Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
mexikanisches Essen.«
     
    »Peter«, warnte Donna. »Ich auch«, sagte ich darauf. Peter sah mich von der Seite an, als traute er meiner Solidaritätsbekundung nicht. »Wirklich?« Ich nickte. »Wirklich.« »Ted hat das Restaurant ausgesucht«, sagte er.
     
    »Du meinst, er wollte uns ärgern ?«, fragte ich. Peter sah mich mit leicht geweiteten Augen an. »Ja, das meine ich.« Ich nickte. »Ich auch.«
     
    Donna staunte mit offenem Mund. »Peter, Anita.« Sie wandte sich an Edward. »Was sollen wir mit den beiden machen?« Dass sie sich wegen so einer Kleinigkeit an ihn um Hilfe wandte, verringerte meine Achtung.
     
    »Bei Anita lässt sich gar nichts machen«, antwortete er und wandte seine kalten blauen Augen Peter zu. »Bei Peter bin ich mir noch nicht sicher.«
     
    Peter wich seinem Blick aus und zog ein wenig die Schultern ein. Edward flößte ihm in mehr als einer Hinsicht Unbehagen ein. Nicht nur, dass Edward seine Mom vögelte. Es war mehr. Peter hatte ein bisschen Angst vor ihm, und ich hätte gewettet, dass er nichts getan hatte, um eine Drohung zu verdienen. Ich war mir sicher, dass Edward sich große Mühe gegeben hatte, ihn für sich einzunehmen, wie er Becca für sich eingenommen hatte, aber Peter sperrte sich. Das hatte wahrscheinlich als normale Ablehnung gegen den Mann angefangen, der mit seiner Mutter ausging, aber wie er jetzt dort saß und Edwards Blick peinlich auswich, sagte mir, dass es inzwischen mehr war. Er war nervöser, als er in Teds Gegenwart hätte sein sollen, so als hätte er unter der ganzen Schauspielerei etwas von dem wahren Edward mitbekommen. Das war gut und schlecht für ihn.
     
    Wenn er je die Wahrheit erriet und Edward keinen Mitwisser wollte ... Tja, Edward war sehr pragmatisch.
     
    Ein Problem nach dem andern. Peter und ich beugten uns über die Speisekarte und machten über fast jedes Menü verächtliche Bemerkungen. Bis die Kellnerin mit einem Korb Brot kam, hatte ich ihn tatsächlich zweimal grinsen sehen. Mein jüngerer Bruder Josh war nie mürrisch gewesen, und ich war immer gut mit ihm ausgekommen. Wenn ich mal Kinder haben sollte, nicht dass ich das plante, dann am liebsten jungen. Mit ihnen fühlte ich mich wohler.
     
    Das Brot war kein Brot, sondern ein lockeres Gebäck namens Sopapilla. Dazu stand ein Plastikbehälter mit Honig auf dem Tisch. Donna strich Honig auf eine Ecke und biss ab. Edward strich sich den Honig über die ganze Kante. Becca nahm so viel, dass Donna ihr das Stück Brot abnehmen musste.
     
    Peter nahm sich auch eine Sopapilla. »Das ist das einzig Gute hier«, erklärte er. »Ich mag keinen Honig«, sagte ich. »Ich auch nicht, aber dieser ist nicht schlecht.« Er strich sich eine Winzigkeit Honig darauf, biss einen kleinen Happen ab und wiederholte den Vorgang.
     
    Ich folgte seinem Beispiel. Das Brot schmeckte gut, aber der Honig hatte ein fremdes, kräftiges Aroma, mit einem Beigeschmack von Salbei. »Der schmeckt ganz anders als zu Hause. «
     
    »Das ist Salbeihonig«, sagte Edward. »Hat einen starken Eigengeschmack.«
     
    »So ist es.« Ich hatte immer nur Kleehonig gegessen. Ich fragte mich, ob jeder Honig nach der Pflanze schmeckte, von der er stammte. Wahrscheinlich. Man lernt jeden Tag etwas Neues. Aber Peter hatte recht. Die Sopapillas waren gut und in kleinen, nein, mikroskopischen Mengen sogar der Honig.
     
    Ich bestellte schließlich Enchiladas mit Hühnchen. Ich meine, was kann man bei Hühnchen falsch machen? Nein, sagen Sie nichts. Peter nahm reine Käse-Enchiladas. Offenbar verfolgten wir beide den Weniger-ist-mehr-Plan.
     
    Ich war bei meiner zweiten Sopapilla und alle anderen, einschließlich Peter, schon fertig, als ich ein paar üble Kerle ins Restaurant kommen sah. Woher ich das wusste? Instinkt? Nein, Erfahrung.
     
    Der erste war eins dreiundachtzig groß und obszön breit in den Schultern. Seine Oberarme sprengten fast die Ärmel seines T-Shirts. Seine glatten, dicken Haare hatte er zum Pferdeschwanz gebunden. Ich glaube, der sollte die äußere Wirkung verstärken, denn der Kerl sah sehr indianisch aus. Man hätte ihn gut für das Klappposter der Indianer-GQ nehmen können. Hohe Wangenknochen, straffe, dunkle Haut, ein leicht asiatischer Einschlag bei den schwarzen Augen, ein starkes Kinn, schmale Lippen. Er trug blaue Jeans, die so eng saßen, dass man genau sah, wie sehr er seine untere Körperhälfte im Vergleich zur oberen vernachlässigt hatte. Das hieß Gefängnis. Im Gefängnis stemmte man keine

Weitere Kostenlose Bücher