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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Largo und der Insel Ierne bleiben. Tarvi betreibt nach wie vor die Minen und die Schmelzhütten. Da diese Leute unter Tage oder in Bauten aus Betonplatten arbeiten, können ihnen die Fäden wenig anhaben. Aber sie werden selbst nicht genug Nahrungsmittel erzeugen 67
    können, um autonom zu sein; da müssen wir mit
    unseren Vorräten aushelfen.«
    »Falls wir nichts erübrigen können, werden sie sich vielleicht genötigt sehen, uns in den Norden nachzu-ziehen«, bemerkte Emily traurig.
    »Nun, denn …« fiel Paul resolut ein, um wieder ak—
    tuelle Probleme zur Sprache zu bringen, »Joel hat da ein paar hochsensible Güter, die unverzüglich nach Norden geschafft werden müssen. Kaarvan, dein Schiff besitzt die größte Kapazität. Könntest du die Reise unternehmen, während die anderen Schiffe ihre Fracht umladen und später folgen? Desi, hilfst du ihm bei der Organisation?«
    »Wenn meine Crew sofort anfängt, können wir mit
    der Abendflut in See stechen«, entgegnete Kaarvan mit zustimmendem Nicken und entfernte sich ohne weiteren Kommentar.
    »Desi, du führst Buch über jede rot und orange markierte Ladung«, rief Joel Lilienkamp seinem Gehilfen hinterher und erntete ein lässiges Wedeln mit der Hand.
    Joel wandte sich an die anderen und hob in hilfloser Resignation die Hände. »Wie sollen wir registrieren, wo alle Sachen geblieben sind?«
    Zum ersten Mal, seit Jim Tillek diesen tüchtigen Magazinverwalter kannte, war der sonst so unbeirrbare Mann mit seinem Latein am Ende, überwältigt von der schieren Größe der vor ihnen liegenden Aufgabe. In Landing hatte Joel alles mit akribischer Akkuratesse katalogisiert und deponiert; jederzeit wußte er auf An-hieb, in welchem Schuppen, auf welchem Regalbrett ein 68
    bestimmtes Teil zu finden war. Doch selbst sein legendäres eidetisches Gedächtnis streikte angesichts des gegenwärtigen Durcheinanders. Er tat Jim von Herzen leid.
    »Joel«, mischte sich Emily energisch, aber besänftigend ein, »außer dir hätte keiner die Verlegung von Waren und Menschen so glatt über die Bühne bringen können.«
    Vielleicht bemerkte nur Jim die besondere Reihenfolge im Vokabular. Emilys Kompliment implizierte,
    daß Waren wichtiger waren als Menschen, und mit dieser Bewertung traf sie bei dem Magazinverwalter voll ins Schwarze. Joel fand, daß Menschen sehr wohl auf sich selbst aufpassen konnten, Güter mußten jedoch sorgfältig überwacht werden, und jederzeit, bei Tag oder bei Nacht, galt es, ihren exakten Aufbewahrungsort zu wissen.
    Joel zuckte die Achseln. »Was augenblicklich passiert, bereitet mir große Sorgen. Zu manchen Sachen müssen wir jederzeit Zugang haben, und ehe ich nicht sämtliche Listen der Waren habe, die entweder per Schlitten oder zu Schiff transportiert wurden …«
    In diesem Moment kam Johnny Greene herein; er
    machte einen abgekämpften, aber gleichzeitig trium—
    phierenden Eindruck. »Daß mir ja niemand sagt: ›Das geht nicht. ‹«, verkündete er der Allgemeinheit. Gespannt spitzte Joel die Ohren, während Johnny fortfuhr: »Die Generatoren sind aufgestellt und funktionieren, zehn Terminals sind angeschlossen. Ich habe sie darauf programmiert, visuelle, akustische und bereits 69
    aufgezeichnete Inputs zu verarbeiten und aufeinander abzustimmen. Genügt dir das fürs erste, Joel?«
    »Aber sicher.« Joel sprang auf die Füße, seine
    Niedergeschlagenheit war verflogen. »Wo stehen die
    Terminals? Bring mich hin.« An der Tür drehte er sich noch einmal um. »Ich brauche ein paar Helfer.«
    »Von mir aus kannst du jeden zur Arbeit verpflichten, der nicht gerade anderweitig beschäftigt ist«, erwiderte Paul schmunzelnd. Doch seine gute Laune schwand dahin, als er sich wieder seinen eigenen Monitoren widmete. Er spitzte die Lippen. »Es gibt noch ein paar knifflige Probleme zu lösen. Ezra, könntest du noch mal deine Kapitänsmütze aufsetzen? Wir müssen die kleineren Boote längs der Küste bis nach Key Largo bringen, ehe wir die letzte Etappe zum Nordkontinent in Angriff nehmen. Ich sehe keine andere Möglichkeit, die vielen Leute und das Material den weiten Weg zu befördern. Ein riesiger, von Delphinen begleiteter Konvoi, mit einem der großen Schiffe zum Schutz, während die anderen direkt von Kahrain oder Paradies aus in Richtung Fort lossegeln? Was haltet ihr davon?«
    »Das Schiff, das den Konvoi überwachen soll, kann
    natürlich selbst in Seenot geraten. Das müssen wir bei unseren Überlegungen berücksichtigen«, gab Jim

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