte, ging mit großen Schritten zum Waschbecken und warf seine Tasse hinein. »Wie können Sie behaupten, sie seien gesund?« Er sah den Arzt über die Schulter an, während er sich kaltes Wasser über die Hände laufen ließ.
     
    »Gemessen an ihrem übrigen Zustand sind sie sehr gesund, Lieutenant. « »Mit Magie wäre das möglich«, erklärte ich. Alle starrten mich an. »Es gibt Zauber, mit denen man den Gefolterten am Leben erhält, sodass man die Tortur verlängern kann.«
     
    Marks riss eine Menge Küchenpapier von der Rolle und drehte sich zu mir um, während er sich mit zackigen Bewegungen die Hände abtrocknete. »Wie können Sie behaupten, dass Sie keine schwarze Magie praktizieren?«
     
    »Ich habe gesagt, dass es solche Zauber gibt, nicht dass ich sie anwende«, erwiderte ich. Er brauchte drei Versuche, bis er das Papiertuchknäuel im Abfalleimer hatte. »Allein davon zu wissen ist schlimm.«
     
    »Denken Sie, was Sie wollen, Marks, aber vielleicht mussten Sie mich auch deswegen rufen, weil Sie jetzt durch Ihre blütenweiße Unschuld nicht genug wissen, um den Leuten helfen zu können. Wenn Sie sich mehr für die Lösung solcher Fälle interessiert hätten als für die Rettung Ihrer Seele, hätten Sie das Verbrechen womöglich schon aufgeklärt.«
     
    »Eine Seele zu retten ist wichtiger, als ein Verbrechen aufzuklären«, sagte er und schritt auf mich zu.
     
    Ich stand auf, die Kaffeetasse in der Hand. »Wenn Sie sich mehr für Seelen als für Verbrechen interessieren, sollten Sie Geistlicher werden, Marks. Aber im Augenblick brauchen wir einen Polizisten.«
     
    Ich glaube, wenn er näher gekommen wäre, hätte er zugeschlagen, aber ich sah ihm an, wie er sich an den Vorfall auf dem Flur erinnerte. Ihm fiel ein, bei mir vorsichtig zu sein, und ging in einem Bogen um mich herum zur Tür.
     
    Dr. Evans sah von einem zum anderen, als fragte er sich, was er verpasst hatte.
     
    In der Tür drehte Marks sich noch einmal um und zeigte mit dem Finger auf mich. »Wenn es nach mir ginge, würden Sie heute Abend noch nach Hause fliegen. Man kann nicht den Teufel bitten, den Teufel zu fangen.« Damit schloss er die Tür hinter sich.
     
    Evans brach das Schweigen. »Es muss mehr in Ihnen stecken als bloße Tapferkeit, Ms Blake. Etwas, das ich noch nicht gesehen habe.« Ich sah ihn an und trank einen Schluck von dem lauwarmen Kaffee. »Wie kommen Sie darauf?« »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, Lieutenant Marks hat Angst vor Ihnen«, sagte er. »Er hat Angst vor dem, was ich seiner Meinung nach bin, Dr. Evans. Er ist nervös.«
     
    Evans sah zu mir hoch. Seinen Tee hatte er längst vergessen. Es wurde ein langer, prüfender Blick. Ich wäre dieser Musterung gern ausgewichen, bezwang mich aber. »Vielleicht haben
     
    Sie recht, Ms Blake. Oder er hat etwas in Ihnen gesehen und Sie nicht.« »Wenn man immerzu Angst hat, der Teufel könnte hinter einem stehen, fängt man schließlich an, ihn zu sehen, ob er da ist oder nicht«, meinte ich.
     
    Evans stand auf. Er nickte. Er spülte seine Tasse und wischte sie mit einem frischen Papierhandtuch aus. Dann sagte er, ohne sich umzudrehen: »Ich weiß nicht, ob ich den Teufel jemals sehen werde, aber ich habe das Böse gesehen, und auch wenn kein Teufel dahinter steht, so ist es doch böse.« Schließlich drehte er sich um und sah mich an. »Und wir müssen es aufhalten.«
     
    Ich nickte. »Ja«, sagte ich, »das müssen wir.«
     
    Darauf lächelte er, aber seine Augen blickten müde. »Ich werde mit meinen Kollegen hier zusammenarbeiten, die sich mehr mit den Lebenden als mit den Toten auskennen. Wir werden zu ergründen versuchen, warum diese sechs Leute am Leben geblieben sind.«
     
    »Und wenn es durch Magie kommt?«, fragte ich.
     
    Er nickte. »Verraten Sie es nicht Lieutenant Marks, aber meine Frau ist eine Hexe. Sie ist mit mir zusammen durch die Welt gereist und hat solche Dinge gesehen. Manchmal stoßen wir auf etwas, das mehr in ihren Bereich fällt als in meinen, aber nicht oft, stellen Sie sich vor. Die Menschen können einander sehr gut ohne die Hilfe von Magie quälen. Aber gelegentlich spielt sie eine Rolle.«
     
    »Verstehen Sie mich nicht falsch« , sagte ich, »aber warum haben Sie sie nicht hinzugezogen?«
     
     
     
    Er holte tief Luft und seufzte. »Sie war wegen

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