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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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wahnsinnig. Wir konnten ihn kaum aufhalten. Schließlich gelang es uns, ihn zu entwaffnen ... und jetzt ...«, er drehte sich zu Garock und schaute ihm in die Augen. Ein böses Glitzern ließ den Hünen wissen, was mit dem Mädchen passieren würde, wenn er sich nicht ergab. »... ergibt sich dieser Mörder. Fesselt ihn!«
    Die beiden Männer an der Brücke setzten sich in Bewegung.
    »Braver Hauptmann. Grüßt mir Brakenburg und den edlen Schiwett. Er ist doch noch der Herr der Stadtwache?«
    »Ja, hoher Herr.«
    Der Adlige schaute kritisch über den Kampfplatz. »Ich besuche ihn in den nächsten Tagen. Ich erwarte eine Anklage und einen Prozess.«
    »Hoher Herr? Ich habe viele Männer verloren. Wenn der Riese Ärger macht ...«
    »Wie ist euer Name, Hauptmann?«
    »Bakon, hoher Herr.«
    »Nun, Hauptmann Bakon, Ihr seid mir mit Euren Männern für seine schadlose Ankunft in Brakenburg verantwortlich. Wir leben hier in einem zivilisierten Land und Brakenburg ist die Königsstadt. Hier herrschen Recht und Ordnung.«
    Der junge Hauptmann wollte noch einmal ansetzen, doch der Adlige ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Wenn Ihr, junger Herr, nicht augenblicklich Eure Zunge im Zaum haltet, sorge ich dafür, dass Ihr sie nach einem fairen Prozess an einem Spieß vor Euch hertragen dürft.« Er wandte sich Garock zu.
    »Und du, Berisi-Krieger, du bist weit weg von deiner Heimat. Ich weiß, dass dein Volk wenig spricht und doch wirst du mir dein Wort geben, dass du auf dem Weg nach Brakenburg keinen Fluchtversuch unternimmst.«
    Garock begriff, dass sein Gegenüber in einer Zwickmühle steckte. Einerseits ahnte er zwar, dass hier etwas nicht stimmte, andererseits konnte er den Hauptmann nicht einfach der Lüge bezichtigen.
    Ein Prozess bestand aus vielen Worten, aus Geschwätz und Lügen, aber ihm blieb keine Wahl. Wenn er nichts versprach, würden sie ihn hier töten, wenn er mitging, bestand die Möglichkeit, dass wenigstens zwei der Männer, die Alte und das letzte Kind überlebten.
    Er sah den Hauptmann an und lächelte grimmig. Dann nickte er dem Adligen langsam zu. Ein tiefes Grollen löste sich aus seiner Brust und drang über selten genutzte Wege nach draußen. »Ja.«
    Der Fürst wandte sich wieder dem Anführer zu. »Hauptmann Bakon, das wäre dann alles.« Er klopfte dreimal mit der flachen Hand an die Wagentür und verschwand in der Kutsche.
    Diese setzte sich in Bewegung und war beinahe genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen war.
    Garock wurden jetzt die Hände unsanft auf den Rücken gefesselt. Dann ließen sie das Mädchen frei, jedoch tötete der Hauptmann kurzer Hand die beiden noch lebenden Kämpfer und den Jungen. Er schaute den Berisi-Krieger mit einem siegesgewissen Lächeln an.
    Garock bis die Zähne aufeinander. Langsam ging der Hauptmann auf Garock zu. Er baute sich direkt vor ihm auf und sprach dann leise und bedrohlich. »Höre, Riese. Du wirst die Königsstadt lebend erreichen aber nicht lebend verlassen.«
    Garock schloss die Augen und legte seinen Kopf langsam in Nacken. Sein Gesicht sah beinahe verzweifelt aus.
    Mit einem unbändigen Ruck riss er den mächtigen Kopf wieder nach vorn und traf den Hauptmann mit seiner Stirn genau am Nasenbein. Knirschend gab dieses nach. Stumm und mit einem ungläubigen Blick fiel der stolze Offizier auf die Knie und kippte dann nach hinten weg. Er war tot.
    Garock machte keine Anstalten, zu fliehen und blieb ruhig stehen.
    Große Aufregung entstand und viele Speerspitzen zuckten vor Garocks Kopf umher. Was wie ein grimmiges Zähneblecken aussah, war sein Lächeln.
    Mit prasselnden Schlägen entlud sich schließlich die Wut der Soldaten, die wussten, dass sie Garock lebend und an einem Stück nach Brakenburg bringen mussten.
    Nach einer ganzen Weile setzte sich der Tross der Geschundenen endlich in Bewegung und Garock, den man übel zugerichtet hatte, musste angebunden hinter den Pferden herlaufen. Das erwartete Frühlingsgewitter blieb aus, als hätte sich der Himmel beim Anblick des Unrechts verschluckt. Die Totenklage, die die alte Gauklerin anstimmte, klang noch lange in Garocks Ohren.

Ein Angebot
    (Birgenheim im Winter)
    Moakin war froh, endlich wieder außerhalb des Dorfes zu sein. Lieber trug er fünf solcher schwerer Säcke gleichzeitig, als noch einmal ins Dorf zu müssen. Der eine Sack drückte aber auch schon ganz gewaltig auf seine Schulter. Beol war auf einmal so komisch gewesen.
    Früher hatte Moakin gedacht, Beol konnte ihn gut leiden, aber

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