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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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zusammen. Sie braucht jetzt Trost von dir. Später, wenn du allein bist oder bei Ted, kannst du dich gehenlassen, aber bitte nicht vor den Kindern. Auch nicht vor Peter.«
     
    Sie sah ihn an, wie er dort stand und uns beobachtete, und errötete schließlich. Sie nickte entschlossen und straffte sich sichtlich. Man sah deutlich, wie sie sich zusammenriss. Sie nahm meine Hände und drückte sie. »Es tut mir leid, dass du deine Mutter damals verloren hast, und ich entschuldige mich für heute. Solche Gewalt macht mich einfach fertig. Wenn es ein Unfall ist, kann noch so viel Blut fließen, dann bin ich gefasst, ehrlich, aber Gewalt kann ich nicht ertragen.«
     
    Ich entzog ihr sacht meine Hände. Ich wusste nicht, ob ich ihr glauben sollte, sagte aber: »Das freut mich, Donna. Ich hole jetzt Ted und Becca.« Sie nickte. »Danke.«
     
    Ich stand auf und ging über den Parkplatz zu Edward. Donna war mir nicht mehr so sympathisch, aber jetzt war umso klarer, dass Edward von dieser Familie weg musste. Donna konnte keine Gewalt ertragen. Himmel, wenn sie wüsste, wen sie sich i n ihr Bett geholt hatte. Sie hätte für den Rest ihres Lebens hysterische Anfälle.
     
    Edward war den Bürgersteig hinuntergelaufen und stand vor einem der vielen kleinen Häuser, die alle einen gepflegten, hübsch angelegten Vorgarten hatten. Das erinnerte mich an Kalifornien, wo jeder Zentimeter Garten genutzt wird, weil die Grundstücke so knapp sind. In Albuquerque wohnte man nicht annähernd so nah beieinander, und doch waren die Gärten dicht bepflanzt.
     
    Edward hielt Becca noch auf dem Arm, aber sie sah auf etwas, das er ihr zeigte, und ihr Lächeln war selbst von weitem zu sehen. Eine Anspannung, die mir nicht bewusst gewesen war, löste sich in meinen Schultern. Als sie sich herumdrehte, sah ich eine Fliederblüte in einem ihrer Zöpfe stecken. Das blasse Lila passte nicht zu dem kräftigen Gelb der Bänder und des Kleides, aber, Mann, es sah furchtbar niedlich aus.
     
    Ihr Lächeln fror ein wenig ein, als sie mich entdeckte. Die Chancen standen gut, dass ich nicht zu Beccas Lieblingen zählen würde. Ich hatte sie sicher erschreckt. Tja.
     
    Edward ließ sie herunter, und sie kamen auf mich zu. Sie lächelte zu ihm hinauf, während sie seinen Arm schwenkte. Er lächelte zu ihr hinunter, und es sah echt aus. Selbst für mich sah es echt aus. Man konnte wirklich glauben, er sei Beccas liebender und geliebter Vater. Wie sollten wir ihn um Gottes willen aus dieser Familie herauslösen, ohne Becca das Herz zu brechen? Peter wäre froh, wenn Ted sich in Luft auflöste, und Donna ... sie war erwachsen. Becca nicht. Scheiße.
     
    »Wie steht's ?«, fragte Edward mit seiner gut gelaunten TedStimme. »Prima.«
     
    Er zog die Brauen hoch, und für den Bruchteil einer Sekunde wechselte sein Blick so schnell zwischen heiter und zynisch, dass mir schwindelte. »Donna und Peter warten auf uns.« Edward drehte sich, sodass Becca zwischen uns kam. Sie blickte zu mir auf, fragend und nachdenklich. »Du hast den bösen Mann verhauen«, sagte sie. »Ja, das habe ich getan.«
     
    »Ich wusste nicht, dass Mädchen das auch können.« Das machte mir Zahnschmerzen. »Mädchen können alles, was sie wollen, auch sich selbst beschützen und böse Jungs verhauen.« » Ted sagt, du hast dem Mann wehgetan, weil er böse Sachen zu mir gesagt hat.«
     
    Ich sah Edward an, aber sein Gesicht war dem Kind zuliebe heiter und verriet nichts. »Das stimmt.«
     
    »Ted sagt, du würdest jemandem wehtun, um mich zu beschützen, genau wie er es tun würde.« Ich sah in ihre großen, braunen Augen und nickte. »Ja, das stimmt.«
     
    Darauf strahlte sie mich an, und das war schön, wie ein Sonnenstrahl, der durch die Wolken bricht. Sie streckte die andere Hand nach mir aus, und ich nahm sie. Wir gingen zurück zum Parkplatz, wobei Becca hopsend zwischen uns lief. Sie vertraute Ted, und Ted hatte ihr gesagt, sie könne mir vertrauen, darum tat sie es. Das Merkwürdige daran war, dass ich wirklich alles tun würde, um sie zu schützen. Ich würde sogar töten. Ich sah Edward an, und kurz blickte er hinter seiner Maske hervor. Wir starrten uns an. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wusste nicht, wie ich uns alle aus dem Schlamassel, den er angerichtet hatte, rausholen sollte.
     
    Becca sagte: »Schlenkert mich.«
     
    Edward zählte »Eins, zwei, drei« und gab ihr Schwung mit dem Arm, worauf ich gezwungen war, mitzumachen. So bewegten wir uns über den

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