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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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hielten an der Brücke und stiegen ab. Alle trugen dunkelgrüne Waffenröcke mit einem weißen Drachen. Es waren entweder die Männer irgendeines Landadligen oder schon die Stadtwache aus Brakenburg. Garock war sich nicht ganz sicher, wie nahe die große Stadt schon war.
    Der Anführer war klar zu erkennen. Er hatte den größten Helmschmuck und seine selbstsichere Körpersprache war eindeutig. Bei den Berisi-Kriegern konnte man nie erkennen, wer das Sagen hatte – sonst war der wichtigste Mann ein zu leichtes Ziel.
    Die sechs Bewaffneten bewegten sich direkt auf die Gruppe der Gaukler zu. Die Alte fing an zu schreien, doch ein kurzes entschiedenes Wort des Oberhaupts brachte sie zum Schweigen. Garock war sich immer noch nicht sicher, was seine Aufgabe hier war.

Eine warme Suppe
    (Birgenheim im Winter)
    Nachdem Farig verschwunden war, mussten die Drei nicht lange warten. Bermeer ließ sich jedoch trotzdem zu einem Kommentar hinreißen.
    »Leise fällt der Schnee hernieder.
    Ich steh’ und frier’ und wart’ ... schon wieder.«
    Schon winkte ihnen Farig aus einem der Wirtschaftsgebäude zu und bedeutete ihnen, sie sollten zu ihm kommen.
    Als die Gefährten eintraten, sahen sie außer einer recht hellen Öllampe auf einem Tisch und einer Feuerstelle gar nichts. Nach kurzer Zeit jedoch konnten sie schließlich die ersten Umrisse und dann auch den ganzen Raum erkennen.
    Es war die Küche. Die Fenster waren auch hier gegen die Kälte mit Stroh ausgestopft. Die Köchin lächelte mit ihrem rußigen Gesicht unsicher von einem großen Topf herüber, der über dem Feuer hing. Mit einem mächtigen Kochlöffel rührte sie in etwas, das sehr angenehm und würzig roch.
    Farig bat die Gäste, Platz zunehmen. Auf dem Tisch lagen bereits die verlangten Gegenstände. Lavielle nahm Platz und bedankte sich kurz, aber mit einem intensiven Blick, der den Aufseher unter nervösen und unnötigen Entschuldigungen aus der Küche stolpern ließ.
    Garock setzte sich auch, wobei Hocker unter ihm verdächtig knarrte. Wie üblich war ihm nichts anzusehen.
    Bermeer lächelt und nach dem die Tür wieder geschlossen worden war, ging er langsam auf die Köchin zu.
    »Meisterin der hohen Kunst,
    wie erwerbe ich Eure Gunst?
    Für meine Kunst, die klein und schmal,
    bekomm ich da ein Suppemahl?«
    Er hatte während dieser Worte vor den Augen der Köchin seinen Holzlöffel aus seiner Hand wachsen lassen - ein Trick, der ihm schon oft den Magen gefüllt hatte.
    Jetzt lachte die Köchin mit rauchiger Stimme laut heraus, wobei ihre vielen schwarze Zahnstümpfe zu sehen waren, dann hielt sie sich die Hand vor den Mund, in dem Glauben, sie hätte zu laut gelacht.
    Wenige Augenblicke später standen drei dampfende Teller Eintopf und drei Krüge warmen Honigweins auf dem Tisch. Alle bedankten sich, selbst Garock nickte ihr deutlich zu.
    Als die Teller und die Krüge geleert waren, war eines der Blätter voll mit Anweisungen und Aufträgen für Farig.
    Zu oberst stand noch einmal, dass die Kunde das Fürstentum nicht verlassen durfte. Dann folgten einige Anweisungen, die das Volk betrafen. Lavielle deutete sogar an, dass man einen Teil der entstehenden Kosten aus dem Nachlass Ankwins bestreiten würde. Am Ende wurde aufgezählt, wie viele Arbeiter man benötigte, was an Material gebraucht würde und wie viele Bäume man zu schlagen gedachte.
    Bedachte man, dass es sich hier um eins der kleineren Fürstentümer handelte, konnte man zu dem Schluss kommen, dass die zweifellos vorhandenen Schulden des Fürsten im nächsten Jahr trotz der Anteile aus Ankwins Nachlass beträchtlich steigen würden.
    Die drei Freunde verabschiedeten sich von der Köchin, drückten dem wartenden und frierenden Farig die beschriebenen Blätter in die Hand und verließen ohne Weiteres Aufhebens die Burg. Sie machten sich auf den Rückweg.
    Lavielle wollte noch einen Abstecher zum Dorf machen, um die Totenmaske in Auftrag zu geben. Sie würde dann nachkommen.

Die Patrouille
    (Nahe Brakenburg, 1. Tag)
    Garock musste mit ansehen, wie der vorderste Krieger aus der Bewegung einen der jungen Artisten mit dem Schwert erschlug. Sofort brach das Chaos aus.
    Die Alte schrie wieder. Alle riefen wild durcheinander. Der Gaukler mit dem Jagddolch warf sich zwischen die sechs Krieger und seine Familie. Die drei älteren Jungen griffen sich Stöcke, um sich zu verteidigen.
    Das war keine Kontrolle, sondern ein Gemetzel! Soviel zu seinem Schlachtplan.
    Garock stieß ein kurzes wütendes Knurren aus,

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