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Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Titel: Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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Klamotten, bringen den Schreibtisch wieder in Ordnung und schauen dann unschuldig und erwartungsvoll zur Tür.
    Die Schritte halten inne. Kurz herrscht Stille. Dann fällt ein Umschlag durch den Briefschlitz. Lance stößt erleichtert die Luft aus. »Die Post.« Er geht hinüber, hebt den Umschlag auf und gibt ihn mir.
    Ich lege ihn auf die Schreibunterlage, setze mich in Davids Bürostuhl auf seiner Seite unseres Tisches und biete Lance meinen an. Wir grinsen uns über den Schreibtisch hinweg an und genießen das Nachglühen von Sex und Adrenalin.
    Ich frage: »Wie ist dein Fotoshooting gelaufen?«
    Lance winkt ab. »Alles bestens.« Er beugt sich zu mir vor, weil ihm wieder eingefallen ist, was er mich fragen wollte, ehe uns vor Begehren jeder rationale Gedanke vergangen ist.
    »Ich will wissen, was zum Teufel hier los ist. Die Schlagzeile über Williams’ Tod habe ich erst gesehen, als ich hier gelandet bin.« Auf Lances Gesicht wird die Freude von gerade eben von der Sorge weggewischt. Vorsichtig schließe ich den Vorhang um meine wahren Gedanken und erzähle ihm von meinen Besuchern heute Morgen. Erst Harris, dann Mrs. Williams.
    »Himmel«, sagt er, als ich fertig bin. »Du glaubst nicht, dass Williams Selbstmord begangen hat, oder? Und was hatte er mitten in der Wüste zu suchen?«
    Wieder muss ich meine Gedanken hüten. Lance hat keine Ahnung, dass Williams in Palm Springs bei Underwood war. »Vielleicht hatte Frey recht, als er vermutet hat, jemand könnte uns nach Palm Springs gefolgt sein. Derjenige könnte Williams Bescheid gesagt haben, dann wollte Williams uns vielleicht auf dem Rückweg abfangen.«
    »Das erklärt immer noch nicht seinen Tod.«
    »Nein, das nicht.« Ich habe mit dem Umschlag auf dem Schreibtisch herumgespielt, während ich Lance alles erzählt habe. Jetzt greife ich in die Schublade und hole einen Brieföffner heraus, eher als Ablenkungsmanöver denn aus echtem Interesse am Inhalt. Als ich den Umschlag aufschlitze, fällt ein einziges Blatt Kopierpapier heraus.
    Lance nimmt das Gespräch wieder auf. »Was wird jetzt aus Mrs. Williams? Nicht zu fassen, dass der Dreckskerl sie verwandelt und ihr nichts von dem beigebracht hat, was sie als Vampirin wissen muss.«
    Mein Kopf registriert seine Worte, und ich glaube, ich nicke sogar zustimmend. Aber meine ganze Aufmerksamkeit gilt den sechs Wörtern auf dem Blatt Papier in meiner Hand:
    HEUTE UM MITTERNACHT. SEIEN SIE BEREIT.
    Ich hatte mich ja gefragt, wann Underwood sich mit mir in Verbindung setzen würde. Jetzt habe ich meine Antwort.
    Lance mustert mich mit schmalen Augen. »Was hast du?«
    Ich schüttele den Kopf, stecke das Blatt in eine Schublade und werfe den Umschlag in den Papierkorb. »Nichts.« Ich schiebe Davids Stuhl zurück und stehe auf. »Fahren wir nach Hause.«
    Er steht ebenfalls auf, deutet aber auf die Schublade. »Was war in dem Umschlag?«
    Ich nehme ihn beim Arm und drehe ihn zur Tür herum. »Nur eine Notiz von David, damit ich es nicht vergesse. Er ist verreist, aber wir haben eine neue Partnerin, und ich werde heute Abend zum ersten Mal mit ihr arbeiten.«
    »Neue Partnerin? Wann ist das denn passiert?«
    Ich erzähle ihm von Tracey. Das meiste davon ist die Wahrheit. Außer der Geschichte von einem Auftrag heute Abend. Das ist eine Lüge.
    Kapitel 28
    Lance duscht, während ich auf und ab tigere. Ausnahmsweise einmal habe ich gehofft, dass Lance erklären würde, er müsse heute Nacht nach Hause, in sein Haus am Strand. Muss er aber nicht. Das hätte ich mir denken können. Er ist immer noch im Bodyguard-Modus. Wir haben uns einen schönen Tag gemacht, sind an der Strandpromenade spazieren gegangen, haben in einer Bar um die Ecke ein Bier getrunken und uns ein Padres-Spiel auf der großen Leinwand angeschaut. Lauter Dinge, die menschliche Pärchen so tun.
    Das hätte ich vielleicht mehr genossen, wenn nicht diese Verabredung mit Underwood wie ein Damoklesschwert über meinem Kopf hängen würde. Und wenn ich nicht jeden Gedanken überwachen müsste, der mir durch den Kopf geht.
    Lance weiß, dass nächtliche Einsätze zu meinem Job gehören – und er hat mir gerade klargemacht, dass er diesmal dabei sein wird. Wie komme ich da jetzt wieder raus? Lance steigt in einem meiner Bademäntel die Treppe herunter. Er ist aus fluffigem rosa Chenille, und trotz meines schweren Herzens muss ich lachen. »Du siehst in dem Ding besser aus als ich.«
    Er zieht eine Augenbraue hoch. »Den habe ich ganz hinten in deinem

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