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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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aber Edward fasste mich am Ellbogen. Er schüttelte den Kopf. Ich trat zurück und machte ihm Platz. Ehrlich gesagt war ich nicht scharf auf Armdrücken mit Olaf, und ich konnte ihn schlecht erschießen, nur weil er mich angeknurrt hatte. Das schränkte meine Optionen stark ein.
     
    Edward beantwortete seine Frage. »Wenn du sie ansiehst, Olaf, siehst du nur die Oberfläche, nur die kleine, hübsche Verpackung. Unter dieser Attraktivität steckt jemand, der wie ein Killer denkt, wie ein Bulle, wie ein Monster. Ich kenne niemanden sonst, der alle drei Welten so gut überbrückt wie sie. Und alle Fachleute des Übernatürlichen sind Spezialisten: Hexen, Hellseher, Dämonologen.« Er warf mir einen kurzen Blick zu. »Aber Anita ist Generalist. Sie weiß von allem etwas und kann uns sagen, ob wir einen Spezialisten brauchen und welchen wir brauchen.«
     
    »Und welchen Wunder wirkenden Spezialisten brauchen wir?« Olaf packte eine Menge Sarkasmus in die Frage. »Eine Hexe, eine, die mit Toten arbeitet.« Edward hatte nicht vergessen, was ich gesagt hatte, nachdem ich abseits von der Straße etwas gespürt hatte. »Wir machen eine Liste.« »Und haken sie nacheinander ab«, meinte ich. Edward schüttelte den Kopf. Olaf drehte sich zu mir. »War das ein Witz?« »Ein kleiner.«
     
    »Vielleicht solltest du nicht versuchen, witzig zu sein.« Ich zuckte die Achseln.
     
    »Das hast du mir alles schon erzählt, bevor sie kam«, sagte Olaf zu Edward. »Hast dich wortreich über ihre Fähigkeiten ausgelassen. Aber ich habe schon mit deinen magischen Leuten zu tun gehabt, und du hast über keinen so geredet wie über sie. Was ist an ihr so Besonderes?«
     
    Edward sah mich, dann Olaf an. »Die Griechen glaubten, dass es anfangs keine Frauen und Männer gab, sondern alle Seelen eins waren. Dann wurden die Seelen auseinandergerissen in männliche und weibliche. Die Griechen dachten, dass, wenn man die andere Hälfte seiner Seele findet, seinen Seelenfreund, dass man dann den vollkommenen Geliebten hat. Aber ich glaube, wenn man seine andere Hälfte findet, ist man sich zu ähnlich, um ein Liebespaar zu werden, man ist seelenverwandt.«
     
    Ich versuchte krampfhaft, mir bei dieser kleinen Rede meine wachsende Verblüffung nicht anmerken zu lassen. Hoffentlich erfolgreich.
     
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Olaf. »Sie ist wie ein Teil meiner Seele, Olaf. « »Du bist verrückt«, sagte Olaf. »Ein Irrer. Ne Seelenverwandte, Mann!« Da musste ich Olaf recht geben. »Warum ist es dann mein größter Traum, ihr eine Waffe zu geben und sie dann zu jagen ?«, fragte Edward.
     
    »Weil du wahnsinnig bist«, antwortete Olaf. Hört, hört, aber das sagte ich nicht laut.
     
    »Du weißt, dass ich kein größeres Kompliment machen kann als das«, sagte Edward. »Wenn ich dich töten wollte, Olaf, würde ich es einfach tun. Dasselbe gilt für Bernardo, denn ich weiß, dass ich besser bin als ihr. Aber bei Anita werde ich mir nie sicher sein, es sei denn, wir treten ernsthaft gegeneinander an. Wenn ich sterbe, ohne zu wissen, wer von uns der Bessere ist, werde ich das sehr bedauern.«
     
    Olaf starrte auf ihn runter. »Du kannst nicht meinen, dass die Kleine hier, diese Zimtzicke, besser ist als Bernardo oder ich.« »Genau das meine ich.«
     
    Gegen die Zimtzicke konnte ich kaum etwas sagen. Ich seufzte. Olaf hatte mich schon vorher abgelehnt. Jetzt fühlte er sich auch noch zum Konkurrenzkampf herausgefordert. Das brauchte ich jetzt wirklich nicht. Und ob Kompliment oder nicht, es war nicht beruhigend, dass Edward davon träumte, mich umzubringen. Oh, Entschuldigung, mich zu jagen, wobei ich bewaffnet war, damit sich herausstellte, wer von uns besser war. Oh ja, das war schon viel vernünftiger.
     
    Ich sah auf die Uhr. Es war halb zwei. »Offen gesagt, Jungs, ich bin mir nicht sicher, ob ich geschmeichelt oder erschrocken sein soll, aber eins weiß ich: Es ist spät und ich bin müde. Wenn wir den großen bösen Vampir heute noch besuchen wollen, dann jetzt.«
     
    »Du willst dir die Fotos heute gar nicht mehr ansehen«, sagte Edward.
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, nicht kurz vor dem Schlafengehen. Ich will nicht einmal die Gutachten des Gerichtsmediziners lesen. Mit den blutigen Einzelheiten befasse ich mich gleich morgen früh.«
     
    »Angst«, sagte Olaf.
     
    Ich begegnete seinen zornigen Augen. »Ich brauche ein bisschen Schlaf, wenn ich hier funktionieren soll. Wenn ich mir kurz vorher die Fotos ansehe,

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