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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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hinuntersinken und streckte die Beine von sich.
    Sein Onkel würde ihn auf jeden Fall bis nach den Feierlichkeiten hier festhalten, doch das würde er niemals aushalten.
    Ankwin hörte ein hohes Lachen. Er stand wieder auf und griff er nach den Gitterstäben am Fenster, um sich nach oben zu ziehen. Im Stehen hätte er nicht hinausschauen können.
    Die Festung lag am Skatrenk, das wusste er. Von seinem Fenster aus konnte er allerdings nur einen Teil der gegenüberliegenden Uferwiese einsehen.
    Lachende und singende Frauen banden dort bunte Bänder an Stecken und pflückten Sträuße. Sie schmückten anscheinend das Ufer für den morgigen Tag. Unter ihnen waren auch Novizinnen, die Frühlingsblumen zu Kränzen flochten.
    Die Luft, die von hier oben in seine Zelle drang, tat gut, doch Ankwins Arme begannen zu zittern. Schließlich hing er die ganze Zeit in einem angezogenen Klimmzug an den Stäben. Unter leichten Schmerzen ließ er sich ab und die ermüdeten Arme entmutigt sinken.
    Die Novizinnen flochten Kränze! Sie schmückten sich! Die Feierlichkeiten um Kostans Beerdigung! Bei so einem großen Fest würden bestimmt auch einige Novizinnen ihr Gelübde ablegen. Bei allen Göttern! Was, wenn Lavielle unter ihnen war? Ihr Gelübde war schon längst überfällig, das wusste er.
    Ankwin brauchte jetzt einfach Gewissheit, wie es Lavielle ging und wie sich die ganze Sache tatsächlich verhielt. Er musste hier raus. Er würde sich erneut seinem Onkel widersetzen. Er wusste, er würde es sein Leben lang bereuen, wenn er das jetzt nicht täte. Sein Entschluss stand fest. Ankwin brach jetzt aus.
    ***
    Er stand auf und blickte sich suchend in der Zelle um. Natürlich war sie dazu gebaut worden, Menschen an der Flucht zu hindern. Er fand wie erwartet keine Schwachstelle in dem Verlies. Die einzige Schwachstelle befand sich außerhalb dieses Raumes.
    Die Wachen hier waren jedoch keine Anfänger. Sie hatten ihn gründlich durchsucht und waren immer zu zweit, außer wenn ihm das Essen durch die Tür gereicht wurde. Doch das geschah immer erst, wenn sich der Wärter sicher war, dass Ankwin am Fenster stand. Wieder sah er sich in der Zelle um. Was stand ihm alles zur Verfügung? Seine Kleider, sonst nichts. Fieberhaft dachte Ankwin nach. Er musste hier raus. Verärgert trat er das faulige Stroh durch die Zelle.
    Das Lachen der Frauen erinnerte ihn wieder an Lavielle. Schöner Mist. Er musste hier unten das faulige Stroh mit den Ratten teilen und da draußen lachten sie miteinander und flochten Kränze.
    Stroh! Kränze flechten! Ankwin sah sich um und schätze ab, wie viel brauchbares Stroh hier herumlag. Wenn er es geschickt anstellte, konnte es klappen. Er bekam einmal am Tag, meistens am späten Vormittag sein Essen. Nach dem Sonnenlicht zu urteilen hatte er noch genügend Zeit, bis die Nacht hereinbrach und das Licht für das, was er vorhatte, zu schwach wurde. Eilig machte sich der junge Krieger ans Werk.
    ***
    Nindo war eigentlich ein gutmütiger Kerl, der niemandem etwas Böses wollte. Es gelang ihm allerdings immer, den Gefangenen einen anderen Eindruck zu vermitteln. Das gehörte nun mal zu seinem Beruf. Er war jetzt schon dreizehn Jahre Wärter hier in der Feste zu Brakenburg und alle hatte sie gespurt, wenn es auch nicht sonderlich viele waren.
    Die meisten Gefangenen wurden entweder gleich hingerichtet, nach dem Abhacken eines Körperteils frei gelassen oder als Ruderer weiter nach Süden verkauft, um auf einer der vielen kegulanischen Galeeren zu landen, je nach Lage der Stadtkasse.
    Nindo spielte mit dem letzten Spielstein in seiner Hand. Dobert hatte mit seinem letzten Stein einen guten Spielzug getan und nun musste der bärtige Wächter lange nachdenken. Bald würde Dobert ihn auch einmal schlagen. Er hatte viel dazu gelernt in den letzten Monaten, seit er zu ihm hier her versetzt worden war. Sein junger Kamerad sah gespannt auf das Spiel und hatte sogar sein stetiges Maulen unterbrochen.
    Ihm war es nämlich gar nicht Recht, hier zu sitzen. Er wäre an einem solch herrlichen Frühlingstag lieber draußen auf dem Fest umherstolziert, hätte seine Uniform gezeigt und wäre den Frauen nachgestiegen.
    Nindo hingegen kam es ganz gelegen, hier drin Wache schieben zu müssen. Er mied Menschenansammlungen immer. Hier hatte er seine Ruhe.
    Jetzt schmunzelte der behäbige Wächter. Der Tag, an dem Dobert ihn schlagen würde, war auf jeden Fall nicht heute. Er setzte seinen letzten Spielstein auf das derbe Brett, auf dem mit

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