Ankunft
dazu aufforderte, beharrten die
Drachen darauf, beim Graben mitzuhelfen, sobald die Steinschneider in Aktion getreten waren. David Caterel versuchte, sie davon abzuhalten.
»Ihr seid Kampfdrachen, keine Arbeitsdrachen«, betonte er, während er seinen eigenen Polenth unwirsch anfunkelte. »Torene, Uloa, Jean, sprecht ihr mit euren Königinnen.«
»Sollen wir streng mit ihnen umgehen?« erkundigte
sich Jean, sich unbeabsichtigt Schmutz ins Gesicht reibend, als sie sich den Schweiß abwischen wollte. Den Stiel einer großen Schaufel hielt sie gegen den Körper gelehnt.
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Dies wird auch unsere Heimstatt sein, bemerkten Alaranth und Greteth, worauf die Bronzenen
zustimmend trompeteten.
»Mir scheint, du bist überstimmt«, beschied Uloa
David. »Deine Einstellung rührt daher, daß du einer der ersten Drachenreiter bist, und Sean hat mit seiner
ablehnenden Haltung nur dazu beigetragen.«
»Das hier ist etwas anderes als eine profane Schufterei«, stärkte Jean ihr den Rücken. Sie streifte sich Ar-beitshandschuhe über, um mit dem Geröllschaufeln weiterzumachen. »Es ist für uns.«
Abermals schmetterten die Drachen ihre Rufe hinaus, und David gab kopfschüttelnd nach. Selbstverständlich erleichterten die Drachen durch ihre Mithilfe die Arbeit.
Ozzie hielt sich bereit, um sich davon zu überzeugen, daß die Sonarkarten auch akkurat waren; jedenfalls
behauptete er das. Doch er führte die Aufsicht, indem er sich ein bequemes Plätzchen in der Sonne suchte und an seinem Bier nuckelte.
Torene war nicht die einzige, die Felle für ein Nachtlager, Kleidung zum Wechseln und Lebensmittel aus
Tarries Küche mitgebracht hatte. Die Sachen verstaute sie in einer der kleinen Höhlen, zu denen sie hinauf-klettern konnte, wenn Alaranth schlief. Die Kaverne war dreimal so groß wie ihr Quartier in Fort – ver-gleichsweise luxuriös. Alaranth freute sich über das sich davor erstreckende Steinsims, das von der Morgensonne beschienen wurde.
Indem sie den Proviant miteinander teilten, bekamen die Reiter, die über Nacht blieben, eine recht passable 303
Mahlzeit. Trotz ihrer offenkundigen Erschöpfung flogen ein paar der braunen und bronzenen Reiter noch einmal davon.
»Wohin könnten sie gehen?« wunderte sich Uloa.
»Ich staune, daß sie überhaupt noch die Energie
aufbringen, loszufliegen«, entgegnete Jean stöhnend.
»Schade, daß es zum Frühstück kein frisches Obst gibt.
Darauf hätte ich Appetit.«
»Hat sich jemand erkundigt, ob im Süden Fädenfall
angesagt ist?« fragte Torene.
»Ja, Mihall hat sich informiert«, antwortete R'bert und reichte den Krug mit Klah weiter.
Jean verdrehte die Augen; Uloa seufzte und räkelte
sich matt.
»Ob er uns vielleicht eine Badewanne mit heißem
Wasser bringt?« murmelte sie.
»Ein warmes Bad wäre das Paradies«, meinte Jean.
»Glaubt Ozzie, daß man hier ein paar heiße Quellen
anzapfen kann?«
»Er sagte, es sei möglich, falls nach dem Ausbau von Tillek noch ausreichend Rohrleitungen übrig sind«,
antwortete Torene, die sich selbst nach einem entspan-nenden Bad sehnte.
Wir könnten nach Fort zurückfliegen, schlug Alarant vor.
Ich bin zu schwach, um auf deinen Rücken zu
klettern, lehnte Torene das Angebot ab.
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Im Halbschlaf bekam sie mit, daß die Reiter zurückkehrten. Sie hatten nicht nur frisches Obst und jede Menge lebendes Geflügel mitgebracht, jeder Drache umklammerte außerdem mit seinen Klauen einen fetten Ochsen oder eine wild mit den Beinen zappelnde Kuh.
Sie setzten die Rinder am Seeufer ab, wo sie noch lange vor Angst brüllten und sich erst nach Stunden
beruhigten.
»Wo habt ihr die Hühner gefunden?« fragte Jean mit
vor Entzücken geweiteten Augen.
»Sie hausen in diesem alten Höhlenkomplex, den
Catherine-Höhlen, wie man sie damals wohl nannte«,
erzählte Mihall.
»Richtig, diesen Namen gab man dem System«, bestätigte Jean, während sie zusah, wie er die Stricke löste, mit denen man die Beine der Hühner zusammen-gebunden hatte. Jeder befreite Vogel flitzte unter aufgeregtem Gegacker in den Kraterkessel hinunter. »Wir haben nichts, womit wir sie füttern können.«
»Auf dem Abfallhaufen muß sich doch etwas finden«, meinte Torene und stand auf.
Mihall hielt sie an der Schulter fest. »Wenn etwas
Genießbares da ist, werden sie es von selbst aufspüren.
Was hast du?« fragte er, als sie unter seiner Berührung zusammenzuckte.
»Meine Schulter ist steif.«
»Da bist du nicht die einzige«, kommentierte
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