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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Festmacheleinen am Heck und am Bug zu lösen. »Aber beim nächsten Mal nehmen wir sie ganz bestimmt mit.«
    Ihm entging nicht, daß Ben ein betrübtes Gesicht
    machte, als die Anlegestelle und die Glocke langsam aus ihrem Blickfeld entschwanden. Nicht einmal die
    Eskorte von übermütig springenden Delphinen konnte
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    den Mann aufheitern. Der Paradiesfluß war Ben zu einer richtigen Heimat geworden, und nun mußte er alles
    aufgeben, was er kannte und liebte.
    Viel mehr als lediglich eine Glocke blieben in
    Landing zurück – und doch erschien die Glocke wie ein Symbol für die Kapitulation. Sie segelten weiter durch die gespenstische, vergiftete Atmosphäre; die einstmals so frische Luft in der Monaco Bay war durch die Eruptionen des Garben und des Picchu in einen Pesthauch verwandelt worden.
     
    In Kahrain ging es genauso chaotisch zu wie in der
    Bucht, doch man konnte sich in einem heißen Bad entspannen, gut essen und so lange schlafen, bis sich die überanstrengten Muskeln tatsächlich erholt hatten.
    Dank Emily Bolls Umsicht und Vorsorge hatte die
    Evakuierung reibungslos geklappt. Es hatte lediglich zwei Todesfälle gegeben, als ein junger Drachenreiter und sein Bronzedrache mit einem Schlitten zusammen-stießen – oder, wie Emily mit ausdrucksloser Stimme formulierte – eine Kollision zu vermeiden versuchten, indem sie ins Dazwischen gingen, wie es die Feuerechsen mit Vorliebe taten. Doch der Instinkt des jungen Drachen hatte nicht ausgereicht, um ihn und seinen Reiter aus dem Dazwischen, was immer man darunter verstehen sollte, zurückzubringen, und die anderen Drachenreiter standen noch unter Schock.
    »Ich sagte ihnen, sie sollten sich einen freien Tag gönnen«, fuhr sie nach einem herrischen Räuspern fort, die Tatsache unterschlagend, daß Sean, de facto der 65
    Anführer der Drachenreiter, sie kurz und bündig davon in Kenntnis gesetzt hatte, daß er und seine Gruppe die Arbeit erst am übernächsten Tag wieder aufnehmen würden.
    »Und der Drache ging wirklich ins Dazwischen?«
    vergewisserte sich Jim erstaunt.
    Emily nickte forsch und blinzelte die aufsteigenden Tränen fort. »Ich sah genau, was passierte. Duluth und Marco schwebten in der Luft, als direkt über ihnen ein Schlitten abschmierte. Auf einmal … waren sie weg!«
    Sie schluckte. »Das einzig Gute an dieser Tragödie ist die Gewißheit, daß die Drachen dieselbe Fähigkeit besitzen wie die Feuerechsen – sie können nach Belieben ins Dazwischen eintreten. Und sowie die Reiter wissen, wie man dieses Talent nutzen kann, ohne sich und ihr Reittier zu gefährden, haben wir unser heißersehntes Luftgeschwader.«
    »Vorläufig müssen wir uns mit der Marine begnü-
    gen«, konterte Paul, stand auf und schaltete den Monitor seines Arbeitsterminals ein. »Zum Glück gibt es am
    Paradiesfluß ein großes Lagerhaus, wo wir die weniger wichtigen Frachten einstweilen unterbringen können.«
    »Werden wir die kleinen Kähne wieder benutzen?«
    erkundigte sich Per Pagnesjo, der Kapitän der Perseus.
    Paul nickte. »Diese kleinen Segelboote sind unver—
    zichtbar, und das nicht nur, weil sie Waren transportieren.« Er wandte sich an die Delphineure. »Wie geht es euren Freunden?«
    Theo gab ein bellendes Lachen von sich, und Ben
    prustete erheitert los. »Wir haben ihnen das größte Ver-66
    gnügen verschafft, das man sich nur vorstellen kann.
    Ein herrliches neues Spiel«, antwortete Theo.
    »Wie schön, daß jemand dem ganzen Schlamassel
    noch etwas Positives abgewinnen kann«, meinte Paul
    mit grimmiger Miene.
    »Verlaß dich auf die Delphine«, erwiderte Theo. »Die finden an allem Spaß.« Ihr warmherziges Lächeln
    wirkte auf Paul ansteckend, und seine Züge entspannten sich. »Aber jetzt brauchen wir uns nicht mehr so
    höllisch zu beeilen, oder? Das macht die ganze Sache einfacher und weniger gefährlich.«
    »Allerdings müssen wir Leute einsetzen, die bei der Bekämpfung des nächsten Fädeneinfalls nicht gebraucht werden«, hielt Paul ihr entgegen, während er an seinem Terminal herumhantierte. »Um den Sporenregen am Maori-See konnten wir uns nicht kümmern, aber wir dürfen nicht zulassen, daß sich die Fäden auf Dauer in den Boden eingraben.«
    »Obwohl wir den Südkontinent aufgeben?« wunderte
    sich Theo.
    »Wir geben weder den Südkontinent auf, noch zieht
    jeder von dort weg«, stellte Paul richtig. »Drake will weitermachen; das gleiche gilt für die Gallianis und die Logorides. Auch die Seminolen und die Bewohner von Key

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