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Anne Gracie

Anne Gracie

Titel: Anne Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zarte Küsse der Sehnsucht
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da­vor voll­kom­men frei.
    In Lon­don
woll­te sie die­se kost­ba­ren Stun­den nut­zen, um To­rie zu su­chen. Es gab nicht
vie­le Ar­beits­ver­hält­nis­se, die ihr so viel Frei­heit bo­ten, des­halb muss­te sie
die­se Stel­le un­be­dingt be­hal­ten. Sie durf­te sich die­se Chan­ce, ih­re Toch­ter zu
fin­den, nicht durch einen wohl­mei­nen­den Mann neh­men las­sen, der kei­ne Ah­nung
hat­te, wie die Din­ge wirk­lich stan­den.
    Har­rys sämt­li­che Sin­ne wa­ren plötz­lich
ge­schärft, als Nell wie­der lei­se in die Trink­hal­le schlüpf­te. Ihr Ge­sicht war
leicht ge­rötet und ih­re Brust
hob und senk­te sich schnell; of­fen­sicht­lich war sie ge­rannt. Beim An­blick
ih­res Bu­sens run­zel­te er über­rascht die Stirn. Sie war ihm vor­her in je­nem
Be­reich eher flach vor­ge­kom­men, wie hat­te er nur die­se be­zau­bern­den Run­dun­gen
über­se­hen kön­nen?
    Er spür­te,
wie sein Kör­per rea­gier­te, und riss sich zu­sam­men. Er be­fand sich in der
Trink­hal­le, um Him­mels wil­len, in Ge­sell­schaft sei­ner Tan­te!
    „Hier, mein
Jun­ge, trink et­was von dem Was­ser.“ Sie drück­te ihm ein Glas in die Hand
und oh­ne nach­zu­den­ken trank er einen großen Schluck da­von.
    „Pfui
Teu­fel!“ Es ge­lang ihm ge­ra­de noch, die fau­lig schme­cken­de Flüs­sig­keit
nicht spon­tan wie­der aus­zu­spu­cken. „Das schmeckt ja furcht­bar.“
    Mit ei­nem
zu­frie­de­nen Lä­cheln nahm ihm Tan­te Mau­de das Glas wie­der ab. „Ich weiß, und du
hast je­den ein­zel­nen Trop­fen da­von ver­dient, weil ich mich dei­net­we­gen mit all
die­sen lang­wei­li­gen Neu­rei­chen ab­ge­ben muss­te. Ich bin je­doch ge­neigt, dir zu
ver­ge­ben ...“
    „Ach
ja?“
    „Ja, denn
das hier ver­spricht, sehr un­ter­halt­sam zu wer­den, ganz gleich, wie die Sa­che
aus­geht. Ist dir auf­ge­fal­len, dass sie nicht ein­mal in un­se­re Rich­tung ge­blickt
hat? Das ist äu­ßerst un­ge­wöhn­lich. Glaubst du, sie macht das
ab­sicht­lich?“ Sie lä­chel­te Har­ry arg­los an.
    Er warf
sei­ner Tan­te einen fins­te­ren Blick zu. „Das wird ihr nichts nüt­zen, denn ich
ha­be fest vor, mit ihr zu re­den.“
    „Und du
glaubst wahr­schein­lich, du könn­test ein­fach so zu ihr hin­über­ge­hen und ein
Ge­spräch mit ihr an­fan­gen. Als ob die al­te Fu­rie das zu­las­sen wür­de!“
    Wie­der sah
er sie kühl an. „Ich ha­be na­tür­lich einen Plan.“
    „Ach,
tat­säch­lich?“
    „Ja, es ist
ein­fach ei­ne Fra­ge der Stra­te­gie. Du und dei­ne Freun­din La­dy Lat­ti­mer, ihr
wer­det den Feind in ein Ge­spräch ver­wi­ckeln.“
    „Wer­den wir
das? Wie rei­zend. Und wor­über sol­len wir re­den?“
    „Das weiß ich doch nicht.
Über ir­gen­det­was, wor­über Frau­en gern heim­lich tu­scheln.“
    „Was weißt
du denn über die heim­li­chen Tu­sche­lei­en von Frau­en?“
    „Nur sehr
we­nig, zum Glück, aber auf die­se Wei­se hät­test du einen Vor­wand, Nell aus eu­rer
Run­de zu ver­ban­nen ...“
    „Nell?“
    „La­dy
He­len.“ Er ver­such­te, das Lä­cheln sei­ner Tan­te zu igno­rie­ren. Ihr mach­te
das Gan­ze auch noch Spaß, ver­dammt noch mal! „Ihr
müsst der Frau klar­ma­chen, dass ihr ein ver­trau­li­ches Ge­spräch mit ihr – und
nur mit ihr al­lein – wünscht, und aus die­sem Grund wirst du La­dy He­len und
mich zum an­de­ren En­de der Hal­le schi­cken. Den Rest über­lass mir.“
    Er­neut
tät­schel­te sie sei­ne Wan­ge. „Aus­ge­zeich­net, mein lie­ber Jun­ge. Jetzt ver­ste­he
ich, warum du so ein her­vor­ra­gen­der Sol­dat warst. Nur eins noch.“
    „Ja?“,
frag­te er un­ge­dul­dig, er konn­te es kaum noch er­war­ten an­zu­fan­gen.
    „Sei
vor­sich­tig. Ma­da­me Be­as­ley hat ei­ne Schwä­che für dich, in den letz­ten fünf­zehn
Mi­nu­ten hat sie dich an­ge­st­arrt wie ei­ne Kat­ze den
Ka­na­ri­en­vo­gel. Wenn sie merkt, dass du dich für La­dy He­len in­ter­es­sierst, wird
sie sich wie ei­ne Gift­schlan­ge auf das ar­me Mäd­chen stür­zen. Al­so sei dis­kret,
mein Jun­ge.“
    „Ich bin
im­mer dis­kret“, stell­te Har­ry kühl fest.
    Sei­ne Tan­te
er­hob sich und rüt­tel­te ih­re Freun­din wach. „Komm, Liz­zie, wir wol­len uns mit
Ma­da­me Be­as­ley

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