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Anne - 03 - Anne - 03 - Anne, der beste Lebenskamerad

Anne - 03 - Anne - 03 - Anne, der beste Lebenskamerad

Titel: Anne - 03 - Anne - 03 - Anne, der beste Lebenskamerad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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die.“
    „Ja, die bin ich.“
    „Und nun wollen Sie in Ihren Kiosk einen Glastisch einbauen, wie? Nein, stimmt ja, Sie sind ja gar nicht mehr dort. Ich erkundigte mich ein paar Tage später nach Ihnen, aber da waren Sie weg.“
    „Ja, ich fange jetzt für mich allein etwas an - und ich brauche einen Ladentisch.“
    „Aha, ja. Sie interessieren sich für diese Strumpfvitrine, wie ich höre.“
    „Ja. Eigentlich brauche ich sie nicht gerade für Strümpfe - ich will sie für alle möglichen handgestrickten Arbeiten haben, die übersichtlich und gegen Staub geschützt liegen sollen. Und mein Geschäft ist so klein, daß.“ Direktor Lydersen zog die brauen zusammen.
    „Warten Sie mal - warten Sie. Ich muß doch irgendwo etwas über Sie gelesen haben? Oder hat meine Frau mir was erzählt? Was sagten Sie - handgestrickte - norwegische Sachen - kleiner Laden -oh, jetzt weiß ich! Frau Daell! Die Strickkünstlerin! Stimmt’s?“
    „Ja! Sie haben aber ein gutes Gedächtnis!“
    „Na und ob. Und außerdem liefere ich Büromöbel für die Redaktion und die Expedition des, Wochenblatts der Dame’ und kenne Frau Askelund. Sie meinen also, daß dieser Tisch für Sie passen würde?“
    „Ja, der Tisch paßt genau. Fragt sich bloß, ob der Preis es auch tut.“
    „Tja.“ Herr Lydersen überlegte abermals, dann nickte er dem Verkäufer zu. „Ich erledige dies hier selber, Sörensen. Sie können wieder in die Maschinenabteilung gehen - ja, sehen Sie, gnädige Frau, da möchte ich Ihnen einen Vorschlag machen. Was würden Sie dazu sagen, wenn Sie den Tisch bei mir leihen und dann erst mal zusehen, wie er im Gebrauch ist? Er steht nämlich offen gestanden nur da und nimmt mir den Platz weg, und ich wäre ausgesprochen froh, wenn ich ihn loswürde. Ist er nach Ihrem Herzen, dann können Sie ihn bezahlen, ja - es eilt durchaus nicht, sagen wir vielleicht mal im Frühjahr - und gefällt er Ihnen nicht, dann nehme ich ihn eben wieder. Was meinen Sie dazu?“
    „Ja, o - o ja, schrecklich gern natürlich - es ist nur viel zu liebenswürdig, ich kann doch nicht.“
    „Freilich können Sie. Und es ist keineswegs so liebenswürdig. Es ist nämlich eine unverschämte Art und Weise, wie man Kunden wirbt. Jetzt brauchen Sie mich vielleicht - aber wer weiß, in ein paar Jahren, wenn Sie sich hochgearbeitet haben und in einem großen, vornehmen Geschäft sitzen, dann bin ich derjenige, der Sie nötig hat.“
    „Und wenn ich bankrott mache?“ lächelte Anne.
    „Dann gehört der Tisch auf alle Fälle nicht mit zur Konkursmasse, denn er ist ja meiner“, lachte Herr Lydersen.
    „Aber einmal muß er ja schließlich bezahlt werden - und wieviel soll er dann kosten?“
    „Lassen Sie uns mal nachdenken.“ Lydersen dachte nach und sah aus, als rechne er aus Leibeskräften. Sörensen war außer Hörweite. „Ja, wie gesagt, alt ist er ja.“ Lydersen sprach leise, „wir können ja sagen.“ Er nannte eine Summe, und es war ein Segen, daß Sörensen die nicht hörte. Denn sonst hätte er sich viel zu viele Gedanken darüber gemacht, warum der Chef den prachtvollen Glastisch hundert Kronen unterm Einkaufspreis verkaufte.
    Ein paar Minuten später verließ Anne glücklich und beschwingt das Geschäft. Sie wußte nicht, daß Herr Lydersen ihr durch die Spiegelglasscheibe nachschaute.
    „So, meine verehrte kleine Dame - nun hast du deinen Finderlohn doch noch bekommen“, sprach Herr Lydersen schmunzelnd vor sich hin und verfolgte Annes schlanke Gestalt, bis sie um die Ecke verschwunden war.
    Das Konzert der Sängerin fand am Samstagabend statt, und Sonntagabend wollte Jess zurückfliegen. Und dann dauerte es nur noch eine Woche, bis die Firma „Norwegische Strickarbeiten“ den Betrieb eröffnete.
    Nach dem Konzert aßen sie zusammen mit Eva und Onkel Herluf, und dann brachen sie auf. Die Eltern verstanden nur zu gut, daß die Jungen diesen letzten Abend für sich allein haben wollten. Man konnte nicht damit rechnen, daß Jess so eine plötzliche Stippvisite von Paris nach Kopenhagen noch einmal machen würde.
    „Anne“, sagte Jess. „Darf ich bitten, mich als Aktionär an deinem Geschäft beteiligen zu dürfen?“
    „Kommt gar nicht in Frage. Es ist doch keine Aktiengesellschaft! “
    „Darf ich dann nicht zwölf Kinderjäckchen für meine zwölf ersten Kinder bestellen und Vorschuß zahlen?“ Jess reichte ihr ein Bündel Scheine.
    „Im Ernst, Frauchen, es ist schrecklich wenig - aber darf ich dir nicht mit den Anfangsausgaben

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