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Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Titel: Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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worüber das Rudel gerade in diesem Augenblick abstimmt?«
     
    »Nicht im Geringsten.«
     
    »Sie stimmen ab, ob ich vor dem nächsten Vollmond eine neue Lupa aus ihrer Mitte wählen soll.«
     
    »Ich schätze, du wirst eine brauchen«, sagte ich, und während ich mir dabei zuhörte, zog sich mir der Magen zusammen.
     
    »Eine Geliebte, Anita, sie wollen mich zwingen, eine Geliebte aus dem Rudel zu wählen.«
     
    »Du meinst, wir können nicht mehr zusammen sein?«
     
    »So lautet der Beschluss.«
     
    »Stephen und Vivian leben auch zusammen, ein Wolf und eine Leopardin. Das scheint niemanden aufzuregen.«
     
    »Stephen steht ganz unten in der Hierarchie. Bei einem Dominanten werden sie keine Mischbeziehung akzeptieren. Und erst recht nicht bei ihrem Ulfric.«
     
    »Menschen sind gut genug zum Ficken, Leoparden nicht.«
     
    »Wir sind Menschen, Anita, aber keine Leoparden, sondern Wölfe.«
     
    »Also wirst du jetzt nicht mehr mit mir zusammen sein?«
     
    »Nicht, wenn ich Ulfric bleiben will.«
     
    »Was wird aus dem Triumvirat?«
     
    »Ich weiß es nicht.«
     
    »Du gibst mich also einfach so auf.« Mir war plötzlich kalt, mein Magen hart wie ein Eisklotz.
     
    »Du hast dich über ein halbes Jahr nicht mehr bei mir blicken lassen. Woher soll ich wissen, ob dich demnächst nicht wieder etwas verjagt?«
     
    »Ich hatte vor, mit euch beiden zusammen zu sein, Richard.« Sowie ich es ausgesprochen hatte, war mir klar, dass ich das ernst meinte. Ich hatte eine Entscheidung getroffen, ohne es zu merken.
     
    »Und was ist in einer Woche oder einem Monat oder von mir aus auch in einem Jahr? Rennst du dann wieder vor etwas weg?«
     
    »Ich werde nicht mehr wegrennen, Richard.«
     
    »Wie schön.« Ich fühlte seine brennende Wut wie etwas Greifbares. Entweder hielten seine Schilde nicht, oder er hatte sie gesenkt.
     
    »Du willst nicht mehr mit mir zusammen sein?« Ich klang weich und verletzt, und das hasste ich. Ich hasste es.
     
    »Doch, das will ich, und du weißt es. Du treibst mich in den Wahnsinn, aber ich will dich noch immer.«
     
    »Trotzdem gibst du mich auf«, sagte ich. Meine Stimme war wieder ein bisschen kräftiger, nicht viel. Richard gab mir den Laufpass. Okay, das war sein gutes Recht. Ich war eine Nervensäge, das war mir klar. Aber es tat mir weh, verdammt weh.
     
    »Ich will das nicht, Anita, aber ich werde tun, was ich tun muss. Das habe ich von dir gelernt.«
     
    Mir brannten die Augen. Von mir gelernt. Großartig. Wenn wir wirklich endgültig Schluss machten, dann würde ich nicht weinen oder betteln. Ich würde nicht schwach sein. »Du bist Ulfric, dein Wort ist Gesetz für das Rudel.« Ich klang schon fester, selbstsicherer. Mein Magen war noch immer ein harter Klumpen, aber das war mir nicht anzuhören. Die Anstrengung, die es mich kostete, normal zu klingen, schnürte mir die Brust zusammen.
     
    »Ich habe schwer kämpfen müssen, bis alle überzeugt waren, dass jeder gleiches Stimmrecht hat, Anita. Ich kann jetzt nicht auf meinen Status pochen. Damit würde ich alles zunichtemachen, was ich zu ändern versucht habe.«
     
    »In der Theorie sind Ideale wunderbar, Richard, aber im wirklichen Leben funktionieren sie nicht sonderlich gut.«
     
    »Da bin ich anderer Meinung«, erwiderte er. Seine Wut ließ allmählich nach. Er wirkte nur noch müde.
     
    »Darüber streiten wir schon, seit wir uns kennengelernt haben. Ich kann das nicht mehr. Ich will mich auf die Dinge konzentrieren, auf die ich Einfluss nehmen kann. Und egal wie sehr wir es wollen, wir können einander nicht ändern, Richard. Wir sind, wie wir sind.« Meine Stimme war wacklig, klang nach all dem, was ich fühlte. »Also, ist mit Gregory alles in Ordnung?«
     
    »Es geht ihm gut.«
     
    »Ich will ich zurückhaben, das ist dir klar.«
     
    »Ja.« Seine Wut kam zurück.
     
    »Da ich jetzt nicht mehr Lupa bin und nicht mehr zum Rudel gehöre: Wie kriege ich ihn wieder?«
     
    »Du musst morgen zum Lupanar kommen und um ihn bitten.«
     
    »Was heißt, um ihn bitten?«
     
    »Du musst dich als würdig erweisen. Es wird eine Prüfung geben.«
     
    »Soll ich in einem Fragebogen Kreuze machen oder einen Aufsatz schreiben oder was?«
     
    »Ich weiß es noch nicht. Wir ... einigen uns gerade darüber.«
     
    »Scheiße, Richard. Es gibt Gründe, warum wir in diesem Land eine repräsentative und keine reine Demokratie haben. Es geht nicht gut, wenn wirklich jeder eine Stimme hat. Auf diese Weise kann man gar

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