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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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zurück ins Wohnzimmer. Nilisha setzte sich sogar auf einen Stuhl, ihr Leibwächter blieb hinter ihr stehen. »Wir machen uns alle große Sorgen um meinen Mann.« »Sorgen, Mama?«, sagte Olivia.
     
    Die Frau nickte lächelnd. »Ja, Sorgen.« »Er ist nicht tot«, beharrte das Mädchen. »Wenn du Hoffnung hast, dann ich auch.«
     
    Sie lächelten sich an und sahen einander noch ähnlicher. Ethan wirkte erleichtert, aber er lächelte nicht. »Also gut, wer außer Henry MacNair wird noch vermisst?«
     
    »Mein Sohn Andy«, sagte Janet Talbot und reichte mir das Foto eines jungen Mannes, der die gleichen braunen Haare wie sie, aber weichere Gesichtszüge hatte. Er sah gut aus, fast hübsch. »Er sieht aus wie sein Vater.« Das sagte sie nicht zum ersten Mal; offenbar war sie auf die mangelnde Ähnlichkeit zwischen ihnen schon öfter angesprochen worden. Ich hätte darüber kein Wort verloren.
     
    »Unsere Ursa«, sagte Boone. »Ich habe nicht daran gedacht, ein Foto mitzubringen.« »Ursa ? Bärenkönigin ? «, fragte ich.
     
    Er nickte, und ich wunderte mich, wieso ich das nicht gleich kapiert hatte. »Sie ist einkaufen gegangen und nicht mehr zurückgekommen. Es gab keine Anhaltspunkte für einen Kampf. Sie ist einfach verschwunden.«
     
    Ich blickte zu Gil mit den grünen Augen. »Wen hast du verloren?« Er schüttelte den Kopf. »Keinen, ich habe nur Angst.« »Und was ist mit dir?«, fragte ich Christine.
     
    »Ich vertrete hier die Wertiere, die nur ein oder zwei Artgenossen in der Stadt haben. Die sich für St. Louis entschieden haben, weil sie kein Rudelleben wollen. Ich bin der einzige Wertiger hier, habe also niemanden verloren, aber wir vermissen einen Werlöwen.«
     
    »Der heißt nicht zufällig Marco ?« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Joseph. Wieso?« Reece antwortete: »Der Löwenmann wurde Marco genannt.« »Oh«, sagte sie.
     
    »Und Joseph kann diese Gestalt nicht annehmen«, fügte Reece hinzu. »Ich kenne niemanden, der eine nahezu menschliche Mischgestalt annehmen und permanent aufrechterhalten kann.«
     
    Christine fuhr fort, als hätte ich gar nichts gesagt. Zielstrebig, sie war immer sehr zielstrebig. »Josephs Frau ist schwanger.
     
    Amber wäre auch gekommen, aber sie muss bis zur Geburt konsequent liegen.« »Bis zur Fehlgeburt, meinst du wohl«, sagte Cherry Ich blickte sie an. »Du meinst, sie hatte schon mal eine?« »Es ist ihr dritter Versuch«, sagte Cherry.
     
    »Das tut mir leid. Dass sie jetzt ihren Mann vermisst, wird ihren Stress noch erhöhen.« »Das ist noch untertrieben«, meinte Christine.
     
    »Sie ist dumm, dass sie es immer wieder versucht«, sagte Cherry. »Wir können nun mal keine Kinder austragen. Das ist eine Tatsache.«
     
    Ich blickte sie an. »Sag das noch mal ganz langsam.«
     
    »Der Gestaltwechsel ist zu gewaltsam, das löst die Fehlgeburt aus.« Cherry sagte das ganz nüchtern, dann sah ich sie begreifen, was sie gerade ausgesprochen hatte, und sie flüsterte: »Anita, ich wollte nicht ... du solltest das nicht auf diese Weise erfahren. Es tut mir leid.«
     
    Ich zuckte die Achseln, dann schüttelte ich den Kopf. »Aber die MacNairs haben zwei Kinder. Sie stehen vor mir. Janet hat einen Sohn.«
     
    »Meine Lykanthropie ist geerbt«, erklärte Janet. »Sie ist nicht an den Vollmond gebunden. Ich habe den Gestaltwechsel vermieden, bis Andy geboren war.«
     
    Ich sah Nilisha an. »Ich bin eine Werkobra. Ich kann mir aussuchen, ob ich ein Kind wie ein Säugetier oder wie eine Schlange austrage.« »Sie legen Eier?«, fragte ich verblüfft. Sie nickte. »Ich hätte sie nicht im Leib behalten können. Der Gestaltwechsel ist zu heftig. Aber ich hatte andere Möglichkeiten.«
     
    Das unausgesprochene »die Sie nicht haben« hing in der Luft. Das war zu schlimm für mich, um darüber nachzudenken. Nicht dass ich vorgehabt hätte, Kinder zu kriegen. Ich meine, seien wir mal realistisch: bei meinem Lebenswandel? Laut sagte ich: »Ein Problem nach dem andern. Wer ist als Erster verschwunden?«
     
    Henry McNair war das erste Opfer und hatte sich stark gewehrt, das zweite war der Werlöwe Joseph, das nächste Andy Talbot, ein Werhund, wie sich herausstellte, und schließlich die Ursa der Bären, Rebecca Morton.
     
    Beim letzten Mal, als so viele Wertiere vermisst gemeldet worden waren, hatte sich schließlich herausgestellt, dass der alte Schwanenkönig sie zur illegalen Jagd auslieferte.
     
    Ich blickte Reece an. Entweder las er meine Gedanken oder er

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