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Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Titel: Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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brauchte es, aber es gab noch andere Dinge, nach denen er sich sehnte, die er regelrecht brauchte. Eins davon umarmte gerade meine Taille und presste das Gesicht in meinen Bauch.
     
    Jean-Claude senkte den Blick, als hätte er schon zu viel preisgegeben. Er war der Meister des gleichmütigen Gesichts. Dass er seine Gefühle kaum verbergen konnte, zeigte, wie heftig sie waren. Es gelang ihm nicht, seine Emotionen völlig abzuschirmen. Sie machten seine Selbstbeherrschung zunichte, und ein Teil von mir war froh darüber.
     
    In dem Moment hätte ich ihm so gern gegeben, was er sich wünschte, denn ich liebte ihn, aber es war noch mehr als das. Mir wurde plötzlich klar, dass andere Dinge möglich waren, jetzt da Richard unser Bett verlassen hatte. Ich wandte mich Asher wieder zu, schaute auf seinen Kopf hinunter und wusste, in ihm würde etwas heilen, wenn er von uns beiden im Arm gehalten würde, etwas, das auf keine andere Weise geheilt werden konnte.
     
    Die Ardeur flammte in mir auf. Meine Haut war heiß, so heiß, als hätte ich Fieber. Asher wich zurück und ließ die Arme sinken. Er sah mich an. Ein Blick genügte. Er spürte meinen Hunger.
     
    »Es fühlt sich heiß an«, sagte ich zu Jean-Claude. »Bisher hat sich deine Macht immer kalt angefühlt. Es muss Richards Tier sein, das diese Hitze bringt.«
     
    »Lust ist heiß, ma petite, auch bei den Kaltblütigen.«
     
    Ich drehte mich zum Bett hin und war mir plötzlich meiner Nacktheit sehr bewusst. Ich brauchte dringend einen Morgenmantel. Es war nicht Jean-Claudes Blick, weshalb ich die Augen niederschlug, sondern Nathaniels und Jasons. Jeder im Raum reagierte auf mich, jeder auf seine Weise und aus sehr unterschiedlichen Gründen. Aber all das war Nahrung für ... dieses Verlangen in mir.
     
    Eine kleine Bewegung von Asher lenkte meine Aufmerksamkeit auf ihn zurück. Ich streckte die Hände aus, um ihm den Morgenmantel von den Schultern zu schieben, ihn zu Boden fallen zu sehen. Ich schlang die Arme um mich, als wäre mir kalt, aber ich fror nicht. Ich musste meine Hände bei mir behalten. Überall, wo ich hinsah, lauerten Verlockungen; es schien keinen sicheren Platz zu geben. Ich fühlte mich gefangen. Gefangen in meiner Begierde.
     
    Als ich mir sicher war, reden zu können, ohne konfus zu klingen, fragte ich: »Wird das so bleiben oder geht es weg, sobald wir uns alle an die neue Verbundenheit durch die Zeichen gewöhnt haben?«
     
    »Ich weiß es nicht, ma petite. Ich wünschte, ich könnte dir etwas mit Gewissheit sagen. Wenn du wirklich mein Abkömmling wärst, würde ich sagen, ja, das ist dauerhaft. Aber du bist bloß mein menschlicher Diener. Du hast in der Vergangenheit Kräfte offenbart, und einige kamen und gingen.« Er hob die Hände. »Ich kann dazu unmöglich etwas Sicheres sagen.«
     
    »Ist es immer so, dass man nie befriedigt ist, nie zur Ruhe kommt?«
     
    »Nein, Sättigung ist möglich, aber dazu braucht es viel. Gewöhnlich muss man schon zufrieden sein, wenn das Verlangen so weit gestillt ist, dass es nicht mehr überwältigend ist.«
     
    »Und du hast dich seit Monaten nicht mehr ausreichend gesättigt, weil du dachtest, ich würde das ablehnen?«
     
    »Seit Jahren, ja.«
     
    Ich starrte ihn an, während Asher noch vor mir kniete. Ich hatte immer geglaubt, Jean-Claude sei von uns dreien der willensschwächste. Jetzt stand ich da, fürchtete mich zu bewegen, fürchtete mich nicht zu bewegen, wollte Dinge tun, die mir nicht ähnlich sahen, die nicht einmal Jean-Claude ähnlich sahen. Ich hatte es oft erlebt, dass Lykanthropen von ihrem Tier redeten wie von einem zweiten Ich, aber mir war nie klar gewesen, dass sich auch einige Vampireigenheiten verselbstständigen konnten. Ihre Begierde, ihr Hunger konnte so übermächtig werden, als wäre er ein Wesen für sich, eingesperrt in ihrem Kopf, ihrem Körper, ihrem Blut.
     
    Asher machte eine kleine Bewegung, und ich drehte mich zu ihm um. Schon im Umdrehen strich ich ihm übers Haar, als wäre meine Hand von meinem Willen und meinem Blick abgekoppelt. Seine Haare waren dicker, nicht so fein wie Jean-Claudes oder Jasons, nicht so samtig wie Nathaniels, sondern mehr wie meine. Ich griff hinein und rieb sie zwischen den Fingern, als wollte ich mir das Gefühl einprägen. Es war keine Wärme zwischen den Haaren. Asher hatte sich noch nicht gesättigt und konnte keine Wärme ausstrahlen. Als ich seine Wange berührte, war seine Haut kalt.
     
    Ich sagte zu Jean-Claude, ohne ihn

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