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Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Titel: Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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meinen Anträgen zu schockieren. Aber Anita ist nicht so leicht zu necken.« Er stellte sich vor Jean-Claude. »Und natürlich, wenn er die Antwort dringend genug wollte, könnte er es selbst tun.«
     
    Jean-Claudes Miene war äußerst blasiert und äußerst verschlossen. »Du weißt, warum ich das nicht tue.«
     
    Asher kam wieder zu mir. »Er meidet mein Bett, weil er fürchtet, dass du ... wie heißt es hier so schön ... ihn abservieren würdest, wenn du wüsstest, dass er mit einem Mann schläft. Stimmt das?«
     
    Ich musste schlucken. »Ja.«
     
    Asher schmunzelte über diese vorhersehbare Antwort. »Dann werde ich mich mit Narcissus vergnügen, und Jean-Claude wird nach wie vor nicht erfahren, ob ich bleibe, weil ich inzwischen ein Anhänger dieser Praktiken bin oder weil ich außer Schmerz nichts mehr empfinden kann.«
     
    »Ich habe noch nicht ja gesagt«, schaltete sich Narcissus ein. »Bevor ich mich für die zweite, nein, die vierte Wahl entscheide, lasst mich sehen, was ich da bekommen werde.«
     
    Asher stellte sich so hin, dass seine linke Seite der Werhyäne zugewandt war. Er riss den Reißverschluss seiner Kopfmaske auf. Wir standen auf derselben Seite wie Narcissus, mit Blick auf Ashers makelloses Profil. Seine goldblonden Haare waren am Hinterkopf entlang geflochten, sodass sie den Anblick nicht stören konnten. Ich war es gewohnt, Asher durch einen Haarschleier anzusehen. Ohne den waren die Linien seines Gesichts glatt und ebenmäßig wie bei einer schönen Skulptur, deren Konturen man betasten und am liebsten mit Küssen bedecken möchte. Selbst nach diesem grausamen Benehmen fand ich ihn schön. Das änderte sich scheinbar nicht.
     
    »Sehr hübsch«, meinte Narcissus, »wirklich sehr hübsch. Aber ich habe viele schöne Männer zu meiner Verfügung. Vielleicht nicht ganz so exquisite, aber immerhin ...«
     
    Asher drehte sich ihm frontal zu. Was immer Narcissus hatte sagen wollen, es blieb ihm im Hals stecken. Ashers rechte Gesichtshälfte sah aus wie zerlaufenes Kerzenwachs. Die Narben begannen jenseits der Mittellinie, als hätten ihm seine Folterknechte ein ständiges Andenken an seine einstige Makellosigkeit lassen wollen. Das rechte Auge hatte noch seine goldblonden Wimpern, die Nase war unangetastet, der Mund voll und einladend, aber das Übrige ... war ein Meer von Narben.
     
    Ich besaß eine Erinnerung an sein glattes Gesicht und das Gefühl, wie er seinen makellosen Körper an mir rieb. Nicht meine eigene Erinnerung. Ich selbst hatte ihn nie nackt gesehen. Ich hatte ihn nie so berührt. Aber Jean-Claude vor zweihundert Jahren. Das machte es mir unmöglich, Asher mit unbefangenem Blick zu betrachten, denn ich erinnerte mich, ihn geliebt zu haben, war sogar jetzt noch ein wenig verliebt in ihn. Das hieß, Jean-Claude. In meinem eigenen Leben war für weitere Komplikationen wirklich kein Platz mehr.
     
    Narcissus holte zitternd Luft und sagte heiser und mit großen Augen: »Du meine Güte.«
     
    Asher warf die Kapuze aufs Bett und zog den Reißverschluss der Lederweste auf, ganz langsam. Ich kannte diese Brust, wusste, dass sie viel schlimmer aussah als das Gesicht. Die rechte Seite trug tiefe Furchen, die Haut fühlte sich hart an. Die linke Seite besaß noch dieselbe engelhafte Schönheit, die die Vampire vor langer Zeit angezogen hatte.
     
    Als der Reißverschluss halb offen und die Brust und der obere Bauch zu sehen waren, musste Narcissus sich setzen. Seine Beine trugen ihn nicht mehr.
     
    »Ich meine, nach dieser Nacht bist du uns einen Gefallen schuldig, Narcissus«, sagte Jean-Claude in neutralem Ton, der keinerlei Empfindung erkennen ließ. So hörte er sich immer an, wenn er äußerst vorsichtig agierte oder äußerst gequält war.
     
    »Welches Schmerzlevel kann Narcissus unangekündigt genießen?«, fragte Asher, und sein vorsichtiger Ton passte nicht ganz zu seinem Striptease.
     
    »Hart«, sagte Jean-Claude. »Er kann sein Verlangen beherrschen und überschreitet nicht die Grenzen seines Submissiven, aber wenn er getoppt wird, dann mag er's hart, sehr hart. Du brauchst keine Aufwärmphase bei ihm.« Jean-Claude klang weiter neutral.
     
    Asher blickte auf Narcissus hinab. »Ist das wahr? Du beginnst gern mit einem ... Knall?« Das letzte Wort kam langsam, verführerisch. Ein Wort nur, und es enthielt eine Welt voller Verheißung.
     
    Narcissus nickte langsam. »Du kannst mich sofort bluten lassen, wenn du den Mumm dazu hast.«
     
    »Die meisten können das

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