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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Sieh dich im Club um, unterhalte dich mit den Monstern, bevor sie darauf kommen, wer du bist.«
     
    »Warum?« »Du kennst die Antwort.« »Du willst, dass ich meinen Sachverstand einsetze, bevor sie merken, dass ich welchen habe.« Er nickte. »Aber du willst auch, dass ich Anita Blake bin und die Monster beeindrucke.« »Ja.« »Beides gleichzeitig dürfte schwierig werden.«
     
    »Sei eine Touristin, bis sie dich für etwas anderes halten, dann sei du selbst.« »Also alle Trümpfe in der Hand behalten«, sagte ich. »Genau.« Ich sah ihn an. »Ist das dein ganzer Plan? Keine verborgenen Absichten?«
     
    Er lächelte, und es war Teds Lächeln, langsam, lässig, unschuldig. » Würde ich dir das antun?« Ich schüttelte bloß den Kopf und ging. »Vergiss die Frage. Ich gehe mir etwas ... Fröhliches anziehen«, sagte ich, ohne mich umzudrehen.
     
    Edward rief mich nicht zurück, um zu sagen, ich bräuchte mich doch nicht umzuziehen, also ging ich weiter. Offenbar arbeiteten wir heute Nacht Undercover. Ich hasste Undercoverarbeit. Ich mache das einfach zu schlecht.
     
    Außerdem hatte ich nichts eingepackt, uni durch die Clubs zu touren. Ich zog mir die neuste schwarze Jeans an, die ich hatte. Die Nikes würden genügen müssen, denn ich hatte keine anderen Schuhe dabei. Außer anderen Nikes. Meine Shirts unterschieden sich nur in der Farbe. Wenn ich einmal ein bequemes Stück gefunden habe, das mir gut gefällt, kaufe ich es doppelt, und wenn es mir sehr gut gefällt, dann in mehreren Farben. Das heißt, ich trage Dinge, die längst aus der Mode sind, aber das interessiert mich eigentlich nicht.
     
    Ich hatte ein königsblaues Baumwoll-Shirt mit U-Ausschnitt dabei. Die anderen hatten den gleichen Ausschnitt, aber das blau war ein bisschen weicher als die anderen Farben. Ich legte ein bisschen Lidschatten auf, zog einen dramatischen Lidstrich und tuschte mir die Wimpern, damit sie zum Lidstrich passten, dazu einen Hauch Rouge und knallig roten Lippenstift.
     
    In dem kleinen Spiegel konnte ich nicht allzu viel sehen, aber das Makeup immerhin sah gut aus. Das Schulterholster fiel auf dem Blau sehr auf, aber die schwarze Kostümjacke löste das Problem. Da ich die sowieso nicht ausziehen durfte, legte ich noch meine Armscheiden mit den silbernen Messern an. Man weiß nie, wann man ein gutes Messer gebrauchen kann. Ich fuhr mir mit der Bürste durch die Haare und war fertig.
     
    Offenbar sah ich gut aus, denn Bernardo sagte: »Ich nehme es zurück. Wenn du ein Kleid eingepackt hättest, wärst du hübscher als ich.« Ich schüttelte den Kopf. »Kaum, aber trotzdem danke.« »Gehen wir«, sagte Edward. »Sie zeigt zu viel Busen«, meinte Olaf.
     
    Ich sah auf sein durchsichtiges Hemd. »Ich kann deine Brustwarzen sehen.« Sein Gesicht wurde dunkler. Ich glaube, er wurde tatsächlich rot. »Zicke.« »Ja, sicher, du mich auch.« Edward schob sich zwischen uns, um den großen Mann zu besänftigen. Zu mir sagte er: »Reize ihn nicht, wenn du keinen Ärger willst.« »Er hat angefangen«, sagte ich.
     
    Er sah uns beide an, mit diesem eisigen Blick, den er bekam, wenn er tötete. »Wer angefangen hat, ist mir egal, aber ich werde es beenden. Ist das klar?« Olaf und ich sahen Edward an, dann einander. Langsam nickten wir. »Ist klar«, sagte Olaf. »Glasklar«, stimmte ich zu.
     
    »Gut.« Sein Gesicht verwandelte sich in eine lächelnde Maske, mit der er um Jahre jünger aussah. Wie machte er das ? »Also, gehen wir.«
     
    Wir gingen.
     
     
     

23
     
    D er Club lag zwischen Santa Fe und Albuquerque, ein gutes Stück von der Straße weg wie eins dieser Indianercasinos. Eine Touristenfalle in Großbuchstaben. Der Parkplatz war so voll, dass wir eine Runde drehen mussten, bis wir eine Lücke fanden.
     
    Der Schuppen machte auf Aztekentempel. Soweit ich Aztekentempel kenne. Aber die Fassade sah aus wie eine Filmkulisse. Rote Neonröhren zeichneten quadratisch gemeißelte Gesichter nach, ebenso den Schriftzug des Namens. Vor dem Eingang stand eine Schlange, die bis um die Hausecke in die dunkle Sommernacht reichte. Das war nicht meine Stadt. Ich kannte den Geschäftsführer nicht, also konnte ich mich nicht vordrängeln. Schlangestehen wollte ich auch nicht.
     
    Edward ging zuversichtlich an der Schlange vorbei. Wir folgten ihm wie brave Hündchen. Wir waren nicht das einzige Quartett, das versuchte, in den Club zu gelangen. Aber das einzige, das nicht aus zwei Paaren bestand. Um nicht aufzufallen, fehlte

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