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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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um die Kutsche eines Adligen handelt.«
    Ankwin musste an die Tauben denken. »Ihr seid ohne jeden Zweifel über jeden Vorgang in Euren Ländereien genauestens unterrichtet, erst recht wenn es sich um adligen Besuch handelt.« Ankwin hatte den Tipp des Blutboten absichtlich verschwiegen.
    Rahag ließ das Gebäck nun völlig achtlos in der linken aufgestützten Hand ruhen. »Und ...?«
    »Wenn Eure Hoheit die Güte hätten, den adligen Besuch zu fragen, ob er etwas zur Aufklärung des Verbrechens beisteuern könnte?«
    »Das kann ich nicht und das werde ich nicht.«, Rahag biss wieder ausdruckslos in das Gebäck und der Zucker verteilte sich auf seinem dünnen Bart.
    Ankwin versuchte die Reaktion des Erzherzogs einzuschätzen, doch bei aller Menschenkenntnis gelang es ihm einfach nicht, aus diesem gleichgültigen Gesicht schlau zu werden. Er setzte erneut an. »Verzeiht meine Aufdringlichkeit, Hoheit, aber ...«
    »Ich kann es nicht ...«
    Ankwin wusste nicht, ob er jetzt erleichtert sein sollte oder ob es das noch schwieriger machen würde.
    Der Erzherzog sprach weiter. »Der Hüne hat Soldaten getötet, sagt er. Wie viele?«
    Ankwin dachte einen Moment lang nach. »Zwei während des Kampfes und den Hauptmann danach, Hoheit.«
    »Er scheint sich seiner Sache sehr sicher zu sein. Wie kommt das?«
    »Ich bin mit der unbedeutenden Gabe des Spurenlesens vertraut, Hoheit, und konnte so der Verteidigerin bei der Rekonstruktion des Kampfes behilflich sein.«
    »So, so.«, Rahag machte eine kurze Pause, »Hat der Berisi versucht, auf dem Weg nach Brakenburg, zu fliehen?«
    Ankwin war sofort klar, dass Rahag mehr wusste, als er bis jetzt zugab, denn er hatte nicht erwähnt, dass es sich um einen Berisi-Krieger handelte. »Laut Aussage der Soldaten ja, Hoheit.«
    »Er sagt das so, als ob er es nicht glaubt.«
    »Nun, Hoheit, ein Mann von solchem Körperbau, mit der Gewandtheit einer Raubkatze und dem Mut, sich einer Übermacht entgegen zu stellen, hätte wohl keine Schwierigkeiten gehabt, ein angeschlagenes und führerloses Häuflein von Soldaten zu überrumpeln und zu fliehen. Das belegen zumindest die Spuren, die ich gefunden habe.«
    »Er behauptet also, dass der Mann eine Patrouille von mindestens zehn Soldaten alleine angegriffen hat und nicht bei einem Massaker an einer Sippe von Gauklern gestört wurde, nur anhand der Spuren?«
    Ankwin war sich seiner Sache zwar ziemlich sicher, doch brachte ihn der Erzherzog für einen kurzen Moment ins Schwanken. Warum war er sich eigentlich so sicher, dass der Hüne unschuldig war? Blitzartig prüfte er noch einmal, was er hatte: Spuren, die nicht nach einem Einzelgänger aussahen, einen beeindruckenden Berisi-Krieger, der zwar nach einem Schlächter aussah, doch sich nicht wie einer verhielt, und zu guter Letzt eine atemberaubende Heilernovizin, die mit jeder Faser ihres Körpers davon überzeugt war, dass der Hüne eine Verteidigung verdiente. »Ja, Hoheit.«, sagte er beinahe etwas zu schnell.
    »Und er glaubt, die Person, die in der Kutsche saß, kann ihm helfen, den Riesen zu entlasten?«
    Ankwin hatte keine Lust, sich auf irgendwelche Spielchen mit einem hohen Adligen einzulassen, den er nicht einzuschätzen vermochte. Er erinnerte sich an einen Satz, den seine Mutter immer gesagt hatte - Wenn du vor einem Busch stehst, aus dem es knurrt, knurr’ zurück oder lauf weg. Weglaufen war seine Sache nun einmal nicht.
    »Hoheit, uns ist beiden klar, dass Ihr ganz genau wisst, von was ich spreche. Ich hatte nicht erwähnt, dass es sich um einen Berisi handelt, also wisst Ihr mehr.«
    Ankwin spürte, wie die Armbrustbegleiter hinter ihm deutlich nervöser wurden und im selben Moment hob Rahag beschwichtigend aber beifällig die Hand. »Junger Freund, Ihr werft Eure Zukunft in die Waagschale, wenn Ihr einen Erzherzog in diesem Ton ansprecht.«
    »Nun, verzeiht Hoheit, wenn ich eure Geduld beanspruche, doch ich riskiere meine Zukunft alleine schon dadurch, dass ich mit Euch über diesen Hünen rede.« In diesem Moment wurde Ankwin klar, dass er seinem Gegenüber die Karten auf den Tisch legen musste. »Und ich riskiere die Zukunft meines Onkels. Das wisst Ihr bestimmt auch schon.«
    Für einen Moment setzte ein Schweigen ein, das Ankwin das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    »Ich kann den Insassen der Kutsche nicht fragen, da ich selbst in besagter Kutsche saß.« Rahag genoss es offensichtlich, wie seine Worte auf Ankwin wirkten.
    Nach einer anfänglichen Verunsicherung fand der

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