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Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Titel: Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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Gesicht gefallen. Vorsichtig streiche ich es zurück. Sie kommt mir vage bekannt vor. Mitte dreißig, attraktiv. Das ferne Heulen einer Sirene lenkt mich ab.
    Williams legt mir eine Hand auf die Schulter. »Wir müssen gehen.« Doch ich zögere. Ich weiß, dass ich diese Frau schon mal irgendwo gesehen habe. »Anna, komm schon. Wir dürfen hier nicht gesehen werden.«
    Widerstrebend erhebe ich mich. Williams bedeutet mir, ihm zu folgen, und wir eilen den Pier entlang zum Parkplatz. Blinkendes Blaulicht und Polizeisirenen rasen auf den Hafen zu. Wir biegen rechts ab und gehen über die Straßenbahnschienen in Richtung Gaslamp Quarter. Das Café vor einem Hotel hat noch geöffnet, und wir setzen uns an einen Tisch. Von hier aus können wir den Pier sehen.
    Die Show beginnt, sobald die Polizei eintrifft. Ich erkenne Ortiz in einem der ersten Wagen. Dann ist es ja kein Wunder, dass Williams so schnell von der Toten erfahren hat. Menschen laufen zusammen, die Medien kommen dazu, ein Leichenwagen hält daneben. Ich weiß, dass ich weiterfahren sollte – ich muss diese Adresse in Coronado überprüfen. Aber irgendetwas nagt beharrlich an meinem Hinterkopf. Ich bin sicher, dass ich diese Frau schon einmal gesehen habe. Ich lasse ihr Gesicht durch das Sieb meiner Erinnerung laufen in der Hoffnung, dabei irgendwo hängenzubleiben.
    Es trifft mich wie ein Blitz, als mir klar wird, dass ich zwar nicht weiß, wer sie ist, aber was sie ist. Heute. Die Info-Broschüre, die mir die Empfangsdame mitgegeben hat. Ich springe auf und lasse Williams mit einem knappen »Bin gleich wieder da« sitzen.
    Der Jaguar steht eine Querstraße weiter, und die Pressemappe liegt noch auf dem Beifahrersitz. Ich schnappe sie mir und blättere darin herum. Da ist sie, auf Seite fünf. Sie war eine der Versuchspersonen von Eternal Youth. Als ich wieder bei Williams bin, schiebe ich ihm die Broschüre hin. »Kommt dir die bekannt vor?«
    Er betrachtet das Bild eine Weile und blickt dann zu mir auf. »Ein Zufall? Dass eines von Burkes Versuchskaninchen tot auftaucht?« Ich schüttele den Kopf. Rasch erzähle ich Williams von den anderen Frauen in Burkes Akten, dann reiche ich ihm den Tiegel mit der Creme.
    »Das lässt du am besten schnell analysieren. Sie benutzt Magie dafür, da bin ich ganz sicher. Das können wir nicht verhindern. Aber wenn sich herausstellt, dass ihr Produkt, das sie für zweihundertfünfzig Dollar pro Tiegel verkauft, nur tierische Fette und Lebensmittelfarbe enthält, kriegt ihr sie vielleicht wegen Betrugs dran.«
    Er steckt den Tiegel in eine Jackentasche, dann ruft er Ortiz auf dem Handy an und gibt ihm meine Information weiter. Er lauscht kurz und legt dann auf. Ich ahne schon, was er gleich sagen wird, und er enttäuscht mich nicht. »Ortiz kommt her, sobald er kann, aber die Tatsache, dass diese Frau eine von Burkes Versuchspersonen war, reicht nicht aus, um einen Durchsuchungsbefehl für Burkes Fabrikhalle zu bekommen.«
    Ortiz steht neben seinem Streifenwagen. Er dreht sich um und sucht die Menge, die sich nun vor dem Restaurant versammelt hat, nach uns ab. Ich starre zurück, und eine Art besorgter Argwohn steigt in mir auf. Burke hat gesagt, sie wolle mit mir spielen. »Ich brauche keinen Durchsuchungsbefehl. Ich hole uns die Akte mit ihren Versuchspersonen.«
    Dieses eine Mal widerspricht Williams mir nicht. »Bring sie hierher. Ortiz und ich warten auf dich.«
    Zum dritten Mal binnen zwölf Stunden stehe ich vor der Fabrikhalle. Ich ziehe meine Batwoman-Nummer noch einmal durch und winde mich nach drinnen. Es ist zwei Uhr früh. Ich überlege noch, ob ich die Akte kopieren oder mitnehmen soll, als mir die Entscheidung abgenommen wird. Ich höre draußen einen Wagen halten. Keine Zeit zu verlieren. Ich schnappe mir die Akte und schließe die Bürotür wieder ab. Vorsichtig spähe ich durch die Eingangstür hinaus, doch der Parkplatz ist leer. Das Auto muss an der Laderampe stehen. Scheiße.
    Ich renne zurück durch die Halle und springe auf die Galerie. Durch eines der hohen Fenster kann ich gerade noch das Vorderteil eines weißen Lieferwagens sehen, der rückwärts an der Laderampe steht. Ich höre aber nichts, und keines der Tore zur Halle geht auf.
    Was ist da los? Versucht jemand einzubrechen? Ein Konkurrent vielleicht, der die Formel stehlen will?
    Es ist so still, dass ich schon glaube, der Neuankömmling müsse mit einem anderen Wagen wieder weggefahren sein. Vielleicht ist es ein übereifriger Verkäufer, der

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