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Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Titel: Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rina Bachmann
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sich in dem Spalt. „Na? Hast du gut geschlafen?“, erklang ihre fröhliche Stimme. Die Augen, das eine grün, das andere braun, blickten ihn neugierig an.
    Das Mädchen von gestern . Er zuckte zusammen. „Ist es dein Bett?“
    „Ja. Es schläft sich gut darin, nicht wahr?“
    „Ich wollte dich nicht aus deinem Bett verscheuchen“, murmelte er verlegen.
    „Nein, hast du auch nicht.“ Die junge Frau machte die Tür etwas weiter auf. „Du warst nicht in der Lage“, grinste sie. „Ich konnte mich im Wohnzimmer hinlegen, keine Sorge.“
    Ian ließ sich zurück auf die Kissen fallen und klappte die Decke hoch. Vom Kopf bis Fuss versteckte er sich unter ihren leichten Daunen.
    „Ist ja gut“, hörte er ihre helle Stimme. „Es ist nicht so wichtig. Hauptsache, du bist da.“
    „Und wo sind meine Klamotten?“ Er setzte sich wieder auf und schweifte einen suchenden Blick um das Zimmer.
    „Sie waren alle nass und dreckig. Sie sind erst mal in der Wäsche.“
    Er blinzelte, schaute unter die Decke, dann wieder zu ihr hoch, sein Gesicht errötete bis zu den Haarwurzeln. Er machte den Mund auf, doch dann sah er ihr verschmitztes Lächeln und schloss ihn wieder.
    „Komm du Feigling. Es ist Zeit aufzustehen! Erst mal gibt es ein schönes Bad. Die frischen Sachen für dich sind im Badezimmer auf dem Stuhl. Wenn du fertig bist, kommst du runter und es gibt etwas zu essen. Dann sehen wir weiter.“ Die Tür ging wieder zu.
    Es ist also doch wahr. Ich habe nichts geträumt. Unglaublich . Er entdeckte den Eingang ins Bad an der Wand links vom Bett, stand auf, tapste mit nackten Füßen über die alten Teppiche und machte die Tür auf. Eine große Badewanne voll mit Schaum, der über den Rand herunter zu plumpsen drohte, stand in der Mitte eines weißgekachelten Raums und lockte mit ihrer Wärme. Was für eine Verschwendung . Eine Dusche hätte auch gereicht. Nun, wenn es schon da ist. Ian tauchte langsam ins Wasser ein. Es war angenehm warm und roch nach frischen Kiefernnadeln. Er legte sich hin, lehnte den Kopf an den Rand und schloss die Augen . Das tut vielleicht gut!
    Nach einer gefühlten halben Stunde stieg er aus, trocknete sich mit einem warmen, flauschigen Tuch ab, das er auf einem kleinen Hocker neben der Badewanne fand, und blickte sich nach frischen Sachen um. Sie lagen sorgfältig zusammengefaltet auf einem Holzstuhl in der hinteren Ecke des Badezimmers. Ian hob sie nacheinander hoch und schüttelte sie einmal durch. Was ist das denn? Sie sehen ja merkwürdig aus . Eine beige Hose aus festem Leinen und ein weites, hellblaues Hemd mit zitronengelben Feuerflammenmustern am Saum und Ärmeln. Ein T-Shirt und Jeans wären mir lieber . Er schaute sich um. Etwas anderes gibt es hier wohl nicht. Er zog die Sachen an. Die Schuhe fand er unter dem Stuhl. Die gleichen Muster wie die auf dem Hemd, bloß in Braun, zierten sie. Egal, Hauptsache Schuhe . Mich sieht hier eh keiner außer dem seltsamen Mädchen. Wie war noch sein Name?
    Er kehrte ins Schlafzimmer zurück und lief einige Schritte umher. Die neuen Sachen fühlten gut an. Es kam ihm vor, dass diese seltsamen Kleider ihm Kraft gaben, als ob sie ihn trugen und nicht umgekehrt. Bei jedem Schritt schwebte er beinah über dem Boden. Er glitt über die Treppe nach unten und fand sich in einem geräumigen Zimmer, das ihm entfernt bekannt vorkam. Alles war aus hellem Holz gearbeitet: die Bücherregale, der mit bunten, alten Teppichen bedeckte Boden, die hohe Decke, die Fensterrahmen, die mit einem Bogen oben abschlossen und der schwere, runde Tisch, an dem eine junge Frau saß. Sie trug ein langes, aprikosenfarbenes Kleid. Mit Goldgarn gestickte Ornamente üppiger Blumen zierten den Saum und die Ärmel. Die bis zu den Schultern hängende Ohrringe gaben einen leisen, melodischen Klang jedes Mal, wenn sie den Kopf bewegte. An jedem Finger, Daumen inklusive, trug sie Ringe aus Gold, Silber oder Platin mit auffällig großen Edelsteinen. Auf ihrem Hals hing ein Amulett von der Größe einer Teeuntertasse. Ein funkelnder Stein in der Mitte, der mit kleineren blauen Steinchen umgeben war, wechselte langsam die Farben. Die junge Frau sah zu ihm hoch, lächelte leicht verlegen und sagte: „Ich bin Anna.“ Sie zeigte auf den Stuhl ihr gegenüber. „Setz dich.“
    Er nahm Platz.
    Die Tafel war reich zum Frühstück gedeckt. Eine Teekanne dämpfte auf einem eleganten Stövchen aus Kristallgras in der Mitte. Die fruchtig riechenden Aufstriche, frisches Brot, Butter, einige

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