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Anne Gracie

Anne Gracie

Titel: Anne Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zarte Küsse der Sehnsucht
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Sa­lon.
    „Dort wird
sie, ver­dammt noch mal, nicht statt­fin­den!“, rief Har­ry auf­ge­bracht, als
Nell die Tür er­reich­te.
    „Wenn du
nicht so stur wärst, wür­dest du so­fort ein­se­hen, warum das der ge­eig­nets­te Ort
...“ La­dy Gos­forth ver­stumm­te, als Nell in den Sa­lon trat. Sie er­hob sich
has­tig und um­arm­te sie. „Mein liebs­tes Kind, ich bin so froh, dass Sie sich
ent­schlos­sen ha­ben, sich zu uns zu ge­sel­len. Es tut mir so un­end­lich leid um
Ih­re Klei­ne. Wie füh­len Sie sich?“
    „Geht es
dir ei­ni­ger­ma­ßen?“, frag­te Har­ry be­sorgt.
    Sie nick­te
lä­chelnd. „Wor­über habt ihr ge­ra­de ge­strit­ten?“
    „Über
nichts“, er­wi­der­te Har­ry schnell.
    Sie zog
ei­ne Au­gen­braue hoch und wand­te sich an sei­ne Tan­te. „Dar­über, wo die Hoch­zeit
statt­fin­den soll“, er­klär­te La­dy Gos­forth.
„Aber viel­leicht möch­ten Sie sie ja lie­ber ver­schie­ben.“ Nell schüt­tel­te
den Kopf. „Nein, es hat kei­nen Sinn, sie zu ver­schie­ben.
Wor­über wa­ren Sie sich denn un­ei­nig?“
    La­dy
Gos­forth mach­te ei­ne weg­wer­fen­de Hand­be­we­gung. „Ach, ich hat­te schon al­les or­ga­ni­siert,
und nun will er die gan­zen Ver­ein­ba­run­gen wie­der rück­gän­gig ma­chen.“
    „Warum?“,
woll­te Nell wis­sen.
    „Weil wir
nicht in Al­ver­leigh hei­ra­ten wer­den“, knurr­te Har­ry und sah sei­ne Tan­te
auf­ge­bracht an.
    „Was ist
Al­ver­leigh?“, frag­te Nell.
    „Der Fa­mi­li­en­sitz“,
er­klär­te La­dy Gos­forth.
    „Die
Be­hau­sung mei­nes Halb­bru­ders“, sag­te Har­ry gleich­zei­tig.
    La­dy
Gos­forth wand­te sich an Nell. „Bit­te ver­ste­hen Sie das nicht falsch, mei­ne
Lie­be, aber es ist nun mal so, dass es viel Ge­re­de gibt, seit Har­ry Sie so
auf­se­hen­er­re­gend aus der Trink­hal­le in Bath ent­führt hat. Wenn Sie nun in
Al­ver­leigh hei­ra­ten, ist das ein kla­res Si­gnal an al­le, dass Sie und Har­ry die
vol­le Un­ter­stüt­zung des Earl of Al­ver­leigh und der rest­li­chen Fa­mi­lie ha­ben.
Das ent­zieht ei­nem mög­li­chen Skan­dal jeg­li­che Grund­la­ge.“
    „Es ist der
Fa­mi­li­en­sitz der Ren­frews“, warf Har­ry ein, „nicht mei­ner. Ich bin ein
Mo­rant, falls du das ver­ges­sen ha­ben soll­test.“
    La­dy
Gos­forth wink­te ab. „Ach was, nur weil dei­ne Mut­ter einen Mo­rant ge­hei­ra­tet
hat, bist du selbst noch lan­ge kei­ner. Mit dem Ge­sicht bist du durch und durch
ein Ren­frew.“ Auf Har­rys fins­te­ren Blick hin füg­te sie hin­zu: „Au­ßer­dem
strei­test du wohl hof­fent­lich nicht auch die Ver­wandt­schaft mit Ga­bri­el
ab.“
    „Na­tür­lich
nicht!“
    „Schön,
denn Ga­bri­el ver­bringt das Weih­nachts­fest mit sei­ner Frau, Prin­zes­sin Ca­ro­li­ne,
in Al­ver­leigh.“
    „Wie
bit­te?“ Har­ry mach­te ein er­staun­tes Ge­sicht. „Ich dach­te, sie woll­ten mit
uns fei­ern!“
    „Das tun
sie ja auch. Wir sind al­le ein­ge­la­den. Die gan­ze Fa­mi­lie.“ Sei­ne Tan­te leg­te
be­son­de­re Be­to­nung auf das Wort „gan­ze“ .
    Har­ry sah
nicht all­zu er­freut aus. „Wann ist das denn ge­plant wor­den?“
    „Ach, schon
vor lan­ger Zeit“, er­klär­te La­dy Gos­forth. „Ich glau­be, Nash hat das in die
We­ge ge­lei­tet, als er in Ös­ter­reich war. Da mach­te er einen Ab­ste­cher nach
Zin­da­ria und ver­stand sich dort in je­der Hin­sicht blen­dend mit al­len.“ Sie
warf Har­ry einen schar­fen Blick zu. „Aber Nash hat ja auch char­man­te
Ma­nie­ren.“
    Har­ry
schnaub­te ab­fäl­lig. „Nash ist Di­plo­mat. Char­mant zu sein ist sein Be­ruf.“
    „So, wie es
dein Be­ruf ist, ein Stur­kopf zu sein“, gab sei­ne Tan­te lie­bens­wür­dig
zu­rück.
    Sei­ne
Mund­win­kel zuck­ten. „Wenn ich muss, kann ich mit Nash an ei­nem Tisch sit­zen –
aber nicht mit Mar­cus.“
    „Mar­cus?“,
frag­te Nell nach.
    „Der Earl
of Al­ver­leigh, das Fa­mi­li­enober­haupt und Har­rys äl­tes­ter Bru­der“, er­klär­te
La­dy Gos­forth.
    „Halb­bru­der“,
braus­te Har­ry auf. „Und er hat mich bis jetzt nicht an­er­kannt.“
    „Doch“,
wi­der­sprach La­dy Gos­forth. „Das hat er ge­tan, als er den Ti­tel über­nom­men hat.
Du bist der­je­ni­ge, der ihn nicht

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