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Anne in Windy Willows

Titel: Anne in Windy Willows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Maud Montgomery
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Tackaberry. Sieh zu, dass du die Flasche wieder mitbringst, und lass dir ja kein Kätzchen aufschwatzen. Louisa gibt dauernd Katzen her«, lautete dann die nächste Ermahnung. »Ich verspreche es, Mama.«
    »Hast du auch bestimmt nicht die Seife im Wasser liegen lassen?«
    »Bestimmt nicht, Mama.« Pauline sah wieder zur Uhr.
    »Sind die Schnürsenkel richtig gebunden?« Es war zum Auswachsen.«
    »Ja, Mama.«
    »Hast du auch keinen Riss unter dem Ärmel?«
    »Nein, nein, Mama.«
    »Lass sehen«, befahl Mrs Gibson und winkte ihre Tochter heran.
    Pauline zitterte. Was, wenn das graue Kleid durchschien, sobald sie den Arm hob?
    »Also, dann geh, in Gottes Namen«, seufzte Mrs Gibson, »Falls ich nicht da sein sollte, wenn du zurückkommst, denke daran, mir mein Spitzentuch und meine schwarzen Samtpantoffeln bereitzulegen.« Sie sah gequält zur Decke.
    »Aber du fühlst dich nicht unwohl, Mama?«, fragte Pauline sofort besorgt. Das schlechte Gewissen wegen des Popelinkleides nagte bedenklich an ihr. »Wenn doch, dann gehe ich besser nicht -«
    »Und dafür hast du so viel Geld für die Schuhe rausgeworfen? Natürlich gehst du!«, bellte ihre Mutter. »Und rutsch bloß nicht wieder das Treppengeländer hinunter!«
    »Mama, wo denkst du hin!« Das war doch zu albern!
    »Auf Nancy Parkes Hochzeit hast du es auch gemacht!«
    »Das ist fünfunddreißig Jahre her!«, antwortete Pauline. »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich so etwas heute noch tue?«
    »Es wird langsam Zeit für dich, was quatscht du noch so lange herum? Willst du womöglich den Zug verpassen?«, scheuchte sie ihre Mutter endlich aus dem Haus.
    Pauline machte sich eilig auf dem Weg und Anne seufzte vor Erleichterung auf. Bis zum Schluss hatte sie befürchtet, die alte Mrs Gibson könnte Pauline so lange hinhalten, bis der Zug schließlich ohne sie abgefahren wäre. Der Wortwechsel war ja fürchterlich gewesen!
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Miss Shirley«, sagte Mrs Gibson eine Minute später. »Es ist fürchterlich unordentlich überall. Ich hoffe, Sie haben bemerkt, dass das sonst nicht üblich ist, aber Pauline war ja in den letzten Tagen ganz durcheinander. Würden Sie bitte die Vase dort einen Zentimeter nach links rücken? Nein, stellen Sie sie lieber wieder so hin wie vorher. Der Lampenschirm ist schief.. .Ja, das ist schon besser. Aber die Jalousie hängt einen Zentimeter tiefer als die andere, bitte ziehen Sie sie ein wenig höher.«
    Anne bemühte sich, es ihr recht zu machen, und fragte dann: »Soll ich Ihnen jetzt vielleicht eine schöne Tasse Tee machen, Mrs Gibson?«
    »Ja, irgendetwas brauche ich unbedingt. Ich bin richtig erschöpft von dem ganzen Durcheinander. Mein Magen hängt mir schon in den Kniekehlen«, jammerte Mrs Gibson. »Können Sie mir einen nicht zu starken Tee machen? Manche machen ihn so stark, dass ich lieber Pfützenwasser trinken würde.«
    »Marilla Cuthbert hat mir gezeigt, wie man guten Tee macht«, erklärte Anne. »Sie werden schon sehen. Aber zuerst werde ich Sie auf die Veranda fahren, damit Sie die Sonne genießen können.«
    »Ich bin seit Jahren nicht mehr auf der Veranda gewesen«, widersprach Mrs Gibson sofort.
    »Es ist heute so schön draußen, dass es Ihnen bestimmt nicht schaden wird. Sie müssen sich unbedingt den blühenden Apfelbaum ansehen. Und der Südwind trägt den Duft des Klees aus Norman Johnsons Garten herüber. Ich bringe Ihnen Ihren Tee hinaus, und dann setze ich mich zu Ihnen und wir reden über die Leute, die Vorbeigehen«, schlug Anne vor.
    »Ich halte nichts davon, über Leute zu reden«, gab sich Mrs Gibson tugendhaft. »Das ist unchristlich. Sagen Sie mir doch, ist Ihr Haar eigentlich echt?«
    »Ja, jedes einzelne«, lachte Anne.
    »Schade, dass es rot ist. Obwohl rote Haare anscheinend in Mode sind. Ihr Lachen gefällt mir aber. Paulines nervöses Kichern geht mir immer auf die Nerven. Also, dann werde ich wohl rausgehen, wenn Sie meinen. Bestimmt hole ich mir dabei den Tod, aber Sie tragen die Verantwortung, Miss Shirley. Vergessen Sie nicht, dass ich schon achtzig bin, obwohl die alte Davy Ackmann in ganz Summerside herumposaunt hat, ich wäre erst neunundsiebzig. Aber seine Familie ist immer schon neidisch gewesen.«
    Anne schob den Rollstuhl nach draußen und staffierte Mrs Gibson geschickt mit mehreren Kissen aus. Dann brachte sie den Tee.
    »Tatsächlich, der ist genießbar, Miss Shirley«, sagte Mrs Gibson zustimmend. »Stellen Sie sich vor, ich musste ein Jahr lang nur von

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