Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Titel: Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
anzusehen: »Wie hast du das ausgehalten? Wie konntest du gegen die Begierde ankommen?«
     
    »Du bist noch unerfahren, ma petite. Deine Beherrschung wird nie wieder so schwach sein wie jetzt. Ich hatte Jahrhunderte Zeit, um sie zu stärken.«
     
    Ich riss mich zusammen und hörte auf, Asher zu liebkosen. Doch er nahm meine Hand und gab mir einen sanften Kuss auf die Knöchel. Das genügte schon, dass mir die Luft wegblieb. »Du kommst also zurecht, ohne dem Verlangen nachzugeben«, sagte ich mit zittriger Stimme.
     
    »Nein, ma petite.«
     
    Ich drehte den Kopf und sah ihn verwundert an, während Asher mit dem Daumen kleine Kreise auf meiner Hand zog. Mir fiel ein, dass solche kleinen Berührungen bei ihm eine Angewohnheit waren, egal mit wem er Händchen hielt. »Du hast gesagt, du hast dich nicht so gesättigt.«
     
    »Ich hatte keinen Sex und habe auch niemanden so berührt, wie du es bei Nathaniel getan hast. Doch ich muss das Verlangen stillen, wie ich Blut trinken muss.«
     
    »Was passiert, wenn du es nicht tust?«
     
    »Erinnerst du dich noch an Sabin?«
     
    Ich nickte. Ashers Daumen kreiste weiter und löste in meinem Unterleib ein Kribbeln aus. »Er fing an zu verwesen, weil er kein Blut mehr trank.« Ich starrte in Jean-Claudes schönes Gesicht. »Wäre das bei dir auch so?«
     
    Er lehnte sich auf die Ellbogen zurück. Jason hatte sich an das Kopfende gesetzt, als würde er fernsehen, und Nathaniel lag weiter auf dem Bauch und sah uns zu. »Es gab einen Vampir aus Belles Linie, der der Lust abschwor. Und er trank nur noch Blut von Tieren. Wahrscheinlich wäre er genauso verwest wie Sabin, wenn er länger gelebt hätte. Er alterte innerhalb von Tagen. Als er vollkommen runzlig war, ließ Belle ihn töten.«
     
    »Aber du bist nicht gealtert; was hast du getan?« Ich war nicht misstrauisch, sondern wollte es dringend wissen, weil ich Asher an meiner Hand spürte wie etwas Immenses ... wie etwas, ohne das ich nicht leben konnte. Ich hatte Verlangen nach Nathaniel und Jason gespürt, ich hatte Verlangen nach Micah gespürt, aber nicht so. Ich glaube, es waren Jean-Claudes Gefühle, die so viel mehr daraus machten.
     
    »Es ist möglich, sich von ferne zu ernähren, ohne Berührung«, erklärte Jean-Claude.
     
    »Darum hast du hier als Erstes einen Strip-Club eröffnet. Du hast dich von der Lust ernährt.«
     
    »Oui, ma petite.«
     
    »Bring mir das bei.« Als ich das sagte, zog Asher meine Hand an seine Wange und rieb sich daran wie eine Katze. Ich musste kurz die Augen schließen, befahl ihm aber nicht, aufzuhören.
     
    »Es ist nur ein armseliger Ersatz.«
     
    Ich machte die Augen auf und blickte zu ihm hinüber. Jetzt konnte ich ihn spüren, sein Verlangen nach Blut, Sex, Liebe, nach unseren Berührungen. Er schlang die Arme um sich, als wäre ihm kalt oder als müsste er sich bezwingen, nicht zu uns herüberzukommen.
     
    »Bring es mir trotzdem bei«, bat ich.
     
    »Das kann ich nicht, nicht so früh. In ein paar Nächten werde ich dich anleiten, aber jetzt ist deine Selbstbeherrschung noch ... begrenzt.«
     
    »Versuch es doch wenigstens«, wollte ich erwidern, doch Asher saugte meine Finger in den Mund, und mein Verstand setzte aus.
     
    »Komm aufs Bett, ma petite«, sagte Jean-Claude. »Wenn du dich hier sättigst, wirst du unseren sturen Richard vielleicht nicht bedrängen müssen.«
     
    Der Gedanke genügte, um meinen Hunger zu zügeln. Ich entzog Asher meine Hand, und er ließ es geschehen. Die Vorstellung, wie ich mich mit dieser Begierde in mir im Beisein von Richard verhalten könnte, erschreckte mich und half meinem Verstand auf die Beine. Schon wenn ich normal war, sehnte ich mich in seiner Nähe nach Sex mit ihm, aber in meinem jetzigen Zustand ... »Mein Gott, ich werde von Glück reden können, wenn ich mir auf dem Lupanar nicht die Kleider vom Leib reiße und über ihn herfalle.« Ich blickte Jean-Claude mit großen Augen an. »Was soll ich tun?«
     
    »Wie gesagt, ma petite, wenn du dich jetzt reichlich sättigst, wirst du vielleicht durchhalten. Mehr kann ich dir heute Abend nicht anbieten. Du könntest das Lupanar aber vielleicht um ein paar Abende aufschieben.«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie werden Gregory umbringen. Ich muss ihn heute Abend befreien.«
     
    »Dann komm und sättige dich.«
     
    »Was heißt sättigen?«
     
    »Ihre Lust trinken.«
     
    Ich sah Jason und Nathaniel an. Sie versuchten nicht einmal, ihr Verlangen zu verbergen. Ihr

Weitere Kostenlose Bücher