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Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Titel: Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rina Bachmann
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Himmel kreisten und einander ihre schrillen Rufe zuwarfen.
    Die Schuhe und die Hosenbeine wurden schnell nass. Anna fröstelte. So einen Spaziergang habe ich seit Langem nicht mehr gehabt. Es ist echt schön und ohne Zweifel wäre ich gerne stundenlang weiter so herumgelaufen. Aber ich bin nicht zum Spaß hier, ich habe etwas zu erledigen. Wie lange soll ich denn herumwandern? Ich muss so schnell wie möglich zurück.
    Sie ließ einen suchenden Blick über die Wiese schweifen. Hier ist keiner. Auf der anderen Seite sah sie ein aus dicken Baumstämmen gebautes Häuschen, das sich mit dem Rücken an den Waldrand drückte. Im kleinen Fenster flackerte eine unruhige Kerzenflamme. Wohnt er womöglich dort? Sie lief in die Richtung und entdeckte einen schmalen Weg, der, wie es aussah, zu der Hütte führte. Anna folgte dem Pfad. Ich hätte schon gerne bald das gesuchte Kind gefunden .
    Nach einer Weile sah sie jemanden mitten auf der Wiese auf dem Boden liegen. Sie näherte sich langsam der schmalen Figur und sah genauer hin: ein Kerl, ein wenig größer als sie, rotblonde zerzauste Haare, schwarze Jeans, eine abgewetzte Lederjacke. Er lag auf dem Bauch, den Kopf auf den rechten Ellbogenwinkel gelegt. So schmächtig. Soll er etwa ein Drache sein? Sie schalt sich sogleich für diesen Gedanken.
    Der Bursche drehte sich um, blinzelte und schreckte auf. „Wer bist du denn? Was machst du hier? Das ist meine Wiese!“
    Anna grinste. „Du hast sie sicherlich gekauft. Klar. Du siehst auch wie ein Millionärssohn aus.“
    „Geht dich nichts an“, brummte er und rieb sich die Augen. Als er wieder aufblickte, stand die junge Frau immer noch da und musterte ihn lächelnd, den Kopf schräg zur Schulter gelegt. Er zog die Brauen zusammen und sagte mürrisch: „Ich bin jeden Tag da und dich habe ich hier noch nie gesehen.“
    „Das ist aber kein Tag mehr. Und nachts tauchen hier ganz andere Gestalten auf. Weißt du das etwa nicht?“ Die Jungmagierin lächelte breiter und setzte sich neben ihn ins feuchte Gras.
    Er stützte sich mit einer Hand vom Boden ab, schnellte hoch, strauchelte, konnte sich aber auf den Beinen gerade noch halten. „Auf dich habe ich hier gewartet“, murmelte er, drehte sich von ihr weg und stopfte hastig sein kariertes Hemd in die klammen Jeans.
    „Gut möglich“, nickte Anna. „Ob du es bewusst getan hast?“
    „Witzig bist du auch noch.“ Ian schnürte seinen Gürtel enger und schickte sich an zu gehen. „Muss los.“
    „Wo willst du denn hin?“ Sie musterte ihn eindringlich.
    „Geht dich nichts an“, warf er über die Schulter und machte die ersten Schritte von ihr weg.
    Sie stand plötzlich dicht vor ihm und blickte direkt in seine sich vor Staunen geweiteten Augen. „Ich bin deinetwegen gekommen.“ Ihre Stimme klang leise aber bestimmt.
    So verharrten sie eine Weile.
    „Du bist schon seltsam“, sagte er schließlich. „Eigentlich siehst du wie ein normales Mädchen aus. Aber irgendetwas sagt mir, dass dieser Eindruck gewaltig täuscht.“
    „So schlimm ist es auch wieder nicht“, erwiderte sie und lächelte aufgesetzt.
    „Du hast seltsame Augen. So welche habe ich noch nie gesehen: das eine braun, das andere grün. Ich weiß nicht“, sagte er kopfschüttelnd, „etwas ist hier im Busch.“ Er machte einen Schritt zur Seite, um bei ihr vorbei zu kommen.
    Die junge Frau stellte sich wieder vor ihm. „Ich kann nichts dafür. Ändern kann ich es auch nicht. Das ist mein Erbe. Jetzt geht es aber gar nicht darum.“
    Er nickte. „Gutes Thema. Worum geht es hier, deiner Meinung nach?“
    „Um dich. Ganz alleine.“ Sie bemühte sich um ein charmantes Lächeln. „Und um dein Erbe“, fügte sie ernst hinzu.
    „Na das ist aber mal etwas ganz Neues.“ Er musterte sie misstrauisch. „Was willst du schon davon wissen?“
    Anna schluckte, ihre Stimme blieb aber fest. „Das ist eine längere Geschichte. Ich will, dass du mitkommst. Dort kann ich dir alles besser erklären.“
    „Warum sollte ich?“, fragte er verdutzt. „Ich kenne dich nicht mal.“
    Sie beugte sich zu ihm leicht vor und lächelte so bezaubernd, wie sie nur konnte: „Das macht nichts. Ich kann dir alles später erklären. Wir müssen hier weg. So schnell, wie es nur geht.“
    „Wo soll es denn hingehen?“ Ein Hauch von Spott schwankte in seiner Stimme.
    Sie maß ihn vom Kopf bis Fuß aus zu schmalen Schlitzen zusammengekniffenen Augen und antwortete ruhig: „Ich kann dir jetzt, auf der Stelle nicht alles

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