Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts
ohne jede Anstrengung zum Bett. Normalerweise hätte ich verlangt, er solle mich runterlassen, aber mir schlug das Herz im Hals, und ich bekam kein Wort heraus.
17
Asher ging zum Bett, beugte sich über den nackten Nathaniel und legte mich auf die Bettdecke. Ich lag auf dem Rücken und spürte von allen Seiten Bewegung. Jean-Claude kroch heran, Jason schob sich vom Kopfende her zu ihm, Nathaniel drehte sich zu mir herum. Sein Blick verriet nichts, außer dass er nicht nein sagen würde, aber ich fragte ihn trotzdem.
»Möchtest du, dass Asher von deinem Blut trinkt?«
»Oh ja«, antwortete er, und da schwang etwas in seinem Ton mit, das ich selten bei ihm hörte: Selbstsicherheit. Jetzt, in diesem Augenblick, wusste er genau, was er wollte, ohne jeden Zweifel, und die Stärke seines Wunsches machte ihn ... stärker.
Asher legte sich von hinten an Nathaniel. Als ich den Kopf drehte, sah ich Jean-Claude das Gleiche bei Jason tun. Jason fasste meinen Arm, und es war, als hätte er eine Tür aufgestoßen. Wenn ich bis dahin geglaubt hatte, Begierde zu empfinden, so war das nur ein müder Abklatsch gewesen. Ein ungekanntes Verlangen loderte in mir auf, aber diese Flamme zehrte nicht an mir, sondern nährte meine Energie. Ich selbst war die Flamme. Ich nährte mich und wuchs und verzehrte.
Ich fand Jasons Mund und küsste ihn. Ich küsste ihn mit Lippen und Zunge und Zähnen, biss ihm in die Lippen und saugte sie in meinen Mund. Plötzlich presste er sich an mich, schlang die Arme um mich, während Nathaniel sich von hinten an mich drängte. Ich war zwischen ihnen eingeklemmt, und es störte mich nicht im Geringsten.
Ich schob ein Bein über Jasons Hüfte, meine Wade ruhte auf Jean-Claudes Oberschenkel. Dadurch bekam ich Jason zwischen den Beinen zu spüren. Nur die dünne Seide seiner Shorts trennte uns. Das hätte mich eigentlich stoppen sollen, tat es aber nicht. Ich brauchte ihn. Nathaniel hob meine Haare an und biss mir sanft in den Nacken, was mir einen leisen Schrei entlockte. Dann fielen sie zu zweit über mich her, Hände, Münder, Leiber, als wollten sie mich mit ihrem Feuer verzehren, während in Wirklichkeit ich es war, die von ihnen zehrte. Jason führte Stöße gegen mich, und die Shorts waren so weit und die Seide so dünn, dass er damit in mich eindrang. Ich schnappte nach Luft und wich mit der Hüfte zurück.
»Entschuldige«, flüsterte er und löste kaum die Lippen von mir.
»Ich bin noch ohne Verhütung«, sagte ich und klang genauso atemlos wie er.
Alle erstarrten. Jean-Claude spähte über Jasons Schulter. »Was hast du gesagt, ma petite?«
»Ich habe vor einem halben Jahr die Pille abgesetzt und erst vor zwei Wochen wieder damit angefangen. Der Schutz ist frühestens in zwei Wochen wieder garantiert.«
»Du hast mit dem Nimir-Raj geschlafen.«
»Er ist sterilisiert.«
»Sie hat was?«, fragte Asher ungläubig.
Jean-Claude blickte über uns hinweg zu Asher. »Ihr Hunger erwachte, als sie gerade mit dem neuen Nimir-Raj zusammen war. Du kennst ihn noch nicht.«
»Aber du?«, fragte Asher.
»Oui.«
Jason guckte mich an, und ich musste die Hand über die Augen legen, so peinlich war mir das. Aber die Verlegenheit drängte die Ardeur nur vorübergehend zurück. Ich fühlte den nächsten Ansturm schon kommen. Jean-Claude hatte recht: Nach jeder Weigerung von mir wurde sie mächtiger.
Jean-Claude rollte sich vom Bett, und ich hörte eine Schublade. Er kam zurück mit zwei Plastikpäckchen und gab sie Jason und Nathaniel.
Das war's für mich. Ich kroch hastig zwischen den beiden weg zum Kopfende des Bettes. »Nein, nein, nein. Du hast gesagt, kein Geschlechtsverkehr.«
»Ich sagte, dass er nicht nötig ist, um sich zu sättigen.«
»Ach so. Trotzdem nein.« Ich zog mir den Morgenmantel um die Beine und bedeckte mich vom Hals bis zu den Zehen.
»Es besteht zunächst einmal nicht die Absicht, ma petite. Aber es kann der Augenblick kommen, wo man sich nicht mehr beherrschen, nicht mehr klar denken kann. Ich will, nicht, dass wir hinterher etwas zu bedauern haben.«
»Ich werde weder mit Nathaniel noch mit Jason Sex haben. Mach so weiter, und ich streiche dich ebenfalls von der Liste.«
»Mir ist lieber, du bist auf mich böse und meidest mein Bett, als dass du von einem der beiden schwanger bist.«
»Glaub mir, ich kann mich beherrschen.« Ich klang sauer, aber gleichzeitig
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