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Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Titel: Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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zuzuspielen, war Edward, und der war, soweit ich wusste, in New Mexico. Trotzdem hatte jemand an mich gedacht, und darüber war ich sehr froh. Ich hatte ein Kleidungsstück und eine Waffe. Das Leben war schön.
     
    »Hallo, Micah, nett, dich kennenzulernen. Aber der Name sagt mir noch nichts.«
     
    »Ich bin der Nimir-Raj des Menschenfresserklans.«
     
    Ich sah ihn erstaunt an und versuchte, diesen Leckerbissen zu verdauen. Ich empfand keine Verlegenheit mehr, eher Verblüffung, vielleicht auch aufkommenden Ärger. »Ich bin die Nimir-Ra des Bluttrinkerklans und entsinne mich nicht, dich auf mein Territorium gebeten zu haben.«
     
    »Hast du auch nicht.«
     
    »Was tust du dann hier ohne meine Erlaubnis?« Ein Anflug von Ärger schlich sich in meinen Ton, und ich war froh, ihn zu hören. Mit Wut im Bauch ließ sich alles leichter handhaben, sogar eine Unterhaltung mit zwei wildfremden, nackten Männern.
     
    »Elizabeth hat mich eingeladen«, erklärte er.
     
    Meine Wut rauschte durch mich wie ein warmer Wind und streifte das Tier in mir, Richards Tier, wie ich glaubte. Ich hatte vor vielen Nächten im Club erfahren, dass es jetzt permanent in mir wohnte. Richards Tier oder meines loderte durch meinen Körper und drang durch meine Haut wie ein Schweißfilm. Die Männer reagierten auf seine Kräfte. Caleb setzte sich auf. Sein Blick war intensiv auf mich gerichtet, ganz ohne Anzüglichkeit. Micah schnupperte mit geblähten Nüstern und leckte sich über die Lippen, als könnte er einen Niederschlag davon auf seiner Haut schmecken.
     
    Starke Emotionen verstärken die Wirkung der Kräfte, und ich war sehr wütend. Zuerst hatte Elizabeth Nathaniel im Club im Stich gelassen, allein dafür war ich ihr eine Abreibung schuldig, und jetzt ... jetzt hatte sie etwas getan, was ich auf keinen Fall durchgehen lassen konnte.
     
    Teils war ich erleichtert, weil alles einfacher werden würde, wenn sie tot war. Teils hoffte ich, sie nicht töten zu müssen. Doch ich sah nicht, wie sich das noch vermeiden lassen sollte.
     
    Offenbar war mir meine Wut anzusehen, denn Micah sagte: »Ich wusste nicht, dass ihr Rudel eine Nimir-Ra hat. Sie war Stellvertreter des alten Anführers. Somit hatte sie das Recht, einen neuen Alpha vorsprechen zu lassen.«
     
    »Sie vergaß nur zu erwähnen, dass das Rudel schon eine Nimir-Ra hat, nicht wahr?«
     
    »So ist es.«
     
    »Tatsächlich«, sagte ich möglichst sarkastisch.
     
    Er stand neben dem Bett. Es gelang mir, den Blickkontakt auf die Augen zu beschränken, aber das war schwerer, als es hätte sein sollen. »Bis vor drei Nächten, als Cherry an Elizabeth' Tür klopfte und sie um Hilfe bei deiner Heilung bat, habe ich gar nichts von dir gewusst.«
     
    »Quatsch!«
     
    »Ich schwöre.«
     
    Meine Hand schloss sich um den Derringer. Sein Gewicht war beruhigend. Ich fragte mich, mit was für Munition er geladen war, 38er, 22er. Ich hoffte auf 38er, die hatte mehr Durchschlagskraft. Mein linker Arm zuckte, als wollte der Bizeps zerspringen. Verspannungen. Oder hatte ich einen dauerhaften Schaden davongetragen? Damit würde ich mich später befassen, wenn ich nicht mehr auf zwei Werleoparden starrte, die vielleicht meine Kumpel waren oder auch nicht. »Du wusstest also nichts von mir, als du nach St. Louis kamst. Gut, aber warum bist du noch hier?«
     
    »Als ich erfahren hab, dass Elizabeth mich belogen hatte, bin ich hierhergefahren, um mein unerlaubtes Eindringen wiedergutzumachen. Meine Leoparden legen sich abwechselnd zu dir ins Bett, damit du genesen kannst.«
     
    »Schön für euch.«
     
    Er hob die Hände mit den offenen Handflächen zu mir, die traditionelle Geste, um zu zeigen, dass man unbewaffnet und harmlos war. Ja, klar. »Was kann ich tun, um das zwischen uns geradezubiegen, Anita? Ich will keinen Krieg zwischen unseren Rudeln, und ich habe gehört, dass du dir Alphas ansiehst, damit einer deinen Platz bei den Leoparden einnimmt. Ich bin ein Nimir-Raj. Weißt du, wie selten die sind? Bestenfalls wirst du einen Léopard lionné finden, einen Beschützer, aber keinen König.«
     
    »Bewirbst du dich um die Stelle?«
     
    Er kam einige Schritte auf mich zu. »Ich würde mich geehrt fühlen, wenn du mich in Erwägung ziehen würdest.«
     
    Ich wollte die linke Hand heben, bekam aber einen Krampf im Arm. Micah verstand die Geste trotzdem. Er blieb stehen. »Fangen wir mal damit an, dass du auf Abstand bleibst. Ich hatte mehr Nähe mit euch beiden, als ich verkraften

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