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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Blicks die unruhige, verwirbelte Oberfläche des stark angeschwollenen Flusses. Er stellte sich in die Steigbügel, hob die Laterne hoch über seinen Kopf und spähte nach links, um den Steinturm zu finden, mit dem er den Beginn der Furt markiert hatte.
    »Der Steinhaufen steht schon unter Wasser, verflixt noch mal!« knurrte er.
    »Ob es hier Unterströmungen gibt, Dad?« fragte
    Brian und deutete auf einen großen Ast, der geschwind an ihnen vorbeitrieb.
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    »Kann sein, wenn das Wasser eine bestimmte Höhe
    erreicht. Morgen früh ist für die kleinen Wagen kein Durchkommen mehr, soviel steht fest. Verflucht, wenn wir den Fluß nicht gleich überqueren, sitzen wir tage-lang hier im Schlamm – und unser Ziel ist quasi einen Steinwurf weit entfernt.«
    »Dann mal los, Dad«, forderte Brian ihn auf. »Ich
    versuche mein Glück ein Stückchen weiter rechts. Diese Furt habe ich schon öfter durchquert, und Cloudy ist ein guter Schwimmer.«
    Mit Schenkeldruck trieb er seinen Grauen ins Wasser.
    Das Pferd senkte den Kopf, schnaubte nervös und war keineswegs so gefügig, wie sein Reiter behauptet hatte.
    »Treib ihn nicht zu sehr an, Brian«, warnte Red.
    »Pferde haben Verstand und ein sicheres Gespür für
    Gefahren. Ich halte mich links. Wenn ich nur die Steine sehen könnte … Aha!« Im schwankenden Schein seiner
    Laterne entdeckte er den Turm aus aufgeschichteten
    Felsbrocken, über den das Wasser hinwegschoß.
    Er trieb King vorwärts. Der Hengst, ein mutiges Tier, das jeder Situation gewachsen war, stieg ins Wasser und schritt forsch aus. Red lenkte ihn nach links, da die Furt diagonal über das Flußbett verlief. In der Dunkelheit ließ sich das gegenüber liegende Ufer nicht erkennen, und vermutlich war die Böschung bereits von den Wassermassen überspült.
    Während King sich zuversichtlich voran bewegte,
    wobei das Wasser ihm noch nicht bis zum Knie reichte, grübelte Red darüber nach, ob es klug sei, bei dieser Finsternis den Fluß zu queren. Fanden sie die Furt, war 163
    der Weg relativ gefahrlos, und im Nu befänden sie sich auf ihrem eigenen Land. Doch wenn das Wasser so
    hoch stand, daß die Wagen zu schwimmen anfingen,
    würden auch die Zugtiere von den Beinen gerissen.
    Vorsichtshalber sollte man die Schlitten mit Stricken sichern, und Reiter mußten sich längs der Strecke bereithalten, um notfalls sofort einzugreifen. Nun spürte Red, daß King den festen, steinigen Grund der Furt erreicht hatte.
    »Gut gemacht, King, braver Junge!« lobte Red den
    Hengst und strengte sich an, in dem matten Schein der Laterne etwas zu erkennen. Wie sehr wünschte er sich einen starken Scheinwerfer! Doch die Apparate, die man ihnen gewährt hatte, befanden sich alle droben in den Höhlen, wo ihre grellen Strahlen die stygische Dü-
    sternis in den Kavernen verscheuchten.
    »Brian! Mir nach!« brüllte Red, den Arm in weitem
    Bogen schwenkend, damit seine helle Regenschutzkleidung zu sehen war. Sekunden später tauchten Cloudys grauer Kopf und Rumpf aus der Dunkelheit auf, als Brian sich im Kantergalopp näherte, rechts und links Wasserfontänen verspritzend.
    »Wenn wir noch heute nacht den Fluß überqueren
    wollen, brauchen wir die starken Strahler aus der Burg«, erklärte Red. »Sowie wir das andere Ufer erreichen, reitest du wie der Teufel hin und bringst die Scheinwerfer hierher. Jeder, der noch wach ist, soll auch mitkommen. Wir benötigen jede Menge Helfer. Die Leute sollen Stricke mitbringen und die starken Pferde, mit denen Kes den Boden umgepflügt hat.«
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    »Klar, Dad. Ich habe verstanden«, erwiderte Brian lachend.
    Plötzlich stieg das Wasser über Kings Knie, und
    überrascht warf das Pferd den Kopf hoch. Über die
    Schulter blickend, versuchte Red abzuschätzen, wie
    weit sie sich von ihrem Ausgangspunkt entfernt hatten.
    Doch sie befanden sich in der Mitte des Stroms, und weder das eine noch das andere Ufer waren klar zu erkennen.
    »Anfang und Ende der Furt müssen mit Laternen
    markiert werden«, legte Red dar. »Wenigstens ein Teil der Passage wird einigermaßen beleuchtet, und man
    weiß, welche Richtung man einzuhalten hat.« King
    wich nach rechts aus; Red korrigierte ihn und befand sich auf einmal selbst bis zu den Knien im Wasser. King vollführte zwei gewaltige Galoppsprünge nach links und erreichte wieder den steinigen Untergrund.
    Der Hengst schnaubte heftig, wie um seinen Unmut
    über die Ignoranz seines Reiters kundzutun. »Schon gut, alter Junge, du kennst den Weg besser als ich.

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