Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anne Gracie

Anne Gracie

Titel: Anne Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zarte Küsse der Sehnsucht
Vom Netzwerk:
Brü­der sich wie­der ver­söhn­ten und zu ei­ner Fa­mi­lie wur­den. Zu ih­rer
Fa­mi­lie.
    „Ich weiß
zwar, dass Sie nicht in mei­nen Nef­fen ver­liebt sind ...“
    „Aber das bin ich
doch!“, fiel Nell ihr ins Wort.
    „Wie
bit­te?“
    „Ich lie­be
ihn so­gar sehr, von gan­zem Her­zen“, ge­stand Nell. „Ich glau­be, das ha­be
ich von An­fang an ge­tan, es ging nur al­les so schnell, dass ich mir nicht ganz
si­cher war.“ Sie mach­te ei­ne hilflo­se Hand­be­we­gung. „Ich ver­ste­he nicht,
wie man ihn nicht lie­ben kann.“
    La­dy
Gos­forth ließ sich zu­rück auf das So­fa fal­len. „Mei­ne Lie­be, Sie ah­nen ja gar
nicht, wie froh mich das macht. Aber er weiß es na­tür­lich nicht.“
    „Er muss es
wis­sen.“ Sie hat­te es ihm doch so deut­lich ge­zeigt.
    La­dy
Gos­forth schüt­tel­te den Kopf. „Har­ry glaubt, er sei es nicht wert, ge­liebt zu
wer­den, und das schon seit eh und je. Und jetzt, nach­dem er Ih­nen ge­gen­über
ver­sagt hat ...“
    Nell
starr­te sie an. „Ver­sagt? Wie kann er das nur glau­ben, nach al­lem, was er für
mich ge­tan hat?“
    La­dy
Gos­forth zuck­te er­neut mit den Ach­seln. „Er glaubt es nun ein­mal. Warum er das
tut? Weil er ein Mann ist. Män­ner den­ken an­ders als wir.“
    Nell
grü­bel­te dar­über nach. Es stimm­te, sie hat­te ihm nie ge­sagt, dass sie ihn
lieb­te, doch da­für gab es Grün­de. „Er hat mir gleich zu Be­ginn klar­ge­macht,
dass Lie­be nicht das ist, was er sich von mir wünscht.“ Sie er­kann­te
jetzt, dass sie das als Vor­wand be­nutzt hat­te, das Wort nie­mals aus­zu­spre­chen.
    La­dy
Gos­forth schnaub­te. „Ein stur­er Ren­frew, durch und durch. Er meint da­mit, dass
er nie­man­den zu na­he an sich her­an­las­sen will, aus Angst zu­rück­ge­wie­sen oder
ver­las­sen zu wer­den.“
    „Ich
ver­ste­he“, er­wi­der­te Nell lang­sam. Ja, na­tür­lich. Sie war so lan­ge Zeit in
ih­rem ei­ge­nen Kum­mer und ih­rer Ein­sam­keit ge­fan­gen ge­we­sen, dass sie sei­ne
nicht er­kannt hat­te. Sie um­arm­te La­dy Gos­forth herz­lich.
    „Wo­für war
das denn, mei­ne Lie­be?“
    „Har­ry hat
sol­ches Glück, Sie zu ha­ben, La­dy Gos­forth“, sag­te Nell. „Sie al­le ha­ben
Glück. Wir al­le.“
    „Ach, nicht
doch, mei­ne Lie­be“, wehr­te sie sicht­lich er­freut ab. Zu ih­rem ge­wohn­ten
Ton­fall zu­rück­fin­dend, füg­te sie hin­zu: „Nun wird es aber höchs­te Zeit, dass
wir uns du­zen und du Tan­te Mau­de zu mir sagst. Und jetzt ma­chen wir uns end­lich
an die Ar­beit mit die­ser Aus­steu­er.“
    Nell war
bei­na­he ver­sucht, sie Ge­ne­ral Gos­forth zu nen­nen, wie Har­ry das ge­tan hat­te,
aber sie sag­te nur: „Ja, Tan­te Mau­de.“
    Die
nächs­ten Ta­ge
ver­gin­gen in ei­nem wah­ren Ein­kaufs­rausch. Nell hat­te kaum Zeit für sich selbst,
und ob­wohl der Kum­mer im­mer ein Teil von ihr war, wie ein großes, klaf­fen­des
Loch in ih­rem Her­zen, war sie dank­bar für die Ab­len­kung.
    La­dy
Gos­forth hat­te recht: Be­schäf­ti­gung half.
    Sie such­ten
so vie­le Ge­schäf­te auf, dass Nell da­von ganz wirr im Kopf wur­de: Mo­dis­tin­nen,
Hand­schuh­ma­cher, Kurz­wa­ren­händ­ler, Ju­we­lie­re und Par­fü­meu­re. Um ein Haar hät­te
sie sich im Pan­the­on Ba­zaar einen far­ben­fro­hen Pa­pa­gei und ein hüb­sches grü­nes
Schul­ter­tuch ge­kauft.
    Und sie
lern­te die gan­ze Zeit Din­ge über sich, die sie vor­her nicht ge­wusst hat­te.
    La­dy
Gos­forth hat­te sich recht un­ver­blümt aus­ge­drückt: „Da­men wie du und ich, Nell,
wer­den nie­mals bild­schön sein, aber wir kön­nen ele­gant sein, und das ist sehr
viel nütz­li­cher. Schön­heit ver­blasst nach ein paar Jah­ren, aber Ele­ganz nimmt
mit dem Al­ter eher noch zu.“
    Nell war
über­wäl­tigt von ih­rer Weis­heit. Es stimm­te: La­dy Gos­forth mit ih­rem läng­li­chen
Ge­sicht und der küh­nen Na­se war nicht das, was die Leu­te hübsch nann­ten, aber
sie war un­ge­heu­er ele­gant und trotz ih­res Al­ters im­mer noch auf­fal­lend apart.
    Das Bes­te
dar­an war, dass man auf Ele­ganz einen Ein­fluss hat­te, auf die
an­ge­bo­re­nen Ge­sichts­zü­ge je­doch nicht. Al­so be­schloss sie, eben­falls ele­gant zu
wer­den.
    Bei der
Schnei­de­rin lern­te Nell, dass

Weitere Kostenlose Bücher